Rainer Dausch mit seiner liebevoll gestalteten Hasenschule.Fotos: Haug Foto: Schwarzwälder Bote

Hobby: Rainer Dausch aus Geislingen erfreut Zaungäste in der Osterzeit mit seiner selbst gedrechselten Hasenschule

Anders als derzeit in den öffentlichen Bildungsstätten sind die Schulbänke in der Hasenschule gut besetzt. Rainer Dausch hat auch in diesem Jahr wieder seine selbst gemachten Figuren im Vorgarten aufgebaut.

Geislingen. Immer eine Woche vor Ostern dürfen die Langohren von Rainer Dausch für 14 Tage an die frische Luft. "Den ersten Hasen habe ich vor 20 Jahren gemacht", erzählt der 56-jährige Hobbydrechsler. Sein Vater habe diesen dann vor die Haustüre gestellt. Damit das Häschen nicht so alleine war, hat Dausch noch ein zweites angefertigt. Daraus ist dann im Laufe der Jahre eine ganze Familie entstanden.

Dausch ist hauptberuflich Schreiner und kommt aus Sigmarswangen, wo er immer noch arbeitet. Seit rund 25 Jahren wohnt er mit seiner Frau Sabine in Geislingen. Zuerst in einem Mehrfamilienhaus. Als die Kinder zu Welt kamen, haben sie sich das Haus in der Preßstraße gekauft, wo auch die Hasenschule zu finden ist.

Von der Kunst aus dem Erzgebirge war Dausch schon immer begeistert. Deshalb habe er das Drechseln abends nebenher bei einem Drechselmeister in Boll erlernt. Seine Werke bestehen alle aus Fichtenholz, welches er als Abfallprodukt von einem Zimmermann bekommt. Wie lange er für seine bis zu 125 Zentimeter großen Figuren braucht, bis sie fertig bemalt sind, wisse er nicht: "Es ist ein Hobby, und da schaut man nicht auf die Uhr."

Die Hasenschule hat er vor ungefähr fünf bis sechs Jahren gemacht. Neue Gegenstände sind seither nicht dazu gekommen, das liege aber am Platzproblem, "man muss die Sachen auch irgendwo aufheben, wenn kein Ostern ist", erklärt Dausch. Viel Zeit für die Vorplanung brauche er allerdings nicht, alles habe seinen festen Platz.

Das Einzige, was er vorher machen muss, sei Blumen zu pflanzen. Ostern sei nicht immer zur gleichen Zeit, darum blühe jedes Jahr etwas anderes. Auch hole er Wipfel aus dem Wald und Weidenkätzchen für die Dekoration. Innerhalb von zwei Tagen steht dann alles. Übernachten dürfen seine Hasen im Inneren: "Man weiß ja nie, ob sie am nächsten Tag noch da sind. Ich stelle sie aber immer gleich am nächsten Morgen wieder früh raus."

Wegen der Krise habe er ein bisschen gezögert, ob man das Ganze überhaupt machen kann. Aber das einzige was man noch tun dürfe, sei spazieren gehen. "Die Leute kommen ja nicht alle auf einmal, sondern zeitversetzt", weiß Dausch. Natürlich wolle er nicht, dass irgendjemand, der seine Hasenschule ansehen möchte, wegen ihm Probleme bekommt.

Wie viele Besucher er schon hatte, weiß er nicht, "Wir haben das Wohnzimmer in die andere Richtung, daher bekommen wir das gar nicht so mit", sagt er bescheiden. Aber vor allem bei den Kindern kämen die Mümmelmänner gut an.

Liebhaber des Drechselhandwerks dürfen sich freuen. Für seine Krippe, die Rainer Dausch jedes Jahr zu Weihnachten in seinem Vorgarten aufbaut, hat er schon neue Ideen, die er im Sommer umsetzen möchte.