Ludwig Englert begeistert sich für die Luftbildfotografie mit Hilfe seiner Drohne.  Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Technik: Seine Drohne und die Luftbildfotografie sind Ludwig Englerts neue Leidenschaft / Ein Hobby mit praktischem Nutzen

Ludwig Englert hat neben der Spielvereinigung Binsdorf und seinen Bienen noch eine Leidenschaft: Das Fotografieren mit Hilfe einer Flugdrohne.

Geislingen-Binsdorf. Der 65-jährige Englert ist seit diesem Jahr im Ruhestand. Sein Hobby hat er aber nicht erst in diesem Jahr für sich entdeckt.

Seit wann sind Sie "Drohnenpilot"?

Als circa 2016 die Drohne Mavic pro von Dji mit fantastischen Fähigkeiten wie sieben Kilometern Reichweite, 27 Minuten Flugzeit, einer 4K-Kamera, Hinderniserkennung, Flugstabilisierung, etlichen tollen Flugmodi, Schnellflug mit 65 Stundenkilometern et cetera auf den Markt kam, habe ich mich intensiv mit ihr befasst. Es hat dann aber noch etwa ein Jahr gedauert, bis ich eine bestellt habe. Die Fragen und die Hemmschwelle waren: "Braucht man sowas und was macht man damit?"

Wie sind Sie zu dem Hobby gekommen?

Auslöser waren die Faszination von Bildern von oben und die Leichtigkeit, das Gerät sicher zu fliegen. Der Bedarf an Bildern von oben kam zu dem Zeitpunkt auch schon von befreundeten Jägern und Landwirten im Zusammenhang mit Wildschäden auf.

Mussten Sie eine Prüfung ablegen, bevor Sie die Drohne fliegen durfte?

Für diese Gewichtsklasse keine. Ein EU-Drohnenführerschein ist allerdings in Vorbereitung und soll Mitte des Jahres kommen.

Wie war die Reaktion Ihrer Familie und Freunde auf das neue Hobby?

Meine Tochter und Freunde waren, und sind, total begeistert von dem Flieger und seinen Fähigkeiten.

Hat alles gleich geklappt?

Startprobleme hat es kaum gegeben. Einmal bin ich in geringer Höhe an eine Dachrinne geflogen, das hat zwei Propeller gekostet. Ansonsten machen Übung und Praxis den Meister.

Was ist das Schwierigste beim Drohnenlenken?

Die Herausforderung beim Fliegen ist sicher die korrekte Bedienung: Es gibt etliche Hebel und Rädchen mit verschiedenen Funktionen. Auch die Disziplin, die Flugregeln einzuhalten, ist nicht ohne.

Wie setzt sich Ihre Ausrüstung zusammen?

Die Grundausrüstung besteht aus der Drohne (Mavic 2 Zoom), der Steuereinheit mit integriertem Display und dem intelligenten Flugakku. Dazu gehören die Ladeeinheiten, Kabel und Ersatzpropeller. Erweitert habe ich die Ausrüstung um zwei Akkus, Mehrfachladeadapter und einen speziell angepassten Koffer für alle Teile. Das Ganze hat etwas mehr als 2000 Euro gekostet.

Mit dem Schießen von Luftbildern haben Sie einen praktischen Nutzen gefunden. Für wen heben Sie ab und was fotografieren Sie?

Häufig war letztes Jahr die Kontrolle von Maisfeldern auf Wildschäden sowie des Wachstumsstands der Frucht. An einigen Gebäuden habe ich Solaranlagen auf Schäden und Sauberkeit untersucht, und Dächer auf beschädigte Ziegel. Für einige Vereine und Firmen habe ich Veranstaltungen aufgenommen, wie zum Beispiels das Hittefest für den Albverein oder Rettungsübungen von Feuerwehr und DRK oder das Tuning-Treffen in Binsdorf. Eine Besonderheit war die nächtliche "Ausleuchtungsvermessung" der Sportplatzbeleuchtung bei der Spielvereinigung nach dem Einbau von neuen Flutlichtern.

Welche Regeln müssen Sie beachten?

Nur Flug auf Sicht, maximal 100 Meter hoch, nicht über Menschenansammlungen oder festgelegte Sperrzonen, Kennzeichnung der Drohne, Haftpflichtversicherung.

Wo kann man Ihre Fotos sehen?

Bisher habe ich keine Bilder öffentlich gemacht. Die Filme und Bilder sind bei mir, oder der Veranstalter erhält auszugsweise welche.

Haben Sie schon neue Pläne für dieses Jahr?

Ich werde die Feuerwehr Binsdorf, soweit möglich und sinnvoll, bei ihren Übungen begleiten und diese dokumentieren. Ein Nachbar will im Herbst heiraten und hat gefragt, ob ich Aufnahmen machen kann. Neben der Drohne benutze ich auch noch einen 4K-Camcorder – alles unentgeltlich oder für ein Bier.

  Die Fragen stellte Wolf-Ulrich Schnurr