Der 32-Jährige hat sich nicht unter Kontrolle. Foto: Bits and Splits – stock.adobe

Die Reihe der Anklagepunkte ist ellenlang: Ein 32-Jähriger steht ab Dienstag wegen vielfacher gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen die Polizei, Beleidigung und Bedrohung vor Gericht.

Kreis Rottweil - Die 1. Große Strafkammer am Landgericht verhandelt ab Dienstag, 19. Juli, 9 Uhr, in Saal 201, ein Sicherungsverfahren gegen den Mann. Der Beschuldigte leidet, wie mitteilt wird, an einer psychischen Erkrankung. Er ist seit Januar einstweilig im Zentrum für Psychiatrie Reichenau untergebracht.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann die Straftaten im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen hat. Sie strebt die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus, weil sie den Beschuldigten als gefährlich für die Allgemeinheit ansieht.

Gefährliche Körperverletzung

Die Antragsschrift der Staatsanwaltschaft wirft dem 32-Jährigen Folgendes vor: gefährliche Körperverletzung in vier Fällen, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit Beleidigung, tätlicher Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung, tätlicher Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Bedrohung, Beleidigung in Tateinheit mit Bedrohung, Diebstahl und gefährliche Körperverletzung in zwei tateinheitlichen Fällen.

Der Beschuldigte soll am 1. Februar vergangenen Jahres in einer Sozialunterkunft in Rottweil eine andere Person mit einem Gegenstand geschlagen und getreten haben.

Als falscher Polizist 78-Jährige attackiert

Die herbeigerufenen Polizeibeamten habe er teilweise beleidigt und sich gegen deren Maßnahmen körperlich gewehrt. Einen erneuten Vorfall gab es am 15. April: An einer Wohnungstür in Rottweil habe er sich als Polizeibeamter ausgegeben und die 78-jährige Wohnungsinhaberin grundlos geschlagen, als diese die Tür öffnete. Am 12. Juli vergangenen Jahres habe er zwei Personen in Rottweil mehrmals mit der Faust geschlagen und getreten.

Polizisten beleidigt

Zudem soll er eine Woche zuvor in Rottweil in die Wohnung des Stiefvaters seiner früheren Freundin eingedrungen sein und sich geweigert haben, diese zu verlassen. Auch hier beleidigte er Polizisten und setzte sich zur Wehr.

Er hat laut Staatsanwaltschaft außerdem in Tuttlingen Polizeibeamte beleidigt und bedroht, in Rottweil an einer Tankstelle zwei Flaschen Alkohol entwendet und im November 2021 erneut zwei Personen geschlagen.

Es sind fünf Verhandlungstage angesetzt. 38 Zeugen und zwei Sachverständige sagen aus.