Seit 2009 findet die weltgrößte Computer- und Videospielemesse in Köln statt. Foto: imago/Jürgen Schwarz/Juergen Schwarz

Die Gamescom, als die größte Messe für Computerspiele weltweit, läuft seit Mittwochmorgen in der Kölner Messe auf zwei Etagen. Über 250.000 Menschen erwartet, darunter auch so manch prominente politische Persönlichkeit.

Nach einer Zeit der Unsicherheit und Herausforderungen in den letzten drei Jahren strebt die jährliche in Köln stattfindende Gamescom-Videospielmesse, nun danach, zu ihrer einstigen Größe zurückzukehren.

Vom 22. bis 27. August werden unter anderem mehr als 1200 Aussteller von Videospiel- und Technologieunternehmen aus 63 Ländern in der Koelnmesse präsent sein. Mit Brasilien als Partnerland und erstmals der Ukraine, die trotz der Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg vertreten sein wird, zeigt die Gamescom ihre globale Ausrichtung. Schon in den vergangenen Jahren waren Länder wie Japan, Australien, die Schweiz und Polen Teil dieses internationalen Schauplatzes auf 230.000 Quadratmetern für Videospieltrends und Innovationen.

Mehr Fläche und mehr Aussteller in diesem Jahr

Die Organisatoren der Koelnmesse und des Game-Verbands äußerten sich während einer Pressekonferenz am vergangenen Dienstag zuversichtlich bezüglich der Zukunftsaussichten der Messe. Gerald Böse, der Geschäftsführer der Koelnmesse, sprach von „mehr Ausstellern, größerer Fläche und einer stärkeren Internationalität als je zuvor“. Die Ausstellungsfläche wurde um 10.000 Quadratmeter erweitert, und namhafte Verlage und Studios wurden erfolgreich angezogen, darunter Größen wie Nintendo, Microsoft (unter der Marke Xbox) und der chinesische Videospielkonzern Tencent (unter der Marke Level Infinite).

Ein Blick auf verwandte Themen wie Streaming und soziale Medien verdeutlicht die Weitsicht der Veranstalter. Nicht nur Streaming-Riesen wie Netflix, sondern auch das Anime-Streaming-Portal Crunchyroll werden eigene Präsenzen auf der Messe haben. Besonders bemerkenswert ist die Schaffung einer Halle, die gezielt den Austausch zwischen Verlegern und Internetpersönlichkeiten fördert, die Inhalte rund um Spiele auf Plattformen wie YouTube und Twitch erstellen.

Im Gegensatz zur erneut abgesagten Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles ist es der Gamescom offensichtlich gelungen, Spielehersteller weltweit zu mobilisieren. Obwohl namhafte Spielehersteller für ihre Neuveröffentlichungen heutzutage oft eigene Veranstaltungen organisieren, bleibt der Branchentreff in Köln einer der wenigen global bedeutsamen. Die Gamescom präsentiert sich als Festival für alles, was mit Videospielen zu tun hat – eine einzigartige Gelegenheit sowohl für Fans als auch für Expertinnen und Experten.

Videospiele sind ein wichtiger Wirtschaftszweig für Deutschland

In Deutschlands Unterhaltungsbranche nimmt die Videospielindustrie hervorragende Stellung ein. Die Zahlen sprechen für sich: Im vergangenen Jahr erzielte die Computer- und Videospielindustrie einen Umsatz von knapp 10 Milliarden Euro, wie von GfK-Marktforschern ermittelt. Mehr Umsatz in der Unterhaltungsbranche macht nur der Büchermarkt.

So wird die politische Bühne ebenfalls auf der Gamescom präsent sein. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird persönlich anwesend sein und mit anderen politischen Vertretern über die Bedeutung der Videospielbranche für die Wirtschaft diskutieren. Die Videospielbranche beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit Themen wie Künstlicher Intelligenz und 3D-Technologien, die auch in der Industrie und anderen Wirtschaftsbereichen an Bedeutung gewinnen. Fachkräfte aus der Videospielbranche sind zunehmend gefragt, wie der Game-Verband betont. Weitere hochrangige politische Vertreter, darunter Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und die Wirtschaftssenatorin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), werden erwartet.

Was wird geboten?

Die Gamescom 2023 wird vom 21. bis 27. August in der Koelnmesse in Köln abgehalten. Sie bietet ein vielfältiges Programm für Besucher. Die Eröffnungsshow „Opening Night Live“ wird von Geoff Keighley moderiert und verspricht Spannung und Enthüllungen. Zusätzlich zur Messe gibt es weitere Live-Events wie die „Future Games Show“ oder das „Gamescom City-Festival“ . Die Liste der Aussteller enthält die Namen bekannter Unternehmen wie Microsoft, Nintendo und Ubisoft, während CD Projekt Red und Sony nicht vertreten sein werden.

Die Messebesucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, auf den zwei Etagen des Veranstaltungsgeländes verschiedene Sektionen zu erkunden. In einem Bereich namens „retro area“ werden beliebte Klassiker vergangener Tage ausgestellt. Die „cosplay area“ zieht die Anhängerinnen und Anhänger von Rollenspielen an, von denen viele in aufwendigen Kostümen erscheinen.

Was kosten die Tickets?

Tickets für die Gamescom am Samstag sind bereits ausverkauft, für die anderen Tage gibt es noch welche. Die regulären Tagestickets liegen bei 27 Euro und sind im Voraus online auf der Veranstalter-Website erhältlich. Ab 16 Uhr kosten sie dann noch 9 Euro. Gamescom-Besucherinnen und Besucher dürfen umsonst mit den Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB fahren, ein Sonderverkehr ist eingerichtet. Weitere Informationen dazu finden sich ebenfalls auf der Gamescom-Website.