In wenigen Tagen wird die Gartenschau eröffnet. Auf dem Gelände werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Foto: Marschal

In gut einer Woche, am 5. Mai, eröffnet die Gartenschau. Auf dem Gelände werden noch die letzten Vorbereitungen für das 143-tägige Großevent getroffen. Vertreter von Stadt, Landkreis und Land führten über das Ausstellungsareal.

„Wir sind alle im Gartenschaufieber“, sagt Oberbürgermeister Helmut Reitemann und spricht damit seinen Mitstreitern und allen Mitarbeitern und Helfern, die ihr Zutun für die Gartenschau leisten, aus der Seele. Am Freitag, 5. Mai, frühmorgens fällt der Startschuss für das Grünprojekt, zu dessen Eröffnung auch der baden-württembergische Ministerpräsident Wilfried Kretschmann erwartet wird.

„Die Gartenschau ist keine Blümchenschau“

Reitemann hebt kurz vor Eröffnung den Gewinn für die Stadt hervor. „Die Gartenschau ist keine Blümchenschau“, betont der OB. „Sie dient der mittel- bis langfristigen Entwicklung der Stadt.“ Vieles, was in den vergangenen Monaten geschaffen wurde, werde erhalten bleiben, viele Bereiche aufgewertet. „Es gibt kein besseres Instrument als eine Gartenschau, um eine Stadt mit Leben zu füllen“, pflichtet ihm Staatssekretärin Sabine Kurz, zu. „Das Geld, was wir in Gartenschauen investieren, ist gut angelegtes Geld“, findet sie – die damit verbundenen Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen seien nachhaltig und kämen zukünftigen Generationen auch dann, wenn die Gartenschau längst Geschichte sei, zugute.

Neun Millionen Euro aus Fördertöpfen

Seit der ersten Gartenschau 1990 sind knapp 117 Millionen Zuschüsse vom Land bewilligt worden – damit ist es das erfolgreichste Förderprogramm Baden-Württembergs. Neun Millionen Euro aus verschiedenen Fördertöpfen sind laut Kurz nach Balingen geflossen.

Vom 5. Mai bis 24. September werden zwischen 300 000 und 400 000 Besucher erwartet. Und wer die Gartenschau besucht, der sei auch Gast der Stadt – denn das Gelände grenzt direkt an die Innenstadt und quert diese an mehreren Stellen. „Davon sollen auch Einzelhandel und Gastronomie profitieren“, erklärt Reitemann.

„Die Gartenschau verbindet Fluss und Stadt“

Dass die Gartenschau nicht nur ein Balinger Projekt, sondern ein Aushängeschild für die Region ist, stellt Landrat Günther-Martin Pauli heraus. Der Landkreis feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen und zeigt seine Vielfalt in einem Pavillon vor dem neuen Stadtarchiv.

Wenn Annette Stiehle, die Technische Geschäftsführerin des Eigenbetriebs Gartenschau, von dem Gelände spricht, gerät sie ins Schwärmen: „Die Gartenschau verbindet Fluss und Stadt“: Tatsächlich wurden vier neue Brücken gebaut, die über die Eyach führen.

Brautpaare heiraten künftig umgeben von Blumen

Bei einem Gang über das Gelände gibt es allerhand zu sehen: Überall sind Gärtner, Bauhofmitarbeiter und Landschaftsgärtner zu sehen, die mit Hochdruck die letzten Arbeiten auf dem Gelände ausführen. Lediglich der Weg zum Rappenturm sei noch das Problemkind, doch Stiehle ist sich sicher, dass auch dieser bis zur Eröffnung fertig sein wird. „Wir legen den Gästen den roten Teppich aus“, sagt Stiehle mit Blick auf den roten Blumenfloor, der am Eingang an der Stadthalle die Besucher, die mit Bus und Shuttle angereist sind, abholt.

Auf dem rund fünf Kilometer langen Rundgang durch die verschiedenen Bereiche jagt ein Highlight das nächste. An den Wassergärten eröffnet sich den Besuchern ein Panorama auf das Zollernschloss, das es vorher so nicht gegeben hat. Wo früher Rinder standen, nämlich im ehemaligen Kuhstall des Gasthauses Lang, werden Floristen ihr Können zeigen. Der Bereich am Zollerschloss ist zwar nicht Teil des Geländes, wurde aber auch aufgehübscht. Hier können Brautpaare künftig, umgeben von Blumenbeeten, den Bund fürs Leben schließen – das erste tut dies am Eröffnungstag.

Der erste Tag der Gartenschau markiert auch das Ende der Ära Reitemann. Der scheidende OB hat das Projekt von der Bewerbung im Jahr 2009 bis zur Eröffnung begleitet.

Die Gartenschau in Zahlen

Das Gelände
14 Hektar wurden im Zuge der Gartenschau in der Innenstadt neu gestaltet, davon sind 7,5 Hektar Ausstellungsgelände. Der Rundgang ist rund fünf Kilometer lang.

Planung
Der Zuschlag zur Gartenschau wurde am 22. Juni 2010 erteilt, der offizielle Spatenstich erfolgte am 29. Juli 2020.

Ausstellungsangebot
Mehr als 22 000 Blumen wurden gepflanzt; es gibt acht Schaugärten, zehn Floristikschauen und 60 Aussteller. An acht Kunststandorten werden Werke von fünf renommierten Künstlern gezeigt.

Programm
Am 143 Tagen werden auf drei Bühnen mehr als 1000 Veranstaltungen geboten. Es gibt wöchentliche Programmtage. Immer dienstags ist Art Night, am Mittwoch steht die Nachhaltigkeit im Fokus, donnerstags ist Theaterabend, freitags finden die „Gartenkracher“-Konzerte statt, der Samstag ist den besonderen Highlights vorbehalten, der Sonntag gehört der Kirche.

Gartenschau-Botschafter
Mehr als 600 Ehrenamtliche Helfer sind im Besucherempfang, auf dem Gelände, als Gästeführer oder bei Veranstaltungen aktiv.