Die EU will verhindern, dass die Entwicklung der künstlichen Intelligenz zu mehr Hass und Fake News führt. Foto: dpa/Virginia Mayo

Die Explosion des Hasses in den Sozialen Medien hat die Politik gelehrt, dass auch das Internet Regeln braucht, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) wird das Leben der Menschen revolutionieren. Nicht nur der Arbeitsmarkt, auch das Privatleben wird sich massiv verändern. Die Entwicklung dieser Technik steht allerdings noch ganz am Anfang und niemand weiß, in welche Richtung die Reise gehen wird. Einen kleinen Vorgeschmack auf die Leistungsfähigkeit der Systeme bietet ChatGPT. Das Programm steckt noch in den Kinderschuhen, kann aber Gedichte oder Essays produzieren, die wie von Menschenhand geschrieben wirken.

Die Entwicklung ist rasend schnell

Inzwischen sind die ersten Systeme auf dem Markt, die lebensechte Fotos generieren. Die Entwicklung läuft rasend schnell und birgt sehr große Gefahren, vor denen selbst die Pioniere dieser Technologie eindringlich warnen. Sie mahnen, dass sich die Verbreitung von Hass, Lügen und Verschwörungsmythen in den sozialen Medien noch einmal beschleunigen könnte. Das ist nicht nur eine Gefahr für das menschliche Zusammenleben, sondern auch für das demokratische Miteinander.

Deshalb ist es richtig, dass die EU versucht, einige rechtliche Leitplanken für KI zu setzen. Die Politik hat aus der Entwicklung der vergangenen Jahre gelernt, als sie im Grunde tatenlos zusah, wie das Internet zu einem gefährlichen Nährboden für Fake News wurde. Zu lange hat sich der Gesetzgeber auf die leeren Versprechungen der Plattformbetreiber verlassen, dem zerstörerischen Treiben Einhalt zu gebieten. Das darf sich nicht wiederholen.

Die Technik braucht ethische Grenzen

Regeln zu setzen ist allerdings das eine, die Regeln durchzusetzen wird wesentlich schwieriger. Dabei wird es Rückschläge geben und der Gesetzgeber wird der technischen Entwicklung immer hinterherhinken. Aber die Erfahrung zeigt, dass die Welt im Internet nicht sich selbst überlassen werden darf. Auch wenn es kräftezehrend wird, es führt kein Weg daran vorbei, der Technologie ethische Grenzen zu setzen.