Großes Interesse zeigten die Gechinger Senioren – und nicht nur diese – an der Darbietung der Gruppe "Cantambor". Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: "Treffpunkt" beliebte Anlaufstelle für Senioren/ Beeindruckendes "Cantambor"-Konzert

Auf eine rhythmische und klingende Weltreise über mehrere Kontinente nahm die Gruppe "Cantambor" die Besucher im kleinen Saal der Gechinger Gemeindehalle mit. Einmal im Monat ist "Treffpunkt", der gemeindliche Senioren-Nachmittag.

Gechingen. Obwohl draußen gerade der diesjährige (Nicht)-Winter meinte, zeigen zu müssen, dass er durchaus noch weiß, was seine Aufgabe ist und dichtes Schneetreiben herrschte, war der Saal voll mit erwartungsfrohen Gästen. Michael Siefke aus Bad Teinach-Zavelstein, freischaffender Musiker und Percussionist, entführte mit seinen Ensemble-Mitgliedern Astrid Korbel aus Wildberg, Edwin Lengl aus Herrenberg sowie Kira Lang aus Calw und verschiedenen, teils exotischen Klang- und Percussions-Instrumenten in alle möglichen Länder: nach Afrika, nach Japan, nach Kanada, nach Bulgarien, Schweden und Hawaii und wieder zurück auf den afrikanischen Kontinent. Dessen mitreißende, lebensfrohe Rhythmen und Gesänge faszinieren auch Europäer immer wieder.

Menschlicher Körper als vielseitiges Instrument

Djembés kamen zum Einsatz, ein großer, volltönender Gong, Congas, Klangschalen, Rasseln unterschiedlichster Art oder eine Karimba, ein Daumen-Klavier. Dass selbst der menschliche Körper ein vielseitiges Instrument ist, bewiesen die vier mit ihrer Bodypercussion aus Klatschen, Patschen, Stampfen und Pfeifen.

So vielseitig das Klangerlebnis und die Rhythmen waren, so vielseitig waren auch die Themen der Stücke, die "Cantambor" in Musik und Gesang übersetzten. Immer wieder Afrika mit einem Freiheitslied (Shosholoza), einem zur Begleitung bei der Feldarbeit (Kondé), eines mit phantasie-afrikanischem Text (African Call). Ein hawaiianischer Bittgesang (Fey O), japanische Klänge besangen die Kirschblüte (Sakura), im kanadischen Volkslied aus dem 19. Jahrhundert beschwert sich die junge Frau über ihren Ehemann (En fillant ma quenouille). "Wer von euch kennt ›Vem kann segla‹ aus Schweden?", fragt Siefke in die Runde. "Ich kenn’s!" ruft’ s begeistert aus dem Saal. Eine Besucherin mit schwedischen Wurzeln, seit einigen Jahrzehnten in Gechingen verheiratet, strahlt ob der altvertrauten Weise.

Nicht nur die vielen Besucher der älteren Generation hatten viel Freude an der Darbietung. Auch Florian war mit Papa und jüngerer Schwester gekommen, um seinen Schlagzeuglehrer Siefke zu hören und zu erleben. "Für mich ist alles, was irgendwie klingt, wenn man draufklopft oder stampft, ein Instrument,“ erzählt der 13-Jährige, der seit vier Jahren Schlagzeug an der Musikschule Calw spielt.

Das letzte Stück der Percussion- und Gesangs-Combo "Cantambor" war ein Titel im Stil der A-cappella-Gruppe "Pentatonics" und das passte zum Schneetreiben vor dem Fenster: "White Winter hymnal".

"So schnell kann man eine wunderbare Weltreise machen", bedankte sich Regina Stahl bei Akteuren und Publikum. Zusammen mit acht weiteren Frauen ist sie die ehrenamtliche "Treffpunkt"-Organisatorin und erzählt, dass sie Siefke durch ihren Mann bei den Sportfreunden Gechingen kennengelernt hat, beide spielen dort Tischtennis.