Die Enttäuschung bei den Spielern des VfL Nagold nach dem Spiel war riesengroß. Das Team von Trainer Armin Redzepagic muss die Verbandsliga verlassen. Foto: Reutter

Relegation: 2:4-Niederlage im Relegationsspiel gegen TSV Heimerdingen. Offensive macht den Unterschied.

Der VfL Nagold muss den Gang in die Landesliga antreten. Vor knapp 3000 Zuschauern war das Team von Trainer Armin Redzepagic beim Verbandsliga-Relegationsspiel in Bondorf dem TSV Heimerdingen klar unterlegen – vor allem in der Offensive.

VfL Nagold – TSV Heimerdingen 2:4 (2:2). Mit breiter Brust machte sich Landesliga-Vizemeister TSV Heimerdingen auf die gut 60 Kilometer lange Fahrt nach Bondorf – und das im Mannschaftsbus der SG Sonnenhof Großaspach. Und so schien es zunächst auch auf dem Rasen, als sei der Verbandsliga-Zwölfe aus Nagold die unterklassige Mannschaft. Zweimal tauchten die Heimerdinger in der Anfangsphase vor dem VfL-Tor auf und verwerteten beide Chancen gnadenlos effektiv. Zunächst traf Michele Ancona (8.), der schon in der Landesliga 19 Treffer erzielte, nach einem Eckball per Kopf, dann schloss Pascal Dos Santos Coehlo (16.) einen Heimerdinger Angriff erfolgreich ab.

Rückstand ist große Bürde

Für den VfL Nagold ist Bondorf eigentlich ein gutes Pflaster, hier stieg er einst im Relegationsspiel gegen Heiningen in die Verbandsliga auf. Doch einem 0:2-Rückstand hinterlaufen – damit hatte die Redzepagic-Elf sichtlich ihre Probleme. "Wenn wir in Führung gehen, können wir einfach unseren Stiefel herunterspielen, aber so mussten wir diesem verdammten Rückstand hinterherrennen", ärgerte sich der VfL-Trainer nach dem Spiel.

Dennoch: Während sich der TSV Heimerdingen mit der Führung im Rücken eher zurückfallen ließ, kamen die Nagolder nun zu ihren Chancen. Der Heimerdinger Schlussmann Lukas Emmrich musste mehrere Male parieren – unter anderem in der 24. Minute, als Christoph Ormos, der den VfL in der Sommerpause verlassen wird, frei durchgelaufen war, aber an Emmerich scheiterte. Kurz darauf scheiterte Chris Wolfer nach einem Eckball am Pfosten. Allerdings verhinderte nach 29 Minuten auf der Gegenseite ebenfalls der Pfosten nach einem abgefälschten Schuss den dritten Heimerdinger Treffer.

Doppelpack von Bürkle

Noch vor der Pause wurde die Nagolder dann aber doch noch für ihr Chancen-Plus belohnt: In der 36. Minute sah VfL-Kapitän Matthias Rebmann den freistehenden Luka Kravoscanec, der den Ball quer zu Elias Bürkle schob, der nur noch zum Anschlusstreffer einlochen musste. Bei diesem Spielzug zeigte der VfL erstmals seine Klasse. Kurz vor der Pause (44.) stand Bürkle erneut nach einem Eckball goldrichtig und traf zum 2:2.

Fans feiern Ancona

In der Halbzeitpause stellte Heimerdingens Trainer Holger Ludwig seine Mannschaft taktisch um, um besser auf die Nagolder Spieleröffnung eingestellt zu sein. Das zeigte Wirkung – zumal auf die Offensive des Landesliga-Vizemeisters weiter Verlass war. Vor allem in Person von Goalgetter Michele Ancona, der abermals nach einem Eckball (52.) im Gegensatz zur Nagolder Hintermannschaft die Nerven behielt und für die erneute Heimerdinger Führung sorgte. Schon jetzt ließen die vielen mitgereisten TSV-Fans unter den knapp 3000 Zuschauer Anconas Namen mit Sprechchören über den Bondorfer Rasen hallen.

Wieder tat sich der VfL Nagold schwer, dem Rückstand hinterherzurennen. Vorne ergaben sich für die Redzepagic-Elf zwar weiter Chancen. So zirkelte Luka Silic (56.) einen Freistoß nur knapp am Tor vorbei. Hinten geriet die Nagolder Defensive dafür immer mehr ins Schwimmen. Der vierte Heimerdinger Treffer lag in der Luft – und er gelang natürlich Ancona (88.), der nach dem Abpfiff von Schiri Andreas Iby noch lange von den Fans auf dem nun von grünen Rauchschwaden überzogenen Spielfeld gefeiert wurde, während die Nagolder Spieler mit versteinerten Blicken auf dem Rasen sitzen blieben.