Kommunales: Angebot für Tief- und Straßenbauarbeiten in Binsdorf überschreitet Kostenberechnung um 78 Prozent
Der Ausbau der Ochsengasse in Binsdorf wird um ein Jahr verschoben. Grund: Das günstigste bei der Ausschreibung eingegangene Angebot liegt um 78 Prozent über der Kostenberechnung. Deswegen hat der Gemeinderat die Notbremse gezogen.
Geislingen. Nach Ostern sollte ein Teil der maroden Gasse am Südrand Binsdorfs saniert werden. Vorgesehen war die Erneuerung der Abwasserkanäle und der Neubau der unebenen und rissigen Fahrbahn.
"Etwas happig"
Doch Stadtbauamtsleiter Markus Buck präsentierte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats eine unliebsame Überraschung: Bei zwei eingegangenen Angeboten für die Tief- und Straßenbauarbeiten sei das günstigere noch um satte 78 Prozent über der Kostenberechnung gelegen. Im Haushaltsplan sind 160 000 Euro vorgesehen. Die Überschreitung gab der Verwaltung den Anlass, die Ausschreibung aufzuheben und im Herbst den Ausbau der Ochsengasse neu auszuschreiben, damit die Arbeiten im Frühjahr 2019 ausgeführt werden können.
"Etwas happig" nannte Buck den Preisunterschied; das sei "nicht mehr darstellbar". Im finanziellen Rahmen lagen indessen die Angebote für die neue Wasserleitung in der Ochsengasse: Aus formalen Gründen und trotz der Aufhebung der Ausschreibung für die Tief- und Straßenbauarbeiten entschied der Gemeinderat, den Auftrag für 25 578 Euro an die Geislinger Firma Raible zu vergeben. Diese habe, so Bürgermeister Oliver Schmid, zugesichert, den Preis bis nächstes Jahr beizubehalten.
Ob man damit in Schwierigkeiten komme, fragte Stadtrat und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Weger. Das sei nicht der Fall, versicherte Buck. Als Begründung für die heftige Überschreitung des Planansatzes gab er an: "Die Firmen sind voll, die können sich Aufträge aussuchen." Auf die Frage Wegers, ob die Kostenberechnung fehlerhaft gewesen sei, antwortete Buck: "Das waren marktgerechte Preise."
