In den nächsten Jahren steht in Gechingen der Neubau eines Kindergartens auf dem Plan. Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Haushalt für 2019 vorberaten / Sparstrumpf noch gut gefüllt / Millionenschwere Aufgaben stehen an

"Gechingen ist nach wie vor schuldenfrei. Nach der mittelfristigen Finanzplanung ist auch in diesem Zeitraum keine Kreditaufnahme vorgesehen", resümierte der Gechinger Bürgermeister Jens Häußler in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres.

Gechingen. Die letzte Zusammenkunft des Gremiums 2018 hatte ein besonderes Flair. Der große Raum war mit brennenden Kerzen und Tannengrün geschmückt. Weihnachtsgebäck war ausgelegt und reizte zum Probieren. Häußler dankte den Räten für ihre wertvolle Arbeit und die große Verantwortung, die sie für ihre Heimatgemeinde übernommen haben.

Aussage relativiert

Der Rathauschef relativierte seine Aussage zu den Finanzen dann noch etwas. Da derzeit keine Kostenschätzungen für angestrebte Maßnahmen vorlägen, habe Kämmerer Andreas Bastl bei einigen anstehenden Aufgaben keine ganz konkreten Ansätze in die mittelfristige Finanzplanung aufnehmen können. "Auch angesichts der geplanten Millionenprojekte Hochwasserschutz und Kindergarten-Neubaumaßnahmen besteht kein Grund zur Euphorie", so Häußler. Die guten Gewerbesteuerergebnisse führten 2018 zu einer besseren Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt. In diesem Jahr beträgt der Planansatz allerdings nur 94 400 Euro. "Wenn der große Sprung bei der Kreisumlage von 26 Prozent auf 31,8 Prozent vom Kreistag noch etwas reduziert wird, kann hier noch eine Erhöhung unserer Zuführung verzeichnet werden", so Häußler.

Ein Lichtblick war, dass die für 2018 eingeplante Rücklagenentnahme von 2,7 Millionen Euro nicht voll benötigt wurde. Wegen der verbliebenen Reste ist es möglich, für 2019 den Rücklagen nur 1,76 Millionen Euro zu entnehmen. Im Sparstrumpf seien dann Ende 2019 noch 213 000 Euro.

Eine weitere gute Botschaft war, dass die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer stabil bleibe, die Abwassergebühren können sogar gesenkt werden. Lediglich die Gebühren beim Frischwasser wird leicht erhöht. Häußler kündigte an, dass bei der Realisierung der großen anstehenden Aufgaben mittelfristig Kredite aufgenommen werden müssten.

Nach Dringlichkeit

Die ins Auge gefassten Infrastrukturmaßnahmen hatte der Kämmerer in Zusammenarbeit mit weiteren Mitarbeitern nach ihrer Dringlichkeit aufgelistet. Im Ranking stehen an erster Stelle (dringlich) der langen Liste Maßnahmen wie Kinderbetreuung (Kindergärten), Breitbanderschließung, Ausgaben für die Wasserversorgung, Aufwertung des Ortskerns, Hochwasservorsorge, Maßnahmen im Baugebiet Furt, Erstellung eines Gemeindeentwicklungsplans und ein Entlastungskanal in der Irmstraße.

Gemeinderat Bernd Wentsch war diese Auflistung zu wenig aussagekräftig und zu wenig konkret. "Da fehlen mir die Zielangaben", monierte er. Der Schultes meinte, es sei nicht so einfach, eine verlässliche Antwort zu geben. "So lange wir dies im Gemeinderat nicht beschlossen haben, ist das nicht seriös", so Häußler.