Religion: Kirchenchor Geislingen hält an liturgischen Diensten fest / Feiertage unter Pandemie-Bedingungen mitgestaltet
Auch in dieser schwierigen Zeit lässt es sich der katholische Kirchenchor Geislingen nicht nehmen, Gottesdienste zu kirchlichen Anlässen musikalisch zu umrahmen, die die Sänger auch unter normalen Umständen mitgestaltet hätten.
Geislingen. Die letzte Probe des katholischen Kirchenchors Geislingen fand am 16. Oktober statt. Auch damals konnte nur mit einzelnen Stimmen nacheinander und unter strengen Hygienevorschriften gesungen werden.
An die letzte Probe des gesamten Chores können sich die Sängerinnen schon fast nicht mehr erinnern. Diese war vor mehr als einem Jahr, am 28. Februar. Danach kam das Aus für die regelmäßige Probenarbeit aller Chöre.
Doch dankenswerterweise finden sich immer wieder Chormitglieder, die bereit sind, auch in einer Minimalbesetzung mit vier Personen zu singen. Pro Stimme ist jeweils ein Sänger oder eine Sängerin erlaubt. Die musikalische Begleitung war bisher auf die Orgelbegleitung begrenzt.
Inzwischen findet sich fast für jeden Sonntagsgottesdienst eine vierköpfige Schola, die stellvertretend den Gemeindegesang übernimmt. Dass dies nicht selbstverständlich ist, weiß die Vorsitzende Tanja Amann und schätzt sich glücklich, dass sie immer auf offene Ohren und zur Mitgestaltung bereite Chormitgliedern trifft.
Viele von diesen sind dankbar dafür, hin und wieder singen zu dürfen, wenn auch nicht in der gewohnten und lieb gewordenen Gemeinschaft des gesamten Chors. Nun stehen die im Kirchenjahr für den Chor stressigsten Tage wieder an: Der vierte Fastensonntag, genannt Laetare ("Freue Dich"), war immer der Auftakt für viele kirchliche Anlässe, die in der Fastenzeit noch folgen und am Ostersonntag ihren Abschluss finden.
Fünf Mal singen mit möglichst wenig Proben
Da mit Laetare, Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag gleich fünf liturgische Feste anstehen, die mit möglichst wenig Proben mitgestaltet werden sollen, hat sich die Vorsitzende Amann mit dem Dirigent Stefan Segalotto darauf geeinigt, dass die Schola, die den Laetare-Gottesdienst mitgestaltet, auch am Gründonnerstag zum Einsatz kommt. Am Karsamstag übernimmt eine Männerschola des Chors den liturgischen Dienst, und an Karfreitag und Ostersonntag wird die Schola, die bereits das Hochamt an Ostern musikalisch umrahmt hat, den gesanglichen Teil der Gottesdienste bestreiten.
Das ist eine Herausforderung für alle Mitwirkenden, dürfen doch pro Schola nur je zwei bis drei Proben stattfinden, in denen das komplette Programm eingeübt werden muss. Dies bedeutet anstrengende Proben, damit die Choräle, die an Laetare, Gründonnerstag, Karfeitag und Karsamstag aufgeführt werden, auch gelingen.
Für den Ostersonntag hat sich der Chorleiter Segalotto die vierstimmige "Missa brevis a tre voci" von Michael Haydn mit Orgelbegleitung vorgenommen. Auch er hofft, zu Weihnachten wieder mit dem kompletten Chor eine Messe samt Orchesterbegleitung einstudieren zu dürfen.