Von Ranken und Büschen überwuchert steht versteckt am Rande des Fichtenwäldlesrains eine alte Holzbank. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Kurioses: Wer weiß etwas über die zugewachsene Sitzgelegenheit am Rande des Schopflenwaldes?

Von Hecken überwuchert und halb verfallen steht versteckt am Rande des Schopflenwaldes eine alte Sitzbank. Scheinbar weiß niemand, wer diese einst dort aufgestellt hat.

Geislingen. Man sollte sehr genau wissen, wo man schauen muss, um sie zu entdecken: Vom Gelände des neuen Waldkindergartens sind es ein paar Dutzend Schritte den Waldrand entlang in Richtung Südwesten. Blickt man dann unter den tief hängenden Zweigen von wild wachsendem Gebüsch in den Wald, erblickt man eine alte Sitzbank mit hellgrün lackierten Latten auf zwei Betonfüßen.

Anhand der Tiefe und Dichte des Bewuchses schätzt Geislingens Revierförster Wolfgang Heitz, dass das Sitzmöbel bereits seit mindestens zwei Jahrzehnten zuwuchert. Doch auch er weiß nicht, wem dieses gehört.

Der Albverein jedenfalls, bestätigt dessen langjähriger Vertrauensmann Bernhard Bosch, hat die Bank dort nicht aufgestellt: Die Ruhebänke der Ortsgruppe ständen in aller Regel an Wanderwegen; und der Wegewart des Vereins hätte sich frühzeitig darum gekümmert, die besagte Bank freizuschneiden und instandzusetzen. Nein, nach einer der Sitzgelegenheiten, um die sich der Albverein kümmert, sieht die fragliche wirklich nicht aus.

Auch dem Jagdpächter Willy Schreiber war die Bank bislang unbekannt. Er ist zwar häufig in der Umgebung auf Ansitz und gerne gesehener Gast des Wald- und Naturkindergartens, doch auf die grünen, im Unterholz verborgenen Bretter war er bislang nicht aufmerksam geworden.

Ein jedem Bürger möglicher Blick in die öffentlichen Grundstückskarten (beispielsweise über das Geoportal Baden-Württemberg) zeigt indes ein interessantes Detail: Zwischen dem städtischen Wald und den südlich gelegenen, privaten Wiesengrundstücken ist am Gewann Fichtenwäldlesrain ein Weg eingezeichnet.

Auch dieser Geländestreifen ist in städtischem Eigentum, wenngleich er inzwischen nicht mehr als Weg zu erkennen ist: Das Gestrüpp hat ihn auf voller Breite überwuchert, und mit ihm die Bank, von der man einst über das Panorama des Deutentals bis hinüber zu den Balinger Bergen blicken konnte.

Wer die Sitzgelegenheit aufgestellt hat, bleibt aber vorerst ein Rätsel. Eine mögliche Erklärung ist, dass ein ehemaliger Wiesenpächter diese als privates "Rentnerbänkle" aufgestellt hat, um nach dem Mähen eine bequeme Ruhepause einlegen zu können. Solche Stellen gibt es in den Naherholungsgebieten auf Geislinger Gemarkung vereinzelt nach wie vor.

 Sie wissen etwas über das "Rentnerbänkle" im Schopflenwald? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an: redaktion balingen@schwarzwaelder-bote.de, Betreff: "Rentnerbänkle", oder kontaktieren uns über www.facebook.com/SchwaboBalingen/.