Dieter di Prinzio kocht im St. Georgener Sportplatzhäusle seit Anfang Dezember deutsche Küche mit mediterranem Einschlag – ein Konzept, das in der Bergstadt bestens ankommt. Foto: Helen Moser

Das Sportplatzhäusle auf dem St. Georgener Roßberg hat seit Anfang Dezember einen neuen Pächter: Mit Dieter di Prinzio ist ein alter Bekannter aus Südtirol in die Bergstadt zurückgekehrt. Von der bisherigen Resonanz ist der Koch überwältigt.

Als Dieter di Prinzio sich im Jahr 2018 von St. Georgen verabschiedete, sollte es eigentlich ein Abschied für immer sein: Zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin wagte der gebürtige Bergstädter den Schritt gen Süden. Die beiden wanderten aus und pachteten in Südtirol einen Alpengasthof. „Wir bereuen es kein Stück und würden auch nie zurückkommen“, sagte di Prinzio damals, kurz nachdem er Deutschland verlassen hatte, im Gespräch mit unserer Redaktion.

 

Nun, knapp sechs Jahre später, sitzt der gelernte Koch am Stammtisch des Sportplatzhäusles in St. Georgen, das er zusammen mit seinem Geschäftspartner Sascha Bach seit 8. Dezember gepachtet hat. Di Prinzio ist zurück in der Bergstadt – bereits seit 2021. Nicht weil das Geschäft in Südtirol schlecht gelaufen sei, wie er betont. Ganz im Gegenteil: „Teilweise kamen die Leute von Meran und Bozen extra her, um meine selbst gemachten Spätzle und Bratwürste zu essen.“

Am Ende dann doch ein bisschen Heimweh

Die Gründe lagen an anderer Stelle: „Ich hatte am Ende schon ein bisschen Heimweh“, schildert di Prinzio. Doch noch schwerwiegender waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie: „In Italien waren die Auflagen noch krasser als hier“, erzählt der Bergstädter. Unter anderem musste der Alpengasthof ein halbes Jahr lang komplett schließen. Auch trennten sich di Prinzio und seine Partnerin – und so entschloss sich der St. Georgener schließlich, wieder in seine Geburtsstadt zurückzukehren.

Seine Entscheidung, ausgewandert zu sein, bereut di Prinzio aber nicht, ebenso wenig wie den Entschluss, wieder nach St. Georgen zurückzukehren – vor allem nicht mehr, seit sich gegen Ende des vergangenen Jahres die Möglichkeit bot, kurzfristig das Sportplatzhäusle zu pachten.

Der Kontakt kam über den vorherigen Pächter zustande, der den Betrieb aufgeben musste. Am 8. November haben di Prinzio und Bach sich die Räume angesehen – exakt einen Monat vor dem Eröffnungstermin. „Da haben wir echt alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit das so schnell funktioniert.“ Glücklicherweise habe man die nötigen Unterlagen und alles andere binnen kürzester Zeit zusammentragen können.

Positives Zwischenfazit nach einem Monat

„Natürlich haben wir davor hin und her überlegt, ob wir es machen sollen oder nicht“, sagt di Prinzio. Nun fällt sein Zwischenfazit nach einem Monat Restaurantbetrieb sehr positiv aus. „Ich hätte niemals gedacht, dass das Konzept so einschlägt“, sagt er. Der Januar sei normalerweise als eher ruhiger Monat bekannt, doch aktuell habe er das Restaurant fast jeden Tag, an dem das Sportplatzhäusle geöffnet sei, voll. Sein Erfolgsrezept ist einfach, sagt der Koch: Frische Zutaten, viel Hausgemachtes und vor allem Qualität, auf die man sich verlassen könne – all das verpackt in deutsche Küche mit mediterranem Einschlag.

„Mit dem richtigen Konzept geht eben doch was“

Der Koch muss sich wegen des großen Zuspruchs für das Restaurant mittlerweile auf die Suche nach weiterem Personal machen. Eine Küchenhilfe und eine weitere Person im Service werde er auf jeden Fall brauchen, sagt di Prinzio, „sonst ist das auf Dauer nicht leistbar“.

Die Resonanz auf die Restauranteröffnung zeigt für di Prinzio eines ganz deutlich: „Alle jammern ja immer, dass in der Gastronomie nichts mehr geht. Aber wenn man das richtige Konzept hat, dann geht eben doch was.“