Bürgermeister Oliver Schmid (links) hat im Klima-AK eine "Zukunftsrede" gehalten und sich für eine Stärkung der Sonnenenergie in Geislingen eingesetzt. Foto: Schaitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Umweltschutz: Arbeitskreis Klimastadt schlägt Bau mehrerer Fotovoltaik-Anlagen vor

Geislingen. Der Bau mehrerer großer Fotovoltaikanlagen soll die Klimastadt Geislingen ihrem Ziel einer 30-prozentigen Verringerung des Ausstoßes schädlicher Treibhausgase bis zum Jahr 2020 näher bringen. Dafür sprechen sich der Arbeitskreis Klimastadt, Bürgermeister Oliver Schmid und der städtische Klimamanager Dieter Hornung aus. Nachdem der Arbeitskreis zuvor der Energie aus Windkraft Vorrang eingeräumt hatte, ergab sich in der jüngsten Sitzung diese Neuausrichtung.

In diesem Rahmen hielt Bürgermeister Schmid eine "Zukunftsrede", in der er die Perspektive der Klimastadt für die kommenden Jahre umriss. Er unterstrich darin, dass er an den von der Bürgerschaft erarbeiteten Zielen des kommunalen Energieaktionsplans und des Handlungskonzepts 2020 festhalte. Er wolle zu mehr Engagement im Klimaschutz ermutigen.

Sein zentraler Vorschlag war, die Reihenfolge des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Geislingen zu tauschen. Er sehe in einer Stärkung der Fotovoltaik derzeit größere Chancen als in der Windkraft: "Im Hinblick auf den Zeitraum von weniger als drei Jahren bis 2020 erscheint mir eine schnelle Umsetzung einer großen Windkraftanlage angesichts erkennbarer Hemmnisse schwer erreichbar", sagte Geislingens Bürgermeister. "Ich plädiere deshalb dafür, zunächst eine neue große Fotovoltaikanlage auf der Gemarkung Geislingens zu bauen. Diese soll das Erreichen unseres Klimaschutzzieles ermöglichen. Die ins Auge gefasste Windkraftanlage sehe ich als Teil unseres nach 2020 zu gehenden Weges in Richtung einer klimaneutralen Stadt."

Schmid begründete seinen Vorschlag mit dem Hinweis auf Probleme der politischen Rahmenvorgaben, der Wirtschaftlichkeit und der technischen Kosten. Zugleich verwies er auf neue Möglichkeiten, die die baden-württembergische Landesregierung geschaffen habe, um auf kommunalen Freiflächen Fotovoltaikanlagen installieren zu können. Er betonte weiter: "Dies stellt keine Verabschiedung von der Windkraft dar. Diese bleibt als Option weiter offen. Mit der Fotovoltaikanlage könnten wir aber unser Nahziel bis zum Jahr 2020 besser erreichen."

Am Ende der Diskussion empfahlen die Anwesenden, dem Gemeinderat den Bau mehrerer Fotovoltaikanlagen in Geislingen vorzuschlagen.

Dabei könnte wieder die Geislinger Erddeponie "Kellerle" ins Gespräch kommen. Bereits vor fünf Jahren hatte es Überlegungen gegeben, auf dem Gelände einen Solarpark zu errichten. Rund 12 000 Quadratmeter Fläche ständen auf dem oberen, seit Anfang der 1990er-Jahre renaturierten Teil der Deponie zur Verfügung.