Die Art der künftigen Über- wachung der Erddeponie war ein wichtiges Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Erweiterungsflächen sowie Zu- und Abfahrten weitgehend fertig / Thema vertagt

Gechingen (ina). "Die Erweiterungsflächen der Erddeponie sowie die Zu- und Abfahrten sind weitgehend fertiggestellt", informierte Ortsbau- meister Heinz Braun jetzt den Gechinger Gemeinderat. Aus der Mitte des Gremiums entstand die Frage, wie die Überwachung der angelieferten Erdmengen künftig am besten stattfinden könne. Die bisherige Handhabung sei nicht zufriedenstellend.

Bisher kündigen die Anlieferer von Erdaushub ihr Material an und tragen die von ihnen geschätzte Menge in eine "Anlieferungserklärung" ein. Bei diesem System kann es jedoch leicht zu Missbrauch kommen. Dem möchte der Gemeinderat künftig einen Riegel vorschieben. Die dauernde Anwesenheit einer Überwachungsperson auf der Erddeponie wurde schon aufgrund der hohen Personalkosten während der Diskussion weitgehend ausgeschlossen.

Gemeinderat Gerhard Mörk brachte eine elektronische Überwachung ins Spiel. Diese könne die mit Erde beladenen Fahrzeuge und ihre Kennzeichen erfassen.

Kamera denkbar

"Vorstellbar ist eine elektronische Sicherheitslösung mit Kameraüberwachung bis hin zu elektronischen Schließkomponenten", stellte Braun fest. Wie sich herausstellte, hat der Gechinger Michael Schwarz, der in der Nähe der Erddeponie einen Holzhandel betreibt, der Verwaltung einen detaillierten Plan für eine solche Lösung vorgelegt, die jedoch einen Stromanschluss erfordert. Nach Aussage von Ortsbaumeister Braun würden die Erschließungs- arbeiten nach Auskunft der Netze BW rund 48 000 Euro kosten.

"Warum wurde uns dieser Vorschlag von Michael Schwarz heute nicht vorgelegt?", wollte Gemeinderätin Marina Esslinger wissen. Die Unterlagen seien zu kurzfristig angekommen, erklärte Bürgermeister Jens Häußler. Der anwesende Holzhändler Schwarz bekam das Wort und skizzierte kurz seine Planungsidee. Er erklärte sich bereit, sich an den entstehenden Kosten für die Stromzuleitung zur Erddeponie zu beteiligen. Die Frage, in welcher Höhe er das tun wolle, wollte er spontan nicht beantworten.

"Es gibt eine Präsentation, die uns heute vorenthalten wurde. Schade!" kritisierte Gemeinderätin Damaris Haußer-Frielitz.

Verschiedene Ansichten

Gemeinderat Jürgen Groß schlug eine "technische Lösung", beispielsweise mit Solarenergie, vor. Sein Ratskollege Claus Schaible meinte, dass diese Variante "eine relativ unsichere Lösung" sei, die er nicht befürworten könne. Gemeinderat Simon Klass war anderer Meinung als die meisten der Ratsmitglieder. Es komme ihm vor, als würde man bei einer aufwendigen elektronischen Verwirklichung des Projekts geradezu "mit Kanonen auf Spatzen schießen". "So kann ich über das Thema heute nicht abstimmen", unterstrich Gemeinderat Groß und beantragte eine Abstimmung zur Verhinderung eines sofortigen Beschlusses.

Der Gemeinderat beschloss mit großer Mehrheit die Entscheidung über das weitere Vorgehen bei der Deponieüberwachung zu vertagen. "Das muss zeitnah vom Tisch", forderte Gemeinderat Gerhard Mörk vehement. Der Rathauschef wollte sich jedoch nicht auf die Januar-Sitzung festlegen. Man werde so schnell wie möglich in dieser Sache tätig werden, versprach er dem Gremium. Für den eventuellen Stromanschluss und eine elektronische Überwachungseinrichtung wurden vorsorglich 70 000 Euro in den Haushaltsplan 2019 eingestellt.