Seit vergangenem Sonntag wird auf der Außenanlage des Geislinger Schützenhauses wieder trainiert.Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Lockerungen bei den Schützenvereinen in Geislingen und Erlaheim / Noch keine Bewirtung / Sommerparty fällt aus

Still war es die vergangenen Wochen auf den Schießanlagen der Schützenvereine in Geislingen und Erlaheim: Beide Vereine zeigten sich solidarisch mit den anderen sporttreibenden Vereinen und setzten ihr Training aus.

Geislingen. Nun ist das Training wieder erlaubt – zumindest teilweise: Der Württembergische Schützenverband (WSV) hat das Training auf Außenanlagen freigegeben. Vorangegangen war eine Lockerung für alle baden-württembergischen Sporteinrichtungen, wonach der Betrieb auf "Outdoor-Sportanlagen" wieder gestattet ist. Der WSV hat für seine Mitgliedsvereine festgelegt, dass dazu offene Schießstände ohne Umschließungen zählen, beispielsweise offene Schrotschießstände sowie Biathlon- und Field-Target-Anlagen.

"Die Öffnung von Indoor-Schießanlagen und Schützenhäusern ist in Baden-Württemberg erst in einem zweiten Schritt geplant", teilt der Verband mit. "Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von der Entwicklung des Infektionsgeschehens und aktuell noch offen."

Bei der Aufnahme des Sportbetriebs sei unbedingt auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zu achten. Das bedeutet, dass während der gesamten Trainings- und Übungseinheiten ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern zwischen sämtlichen anwesenden Personen eingehalten werden muss. Trainiert werden darf nur alleine oder in Gruppen von maximal fünf Personen, inklusive Aufsicht und Trainer – diese Regel schränkt die Schützen weniger ein als Mannschaftsarten.

Die benutzten Sport- und Trainingsgeräte, also auch die Sportwaffen, müssen nach der Benutzung sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden. Die Sportler müssen sich außerhalb der Anlage umziehen. Umkleiden und Sanitätsräume bleiben mit Ausnahme der Toiletten geschlossen. In letzteren sind Hinweise auf gründliches Händewaschen anzubringen; Seife, Einmalhandtücher und Desinfektionsmittel müssen in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden.

Für jedes Training ist ein Verantwortlicher zu benennen, der für die Einhaltung der Auflagen verantwortlich ist. Die Namen aller Trainierenden müssen dokumentiert werden.

"Für uns heißt das, wir öffnen alle Anlagen mit Ausnahme unseres neu ausgestatteten Luftgewehrkellers wieder, unter Einhaltung der vorgeschriebenen Auflagen", sagt Ottmar Hörter, Oberschützenmeister der Geislinger Schützen. Am Wochenende hat er selbst die notwendigen Listen und Desinfektionsmittel bereitgestellt – "ein Riesenaufwand".

Gleich am Sonntag haben laut Hörter die ersten beiden Vereinsmitglieder trainiert: "Die haben vorher ganz scheu bei mir angerufen, ob sie auch wirklich dürfen", sagt der Vereinsvorsitzende. Im Geislinger Schützenhaus wäre die Kontrolle der Anwesenheit indes auch ohne schriftliche Namenslisten und Aufsichtsperson kein Problem gewesen: Die elektronische Schließanlage protokolliert minutengenau, wer wann im Gebäude ist.

Ab wann in Erlaheim wieder trainiert wird, war zuletzt noch unklar. Die Bewirtung im Schützenhaus wurde aber noch nicht wieder aufgenommen. Klar ist hingegen, dass es 2020 kein Erlaheimer Schützenfest geben wird, wie die stellvertretende Vorsitzende Tanja Knäpple berichtet: "Die Sommerparty sollte am 15. August stattfinden und fällt nun dieses Jahr aus. Weitere Veranstaltungen sind vorerst nicht geplant."