Die Löschtrupps rücken auf den Brandherd vor. Die Zuschauer erleben den gelungenen Abschluss für Projektwoche und Übungsabende mit. Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Schulfest: Grundschüler aus Binsdorf und Erlaheim zeigen, was sie von den Feuerwehrleuten gelernt haben

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Großer Trubel herrscht am Freitagnachmittag vor der Grundschule in Binsdorf: Die Feuerwehrabteilungen Binsdorf und Erlaheim fahren mit einem Löschfahrzeug und einem Mannschaftstransportwagen vor.

Geislingen-Binsdorf. Doch es ist zum Glück gar nichts passiert: 15 Kinder zwischen sieben und zehn Jahren zeigen später, was sie seit den Pfingstferien bei einem Aktionstag und den anschließenden vier Terminen der Feuerwehr-AG gelernt haben.

Lautstark und neugierig verfolgen viele Kinder und manche Erwachsenen, wie die Wehrleute ein Holzhaus mit einer Gaswanne darin aufstellen. Wenig später werden daraus jene Flammen zu lodern beginnen, die es für die Nachwuchs-Floriane zu löschen gilt.

In der AG habe man den Kindern die Grundzüge des Feuerwehrdiensts vermittelt, erklärt der Binsdorfer Abteilungskommandant Andreas Bonaus den Zuschauern. "Nach dem zweiten Abend ist das gelaufen wie am Schnürchen", lobt er die Kinder.

Dann heißt es von ihm "Mannschaft aufsitzen!" und es geht los. Alle zuschauenden Kinder folgen aufs Wort und verlassen den abgesperrten Gefahrenbereich. Rauch steigt empor, die ersten Flammen flackern in dem Bretterhäuschen, dann heult die mit einer Handkurbel betriebene Sirene auf.

Drei Mädchen und vier Jungen aus der dritten und vierten Klasse stehen die Uniformen und Westen schon richtig gut. Sie sind buchstäblich mit Feuereifer bei der Sache: Sie rollen Schläuche aus, schließen Strahlrohre an, öffnen Ventile. Selma Smakovic als Gruppenführerin gibt den drei Trupps die Befehle.

Der erste Wasserstrahl geht noch neben das Gebäude, dann aber trifft alles Wasser ins Ziel. Die Flammen sind schnell eingedämmt und erstickt. Die Zuschauer auf dem Platz vor der Schule applaudieren.

Nun sind acht Erst- und Zweitklässler der Feuerwehr-AG an der Reihe. Sie hüpfen teilweise vor Aufregung und Vorfreude. Die Kinder benutzen Übungsfeuerlöscher, die sie immer zu zweit heranwuchten. Zielsicher lenken sie, dirigiert vom stellvertretenden Geislinger Kommandanten Günther Schneider, den Wasserstrahl in die Flammen, bis diese verlöschen. Die Schüler jubeln und lachen.

"Da steht unsere Zukunft", freut sich Schneider nach der Übung. Es sei wichtig, dass man die Kinder frühzeitig mit der Feuerwehr vertraut mache, sagt er.

Dies sieht auch Melanie Ott als einen Nutzen der Feuerwehr-AG. Die Leiterin der Grundschule Geislingen, zu der die Binsdorfer Schule gehört, hofft, dass die Feuerwehr auf diese Weise mittelfristig Nachwuchs gewinnen kann. Und sie freut sich, dass mit der Feuerwehr-AG Lernen und Erleben gut ineinander gegriffen haben. Feuer und Wasser seien ohnehin Themen im Lehrplan. "Aber es ist was anderes, etwas direkt mit der Feuerwehr zu machen, als die beiden Elemente nur in der Theorie aus Büchern zu lernen", sagt Ott.

Die Übung war der gelungene Abschluss des Schulfests der Grundschule Binsdorf/Erlaheim. Alle 55 Kinder der beiden altersgemischten Klassen und ihre Familien waren dazu eingeladen gewesen. Der Schulchor sang, die Dritt- und Vierklässler blickten mit einem Theaterstück auf das zuende gehende Schuljahr zurück. Außerdem wurden die Viertklässler formell verabschiedet.

Doch für die Feuerwehr-AG gilt: "In zwei Jahren geht’s weiter!", wie Andreas Bonaus verspricht. Dann soll wieder gemeinsam geübt werden. Die jetzigen Erst- und Zweitklässler sind dann schon erfahrene Löschkräfte, und die Dritt- und Viertklässler bald alt genug, in die Jugendfeuerwehr einzutreten.