Kampf war Trumpf im Calwer Stadtderby am vergangenen Sonntag zwischen dem VfL Stammheim und dem 1. FC Altburg. Auch gegen den VfL Nagold II müssen sich die Stammheimer voll reinhängen, wenn sie nicht leer ausgehen wollen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Bezirksliga: Grün-Weiß Ottenbronn erwartet den SV Nufringen / TSV Haiterbach kann gegen SV Deckenpfronn locker aufspielen

Rechnerisch fehlt dem TSV Ehningen noch ein Punkt, um sich endlich den Titel in der Fußball-Bezirksliga Böblingen/Calw zu holen. Diesen wollen die Ehninger am 28. Spieltag am Sonntag beim Gastspiel in Herrenberg einfahren.

Der SV Deckenpfronn, Tabellenzweiter mit sechs Zählern Vorsprung gegenüber dem SV Althengstett, will seine Position mit einem Sieg oder zumindest einem Teilerfolg beim Gastspiel in Haiterbach untermauern. Nach der jüngsten 1:4-Heimpleite gegen die Haiterbacher sind die Chancen des SV Althengstett auf Platz zwei als nur noch gering einzustufen.

Weiterhin spannend ist es am anderen Ende der Wertungsskala. Die letzten sechs Mannschaften dürfen noch kräftig zittern. Allen voran Schlusslicht GW Ottenbronn und der Vorletzte, die SG Neuweiler/Oberkollwangen.

Im direkten Duell stehen sich der VfL Stammheim und der VfL Nagold II gegenüber. Die Platzherren können sich mit einem Dreier Luft verschaffen, während die Gäste im Falle eines Sieges den Rotlichtbezirk verlassen würden.

VfL Stammheim – VfL Nagold II. "Wenig zugelassen und verdient gewonnen", fasste der scheidende Nagolder Trainer Markus Kalmbach den 1:0-Erfolg über den TSV Schönaich zusammen. Geschafft haben die Nagolder dies trotz der chronischen Abschlussschwäche. "Die Chancenverwertung war mangelhaft", meinte Markus Kalmbach, der am Ende dann doch zufrieden war. Am Sonntag steht seine Mannschaft auf dem Sportgelände an den Stammheimer Rottannen erneut vor einem Endspiel. "Ein 0:0 wie im Hinspiel wäre für uns zu wenig, wenn wir die Stammheimer hinter uns lassen wollen", sagt Markus Kalmbach. Personell hat er seine Schäfchen allesamt an Bord. Auf dem schwer zu bespielbaren Platz ist Abstiegskampf pur angesagt, denn auch den Stammheimer hilft nur ein Sieg wirklich weiter. "Mitentscheidend wird die Tagesform sein", weiß der Nagolder Coach. Ein kleines Plus für die Nagolder könnte das Restprogramm sein, denn nach Stammheim geht es nach Waldenbuch, ehe die Fortunen aus Böblingen zum Saisonfinale an die Nagold kommen.

