Referent Ewald Tomascheck zeigt an einer Karte die Grenzen des Königreichs Preußen. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Ewald Tomascheck bringt Zuhörern unterhaltsam das Leben des Alten Fritz nahe

Von Annette Selter-Gehring

Gechingen. Eine deftige Kartoffelsuppe durfte nicht fehlen bei einem Abend über Friedrich II, König von Preußen, besser bekannt als Friedrich der Große oder der Alte Fritz. Ewald Tomascheck, begeisterter Hobby-Historiker aus Lehenweiler, gab den rund 60 Zuhörern im evangelischen Gemeindehaus in Gechingen einen Einblick in die Herkunft des Preußenkönigs, die geschichtlichen Hintergründe und skizzierte den Menschen Friedrich und seine Zeit. Eingeladen hatte zu dem lehrreichen und unterhaltsamen Abend der Internationale Kulturverein Gechingen, der die Gäste mit Kostproben aus der preußischen Speisekammer versorgte.

Zum Einstieg gab der Referent den Zuhörern einen Überblick über die Herkunft und die Ahnen Friedrichs II und umriss den gesamten Lebenslauf des 1712 geborenen und 1786 in seinem Sessel im Schloss Sanssouci in Potsdam verstorbenen Königs. Er war Staatsmann, Feldherr, Komponist, Flötenspieler, Schriftsteller und "erster Diener des Staates", wie er selbst von sich behauptete und forderte. Tomascheck ließ die harten Jugendjahre des Preußenkönigs Revue passieren, der unter der unverhältnismäßigen Härte seines Vaters, Friedrich Wilhelm I, zu leiden hatte, der wenig Verständnis für die intellektuellen und künstlerischen Bedürfnisse seines Sohnes hatte. Nach Wilhelms Tod bestieg Friedrich 1740 den preußischen Thron.

Eine Landkarte mit den Grenzen Preußens gab den Zuhörern einen guten geografischen Überblick. Mit allerlei Requisiten gab der Referent anschauliche Beispiele der höfischen Lebensweise im 18. Jahrhundert.

Dazu gehörten die damalige Königsflagge, ein Kavaliersdegen, wie ihn hohe Beamte trugen, und natürlich der Dreispitz, die Kopfbedeckung jener Zeit, die auch das Haupt Friedrichs II häufig zierte.

Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Zuhörer die Gelegenheit mit dem Hobby-Historiker ins Gespräch zu kommen, der alle Nachfragen versiert beantwortete und belegen konnte, dass viele der von Friedrich II eingeführten Errungenschaften und seine Aussagen bis heute nachwirken. Aber auch die Eigenheiten des Preußenkönigs, wie die Liebe zu seinen Hunden, deren Gesellschaft er vor allem in seinen letzten Lebensjahren der von Menschen vorzog, kamen zur Sprache.