Auch im Frauen-Fußball endet sie Saison wohl mit dem Abbruch. Foto: Michael Kienzler

Fußball: Was der Bezirksvertreter der Fußball-Frauen vom außerordentlichen SBFV-Verbandstag erwartet. Mit Interview

Die Trainer und Funktionäre der Frauenmannschaften aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis blicken schon gespannt auf die virtuellen Verbandstage der baden-württembergischen Fußballverbände am 20. Juni. So auch Bernd Sakschewski. Wir haben mit dem Vertreter der Fußball-Frauen des Bezirks Schwarzwald gesprochen.

Herr Sakschewski, was erhoffen Sie sich vom virtuellen Verbandstag des Südbadischen Fußballverbands am kommenden Samstag?

Ich hoffe, dass es zu vernünftigen und guten Lösungen kommt.

Erwarten Sie, dass der Leitantrag der Verbandschefs, also die Saison 2019/20 zum 30. Juni abzubrechen, eine klare Mehrheit bekommt?

Ich denke, dass der Leitantrag deutlich angenommen wird.

Andererseits haben ja zahlreiche südbadische und württembergische Vereine angekündigt, dass sie auch ein Aufstiegsrecht der zweitplatzierten Mannschaften einfordern werden. Was halten Sie von diesem Antrag?

Ich kann zwar die Stimmung in den Vereinen verstehen – also den Unmut darüber, dass der mögliche Aufstieg nicht durch die eigene Bemühungen geleistet werden kann, sondern durch eine Entscheidung am grünen Tisch verhindert wird. Aber durch das Aufstiegsrecht würden die oberen Ligen noch mehr aufgebläht. Die daraus resultierende Anzahl der zu absolvierenden Spiele würde meines Erachtens einen sinnvollen Terminplan sprengen.

Was halten Sie von der bayerischen Vorgehensweise? Die Bayern wollen ja die Runde Anfang September fortsetzen.

Diese Variante halte ich nicht wirklich für sinnvoll. Ich denke, dass sie mehr Probleme als Lösungen aufwirft – zum Beispiel bezüglich der Wechselfristen oder den Vorgaben zum Einsatz von Jugendspielerinnen. Und wie sollen die überbezirklichen Wettbewerbe beschickt werde, die ja dann auch zur gleichen Zeit wieder starten?

Sicher ist schon jetzt, dass die Ligen zur Runde 2020/21 größer werden. Sehen Sie darin ein Problem?

Ja – durch die größeren Ligen finden natürlich auch mehr Spiele statt. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre werden im Herbst und Frühjahr Spiele wieder wegen der Platzverhältnisse ausfallen, die dann irgendwann wieder eingeschoben werden müssen. Möglicherweise kann es dann zu Verzerrungen kommen.

Die Corona-Regelungen wurden ja gelockert. Was ist denn derzeit auf dem Platz möglich?

Durch die Hygienevorschriften ist an einen geregelten Trainingsbetrieb nicht zu denken. Dadurch, dass noch immer der Abstand einzuhalten ist, ist das Training doch sehr eingeschränkt.

Noch einmal der Blick auf den ersten virtuellen Verbandstag. Wie groß ist denn prinzipiell der Einfluss des Frauenfußballs auf die Entscheidungen?

Die Frauenmannschaften sind meines Erachtens in den meisten Vereinen ein fester Bestandteil geworden, dessen Interessen durch die Vereinsvertreter gleichwohl vertreten werden.

Werden die Ergebnisse des Verbandstags zu 100 Prozent für den Frauenfußball übernommen? Oder gibt es vielleicht spezifische Lösungen für diesen Bereich?

Die Beschlussvorlagen sind für alle Bereiche – also der Herren, der Frauen und der Jugend – gemeinsam erarbeitet worden. Deshalb wird es keine anderen Lösungen geben. 

Die Fragen stellte Gunter Wiedemann