Auch das Restprogramm der Stammheimer ist zumindest nach der Papierform nicht unbedingt das schwerste, was Fußballchef Werner "Charly" Mann durchaus optimistisch stimmt. Die nächsten Gegner nach dem VfL Nagold II heißen SV Rohrau und TSV Waldenbuch. Woran es hapert bei seinem VfL hat sich wieder einmal beim 1:1 gegen Altburg gezeigt. "Wir haben ordentlich gespielt und die Chancen zum 2:0. Ein Tor ist einfach zu wenig." An der Chancenverwertung müssen die Stammheimer arbeiten, denn das Spiel gegen den VfL Nagold II ist von enormer Bedeutung. "Wir müssen gewinnen", sagt "Charly" Mann, der neben der ungenügenden Chancenverwertung auch um die personellen Sorgen von Trainer Manuel Vogt weiß. Mario Franz fällt verletzungsbedingt (Achillessehne) aus, Pascal Kömpf ist nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt. Matthias Molls plagt sich mit einer Zerrung herum, und Oliver Wengschick fällt nach einer Operation am Arm aus. Auch Spielertrainer Manuel Vogt ist aktuell noch nicht wieder bei 100 Prozent. FV Grün-Weiß Ottenbronn – SV Nufringen. Nach der jüngsten 0:6-Pleite in Deckenpfronn sind die Ottenbronner auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Dem Aufsteiger droht die sofortige Rückkehr in die Kreisliga A. Entsprechend war Spielertrainer Anthony Nemetz irgendwo zwischen säuerlich und angefressen und sprach deutliche Worte: "Das war eine desolate Leistung mit katastrophalen Fehlern. So kann man keine Punkte holen, zumal das nicht bezirksligareif ist, was wir geboten haben." Gegen den SV Nufringen (Hinspiel 2:5) droht die nächste Enttäuschung – oder können die Ottenbronner vielleicht doch noch den Schalter umlegen? "Wenn wir nicht erneut untergehen wollen, müssen wir nicht eine sondern zehn Schippen drauf legen", so die Ansage von Anthony Nemetz an seine Mannschaft. Allerdings ahnt er, was ihn erwartet. "Momentan bin ich ehrlich gesagt etwas ratlos, was unsere Leistung in Deckenpfronn angeht. Deshalb kann ich noch nicht sagen, wie wir die Wende schaffen sollen." Noch sind neun Punkte zu vergeben, auch wenn es nicht fünf vor sondern eher schon fünf nach Zwölf ist. TSV Haiterbach – SV Deckenpfronn. Fünf Siege und zwei Punkteteilungen, so sieht ein Rezept aus, auf dem als Diagnose "Klassenerhalt" geschrieben steht. "Das war eine sehr gute Leistung von der ersten bis zur 90. Minute. Der Sieg war auch in der Höhe verdient", kommentierte der Haiterbacher Spielertrainer Marcel Schuon den jüngsten 4:1-Erfolg in Althengstett. Und nun kommt mit dem SV Deckenpfronn die nächste große Hausnummer. "Da wollen wir die gute Leistung vom letzten Spiel wiederholen", meint Marcel Schuon, zumal es da noch eine offene Rechnung gibt. In der Hinrunde siegte der SVD mit 4:0. Doch egal, wie das Spiel ausgeht, die Haiterbacher haben Respekt verdient, schließlich hatten sie noch vor einigen Monaten die Rote Laterne im Mannschaftskoffer. "Wir haben viel und hart gearbeitet. Vor allen Dingen die Vorbereitung hatte es in sich, und es war ganz wichtig, dass alle fit waren", so Marcel Schuon zum Erfolgsgeheimnis, das eigentlich gar keines ist. Wichtig war, dass bis auf wenige Ausnahmen in der Rückrunde alle Stammspieler mit an Bord waren. "Fußball spielen können wir. Dazu hat die Mannschaft dann Kampf, Wille und Einsatz in die Waagschale geworfen", nennt Schuon die weiteren Zutaten für die Aufholjagd. Frei nach Gary Lineker: "Fußball ist ein einfaches Spiel, und am Ende gewinnen die, die viel arbeiten." SV Rohrau – 1. FC Altburg. Das jüngste 1:1 in Stammheim zuletzt bewertet FCA-Spielleiter Willi Schwab als "kurios". Kurios deshalb, weil seine Altburger lange Zeit Glück hatten, dass sie nur 0:1 im Hintertreffen waren, ehe am Ende mit etwas Glück sogar noch ein Dreier möglich gewesen wäre. "Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung", sagt Willi Schwab, der auf die personelle Misere verweist. Immerhin hat Trainer Benjamin Barg in Rohrau wieder mehr Optionen. "Die Rohrauer haben eine gute Runde gespielt. Trotzdem sind wir nicht chancenlos, und ich hoffe, wir müssen nicht mit leeren Händen zurück nach Altburg fahren." Auch wenn es grundsätzlich nur noch um die goldene Ananas geht, der FCA würde gerne den guten Eindruck dieser Spielzeit bestätigen. Allerdings wird dem Gegner noch die 1:6-Abfuhr aus dem Hinspiel aufstoßen.