Faustball: Ehrenpreis für Ausrichtung von Meisterschaft
Gechingen (amk). "Ihr habt uns ein ganz tolles Wochenende beschert, wir kommen gerne wieder, ja ich erwarte sogar eure Bewerbung", sagte Siegfried Lange, Präsidiumsmitglied bei der Deutschen Faustball-Liga (DFBL) für den Seniorensport.
Der Hemminger räumte ein, dass die Sportfreunde Gechingen die deutsche Meisterschaft der Männer 60 gerettet hätten, denn diese Veranstaltung sei wegen eines fehlenden Ausrichters lange auf der Kippe gestanden. Lange belohnte das Gechinger Engagement mit dem Ehrenpreis der DFBL.
"Eine deutsche Meisterschaft in Gechingen, das ist schon etwas ganz Besonderes", stellte Ruben Schwarz , Mitglied des Sportfreunde (SFG)-Vorstands, sowie der stellvertretende Bürgermeister Simon Klaas für den Verein fest. Dieser zählt momentan 1500 Mitglieder, darunter gut 500 Jugendliche in elf Sparten. Den neun Gastmannschaften aus der ganzen Republik stellte er Gechingen mit seinen 400 Arbeitsplätzen als "echt Schwäbisch", das heißt für die Gäugemeinde schuldenfrei, vor. Aber auch in Gechingen würde der Altersdurchschnitt steigen, nicht wegen der Männer 60 DM, sondern wegen struktureller Probleme. Das bekämen auch die Faustballer zu spüren. "Die kleinste Abteilung plagen aktuell Sorgen mit dem Nachwuchs", erklärte Klass.
Viel Erfahrung und Einsatzfreude
In punkto Organisation dieses Events konnte diese jedoch auf die Erfahrung und Einsatzfreude ihrer Mitglieder sowie die Unterstützung durch den Gesamtverein bauen. Ob im Netz, mit Spielplänen, Anfahrt, Unterkünfte oder aktuellem Ergebnisdienst, oder direkt vor Ort mit der Betreuung und Bewirtung der Sportler – es fehlte an nichts. "Ich komme weit rum, aber so perfekt wie bei euch habe ich eine Meisterschaft noch selten erlebt", sagte Rolf Schlotter (Spvgg Weil der Stadt), der zusammen mit seinen Schiedsrichter Kollegen Lisa Waldenmaier (Unterhaugstett), Robert Weingarten (Grafenau) und Lea-Marie Henn (Obernhausen) an den zwei Tagen die Spiele leiteten.
Da bis auf den TV Schwieberdingen und die Gastgeber alle Mannschaften weite, im Fall vom SF Bordelum an der Grenze zu Dänemark, fast 850 Kilometer Anreise hatten, präsentierten sich die Gechinger Faustballer betont Schwäbisch. Es gab echte Gechinger Maultaschen. Darüber hinaus hatte die SFG für alle Spieler, Funktionäre, Schiedsrichter und Helfer eine Geschenktasche mit Bier, Schwarzwälder Schinken Spätzle und einem Gechinger Birnenbrand gepackt. Insgesamt mehr als einhundert Taschen, die vom Landkreis Calw noch mit einer speziellen Info-Broschüre ergänzt wurde. Eine Idee von Bernd Springer, die als tolle Geste empfunden wurde. "Für mich war wichtig, dass sich auch mal die Helfer im Hintergrund dazugehörig fühlen können und nicht immer mit einem warmen Händedruck abgespeist werden", sagte der SFG-Faustballer der nach längerer Pause wieder in den Spielbetrieb eingestiegen ist.
Direkt aus dem Urlaub war Bürgermeister Jens Häußler zur Siegerehrung angereist, wo er zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Blenke und dem DFBL- Seniorenbeauftragten Siegfried Lange die Übergabe der Medaillen und Pokale an den TSV Stelle (bei Hamburg, Bronze), Titelverteidiger ESV Rosenheim (Silber) und den ESV Dresden (Gold) vornahm.
