Finanzen: In Gechingen stehen viele Herausforderungen an

Je nach Sichtweise ist die Gechinger Gemeindekasse derzeit halb voll oder halb leer. Denn einerseits sind noch 2,9 Millionen Euro im Sparstrumpf, andererseits stehen in den nächsten Jahren gewaltige Aufgaben an.

Gechingen. Der Finanzzwischenbericht, den Kämmerer Andreas Bastl unlängst dem Gemeinderat vorlegte, gab aktuell insgesamt ein positives Bild. "Die Einnahmen- und Ausgabensituation entwickelt sich insgesamt positiver als sie im Haushaltsplan 2018 veranschlagt ist. Derzeit sind keine externen Faktoren ersichtlich, welche sich negativ auf das Gesamtergebnis auswirken", resümiert der Gechinger Kämmerer.

Bei einigen Posten weist der Zwischenbericht sogar deutliche Verbesserungen gegenüber den Planansätzen auf. Durch einen Einmaleffekt bei der Gewerbesteuer sind Mehreinnahmen von rund 440 000 Euro zu erwarten. Der Gemeindeanteil an der Gewerbe- steuer wird sich voraussichtlich um 180 000 Euro erhöhen. Bei den Schlüsselzuweisungen gibt es ebenfalls ein Plus von 170 000 Euro. Auch bei den Zuweisungen für die Kindergartenarbeit sind Mehreinnahmen von 44 000 Euro zu erwarten. Wegen der höheren Gewerbesteuereinnahmen sind in diesem Bereich jedoch 90 000 Euro mehr an Gewerbesteuerumlage zu zahlen. Bei der Deponie-Erweiterung (470 000 Euro) und der Filtersanierung im Wasserwerk (290 000 Euro) wird es zu Mehrausgaben kommen.

Beim Personalaufwand von rund 2,5 Millionen Euro und beim Sachaufwand in Höhe von 1,3 Millionen Euro wird es aus heutiger Sicht nur geringe Veränderungen gegenüber den Haushaltsansätzen geben. Für die Erschließung des Neubaugebiets Furt sind im aktuellen Haushalt Ausgaben von 2,2 Millionen Euro vorgesehen. Kapitalrückflüsse durch den Verkauf von Bauplätzen wird es voraussichtlich jedoch erst im Jahr 2019 geben.

Bei den Gebühreneinnahmen rechnet der Kämmerer mit nur geringen Abweichungen von den Planansätzen. Derzeit verfügt die Schlehengäugemeinde noch über liquide Mittel in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Angesichts des gefüllten Sparstrumpfs ist jedoch zunächst nicht mit Kreditaufnahmen zu rechnen. "Die Gemeinde bleibt in diesem Jahr noch schuldenfrei, die Betonung liegt auf noch, denn es sind Kreditaufnahmen geplant", unterstreicht Gemeinderätin Marina Eßlinger. Große Aufgaben wie der Hochwasserschutz, die Erschließung des Baugebiets Furt, die Ortskernsanierung und hohe Investitionen im Kindergartenbereich machten dies nötig.