Bei nur einem Sieg in den letzten neun Punktspielen ist der VfB im Derby kein klarer Favorit.

Stuttgart - Für den VfB Stuttgart ist dieses schwäbisch-badische Derby gegen den SC Freiburg von besonderer Brisanz und Bedeutung. Nur wenn der Tabellenneunte das Schlusslicht der Fußball-Bundesliga schlägt, kann er seine minimalen Chancen auf die Teilnahme am Europapokal noch wahren. Sollte der VfB gegen die unter ihrem neuen Trainer Christian Streich aufstrebenden Freiburger jedoch verlieren, wäre dies nicht nur sportlich ein herber Rückschlag. Dann würde sicher auch Bruno Labbadia wieder stärker in die Kritik geraten. Doch mit einer Niederlage beschäftigt sich der VfB-Trainer vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr in unserem Live-Ticker) nicht. „An so was denk ich nicht“, versicherte er am Donnerstag.

Bobic will es am Samstag auf dem Platz knallen sehen

Labbadia freut sich auf den Vergleich: „Ein Derby hat immer einen besonderen Reiz.“ Fredi Bobic sieht das genauso. Der Sportdirektor forderte - auch angesichts der unbefriedigenden Tabellensituation: „Es muss knallen auf dem Platz.“ Bobic bescheinigte den Freiburgern, sich „frisch, fromm, fröhlich und frei“ zu präsentieren. „Das wird ein sehr schweres Spiel.“ Der mit seinem SC-Kollegen Dirk Dufner in regem Kontakt stehende Manager wies aber auch auf die generell unterschiedliche Ausgangslage der beiden Vereine hin - und damit auf den größeren Druck für den VfB: „Ob Freiburg nächstes Jahr Erste oder Zweite Liga spielt, ist eh wurscht.“

Labbadia: Freiburg ist ein starkes Kollektiv

Labbadia lobte die hohe Laufbereitschaft und Kampfkraft Freiburgs: „Die Mannschaft fightet unheimlich und bringt viel Feuer mit.“ Große Stärke des SC sei die Arbeit als Kollektiv. Unter Streich sei das Team „ein Stück unberechenbar“ geworden. Der VfB müsse konsequent dagegenhalten und „einen klaren Kopf“ behalten. Dies dürfte vor allem bei Standards gelten: Nach den drei Gegentreffern nach Eckbällen beim jüngsten 2:4 in Hannover ließ Labbadia Situationen nach ruhendem Ball nochmals speziell trainieren. „Wir haben einen großen Schwerpunkt auf Standards gelegt“, sagte er. „Wir haben das gegen Hannover einfach schlecht gemacht. Das darf nicht wieder passieren.“

Ob der zuletzt verletzt fehlende Abwehrchef Serdar Tasci der wackligen Defensive am Samstag mehr Stabilität verleihen kann, ist fraglich. Der Mannschaftskapitän kann wegen einer Oberschenkelzerrung weiterhin nicht mit der Mannschaft trainieren. „Serdar steht auf der Kippe“, sagte Labbadia. Für Timo Gebhart kommt die Partie auf jeden Fall zu früh. Der Mittelfeldspieler soll nach einem Bündelriss in der Bauchmuskulatur wieder langsam ans Team herangeführt werden. Cacau dürfte trotz seiner Nominierung für die Nationalmannschaft erneut auf die Bank rücken. So spricht vieles dafür, dass Labbadia die gleiche Startformation wie in Hannover auflaufen lässt.

Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Ulreich - Boulahrouz, Tasci (Maza), Niedermeier, Sakai - Kvist, Gentner - Harnik, Hajnal, Okazaki - Ibisevic.