HBW-Keeper Mario Ruminsky – hier gegen Niclas Ekberg – hielt, was zu halten war. Foto: Eibner

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten ist mit einer Niederlage in die neue Saison gestartet. Beim Rekordmeister THW Kiel zog das Team von Trainer Jens Bürkle am Mittwoch mit 24:33 (11:13) den Kürzeren.

45 Minuten bot der HBW Balingen-Weilstetten im Auftaktspiel der Handball-Bundesliga dem großen Titelfavoriten THW Kiel überragend Paroli. Am Ende setzte sich der haushohe Favorit aber klar mit 33:24 durch. HBW-Coach Jens Bürkle war dennoch zufrieden: "Ich bin bin extrem stolz daruf, wie es die Mannschaft in den ersten 45 Minuten gemacht hat."

Vor 9000 Zuschauern in der Kieler Wunderino-Arena – die Begegnung begann aufgrund von Verzögerungen bei der Einlasskontrolle mit zehn Minuten Verspätung – lieferte der HBW ganz starke 45 Minuten ab, führte nach einem Kontertreffer von Tim Nothdurft in der 39. Minute mit 17:16. Bis zu Tobias Heinzelmanns 20:21 (45.) hielt das Bürkle-Team den Kontakt.

Doch gegen nun kompromissloser verteidigende Kieler reihte sich bei den Balingern nun ein Fehler an den anderen, THW-Keeper Niklas Landin zeigte sich immer wieder auf dem Posten, und so schrubbte der Meister mit einem 7:0-Lauf über die Gäste hinweg. Die Partie war nach Niclas Ekbergs 28:20 (51.) gelaufen, am Ende unterlag der HBW mit 24:33.

HBW im Angrif zu passiv

Mit einer soliden Deckung und dank der Paraden des bestens aufgelegten Torhüters Mario Ruminsky gestalteten die Gäste die Partie in der Anfangsphase offen. Nach Fabian Wiedersteins Anschlusstreffer zum 4:5 (12. Minute) mussten die Schwaben, die ohne die Langzeitverletzten Oddur Grétarsson und Marcel Niemeyer sowie den am Comeback arbeitenden Kristian Beciri auskommen mussten, dann aber doch etwas abreißen lassen.

Denn im Angriff waren die Gäste – Spielmacher Lukas Saueressig war beim Warmmachen auf der Platte, saß aber aufgrund seiner Schulterprobleme 60 Minuten auf der Bank – nun zu passiv, um die starke Kieler Abwehrreihe in Verlegenheit zu bringen.

Mit vier Treffern in Serie setzte sich der Favorit bis zur 18. Minute auf 9:4 ab. Grund genug für HBW-Coach Jens Bürkle, sein Team in einer Auszeit einzunorden. Er forderte mehr Überzeugung: "Habt den Mut, den Ball aufs Tor zu bringen." Sein Team beherzigte seine Worte, verkürzte durch Tim Nothdurft auf 7:10 (22.). Harald Reinkind aber sorgte wieder für die alte Fünf-Tore-Differenz (12:7/25.). Die Schlussphase der ersten Hälfte aber gehörte den Schwaben. James Junior Scott traf zum 8:12, Wiederstein besorgte das 10:13, und kurz vor der Pause gelang Nikola Stevanovic gar das 11:13.

Gute Abwehr und Lösungen im Angriff

Und es sollte noch besser kommen. Die Balinger erwischten einen klasse Start in den zweiten Abschnitt. Björn Zintel traf, Nothdurft glich zum 13:13 aus und warf den Underdog mit 17:16 in Führung. Der Favorit war herausgefordert und drehte nach einer emotionalen Auszeit seines Trainers Filip Jicha entscheidend auf.

"Ich bin extrem stolz darauf, wie es die Mannschaft in den ersten 45 Minuten gemacht hat. Man hat gesehen, dass die Abwehr sehr gut stehen kann und wir im Angriff Lösungen finden. Hinten raus hätte ich mir es natürlich anders gewünscht", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle.HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Sejr; Lipovina (4), Huber, Thomann (1/1), Ingason (2), Nothdurft (4), Wiederstein (4), Schoch (1), Zintel (1), Scott (1), Stevanovic (1), Volz (1), Heinzelmann (2), Strosack (2), Saueressig. THW Kiel: N. Landin, Quenstedt; Ehrig (1), Duvnjak (4), Sagosen (6), Reinkind (4), M. Landin, Weinhold (4), Wiencek, Ekberg (6/3), Ciudad Benitez, Dahmke (3), Zarabec (1), Horak, Bilyk (1), Pekeler (3).