Der Schützenverein darf sein Fest nicht noch einmal mit einem große Lastenfallschirm beschatten – es fehlt die behördliche Genehmigung. Foto: ©fad82 – stock.adobe.com/Zimmermann/Montage: Hornberger

Kreisbehörde: Verein muss Festplatz mit normalen Zelt überdachen. Weniger Atmosphäre.

Geislingen - Eigentlich wollten die Geislinger Schützen ihr Schützenfest wieder unter einem großen Lastfallschirm feiern. Doch das Landratsamt hat das jetzt untersagt.

Wie berichtet, sollte auch in diesem Jahr mittels eines Autokrans ein großer Fallschirm über dem Platz vor dem Schützenhaus aufgehängt werden. Von diesem Plan hatte auch Rebeka Helmke erfahren, Leiterin des Kreis-Bauamts.

Das Problem aus Behördensicht: Der Schirm gilt als "fliegender Bau", bedeckt mehr als 75 Quadratmeter Fläche und bedürfte daher einer Genehmigung, die Sicherheit und Standfestigkeit bescheinigt. Die hat der Fallschirm aber nicht, der im vergangenen Jahr als Bedachung des Schützenfests diente. Deshalb darf er nicht noch einmal aufgespannt werden.

Die schlechte Nachricht aus dem Bauamt übermittelte Landrat Günther-Martin Pauli an Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid, der wiederum bei Oberschützenmeister Ottmar Hörter anrief: "Sitzen Sie?", fragte der Schultes, bevor er den Vorsitzenden des Schützenvereins über das Verbot informierte.

Ob der Alternativplan desSchützenvereins stehe, wollte Schmid wissen. "Fertig ist der, aber wir wollten ihn eigentlich gar nicht umsetzen", erklärt Hörter gegenüber dem Schwarzwälder Boten.

Denn das Zelt, das man von Motorradclub Geislingen leiht, biete nicht nur deutlich weniger Platz, sondern habe auch deutlich weniger Atmosphäre: "Das ist das Hauptproblem." Die Mehrkosten für die alternative Beschattung und der Mehraufwand beim Aufstellen fallen nicht groß ins Gewicht.

Das Zelt hatte man vorsorglich für den Fall reserviert, dass die Witterung absehbar schlecht würde: "Jetzt haben wir sozusagen Regenwetter", sagt der Oberschützenmeister.

Denn an die behördlichen Vorgaben will und muss man sich natürlich halten. Ein Mitarbeiter des Landratsamts wird das kontrollieren.

Wie genau der Festplatz nun gestaltet werden wird, ist noch nicht klar. Die Schützen überlegen im Moment noch, wie man ein bisschen Open-Air-Atmosphäre schaffen kann. Denn feiern will der Verein auf jeden Fall – obgleich nun eben ohne großen Schirm.