VfL Nagold II gewinnt zweistellig

Eigentlich war es ein ganz normales Fußballspiel – zumindest 45 Minuten lang. Mit einer 1:0-Führung waren die Nagolder bei Halbzeit in die Kabinen gegangen, wohlwissend, dass dies, auch wenn der Gegner Tabellenschlusslicht ist, alles andere als ein komfortabler Vorsprung ist. Vorgelegt hatte Kujtim Berisha in der 38. Minute.

Als Daniel Leding kurz nach dem Seitenwechsel auf 2:0 erhöhte, hatte es schon richtig gut für die Mannschaft von Trainer Mario Kovacevic ausgesehen. Doch niemand konnte zu diesem Zeit auch nur im Geringsten erahnen, was an diesem Sonntagnachmittag sportlich noch passieren sollte.

Nur eine knappe Viertelstunde nach dem zweiten Treffer stand es schon 5:0. "Die haben in der ersten halben Stunde wirklich gut mitgehalten. Aber als wir dann das 3:0 in der zweiten Halbzeit gemacht haben, da hat man gemerkt, dass von den Herrenbergern jetzt nichts mehr kommt", so Mario Kovacevic, der in der Folgezeit eine Nagolder Mannschaft gesehen hat, die nicht nachgelassen hat.

Vegelin trifft dreimal

"Wir hätten uns auch mit einem 5:0 oder 6:0 zufrieden geben können, aber die Mannschaft hat nicht zurückgesteckt." Das Ergebnis, meint Mario Kovacevic, hätte durchaus sogar noch deutlicher ausfallen können. "Wir haben einige ganz klare Chancen vergeben. Wenn wir die auch noch rein machen, dann wird es ein Desaster für die Herrenberger." Mit vier Wechseln hat Mario Kovacevic sein Wechselkontingent nicht ganz ausgeschöpft. Ein glückliches Händchen bewies er mit der Einwechslung von Walter Vegelin für Martin Andelic. Der junge Stürmer bedankte sich bei seinem Trainer mit gleich drei Treffern.

Als einer der Gründe für die hohe Niederlage hat der Herrenberger Spielleiter Giuseppe Costanza die Personalsituation ausgemacht. Neben den beiden Langzeitverletzten Sven Schlayer und Ebrima Ceesay fallen derzeit auch die drei Neuzugänge und Stammspieler Steven Franguere, Denis Bas und Dennis Radjokovic aus. Deshalb kündigt Costanza für die Winterpause schon einmal Neuzugänge an. "Wir müssen in der Breite noch besser aufgestellt sein", meint er.

Das 1:10 war für ihn "beschämend und blamabel", aber man stünde zu seinen Spieler. Am Dienstagabend werden sich Trainer und Mannschaft zusammensetzen. "Die Trainer stehen nicht zur Disposition, das Team hat sich klar für sie ausgesprochen", schenkt Costanza Benjamin Maier und dem spielenden Co-Trainer Marc Bühler das Vertrauen. Aber fordert auch ganz klar: "Beide wissen, dass sie auch liefern müssen."

SF Gechingen an der Spitze

Neuer Spitzenreiter in der Bezirksliga Böblingen/Calw sind die Sportfreunde Gechingen. Genau genommen steht die Mannschaft von Trainer Manuel Vogt schon seit Mittwochabend, seit dem 3:0 im vorgezogenen Spiel des 6. Spieltags beim SV Nufringen dort, wo sie jetzt steht. Allerdings hatten die Gechinger damit rechnen müssen, dass sie nur für vier Tage am Platz an der Sonne stehen würden. Doch sie erhielten Schützenhilfe vom aktuellen Tabellensechsten SV Rohrau, der sich beim Gastspiel in Deckenpfronn ein torloses Unentschieden erkämpfte. Die Deckenpfronner, die in sechs Begegnungen insgesamt nur zwei Gegentreffer hinnehmen mussten, liegen mit jetzt 14 Punkten einen Zähler hinter den Gechingern, die in fünf Spielen maximale 15 Punkte einfahren konnten.

Nur zwei Zähler hinter den Deckenpfronnern rangiert der 1. FC Altburg, der am Sonntag unfreiwillig spielfrei war. Das Spiel in Gültlingen wurde abgesagt, nachdem Spieler der B-Liga-Mannschaft der Altburger positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Mit dem dritten Saisonsieg, einem 3:2 gegen Aufsteiger TSV Dagersheim, hat sich der TSV Haiterbach auf Tabellenplatz neun verbessert. Spannend war es nur gegen Ende der Begegnung. Das Team von Trainer Marcel Schuon hatte mit den Treffern von Marcel Cicak (1.) und Novo Papaz (5.) einen Start nach Maß erwischt. Die 2:0-Führung hielt bis gut eine Viertelstunde vor Schluss. Nach dem Anschlusstreffer der Gäste wackelten die Haiterbacher jedoch nur kurz. Dann machte Michael Kaupp sechs Minuten vor dem Abpfiff mit dem Treffer zum 3:1 alles klar. Der 2:3-Anschlusstreffer der Dagersheimer kurz darauf bedeutete nur noch Ergebniskosmetik.

Althengstetter glücklos

Ein wenig Glück, und der SV Althengstett hätte beim Türkischen SV Herrenberg zumindest einen Teilerfolg erzielt. Doch nichts war’s mit dem berühmten Quäntchen Glück. Somit sind die Althengstetter beim 0:1 leer ausgegangen.

Ein einziger Treffer hat auch das kreisinterne Duell zwischen dem SV Breitenberg/Martinsmoos und dem VfL Stammheim entschieden. Diese Treffer fiel in der 90. Minute als jeder bereits mit einer Punkteteilung gerechnet hatte. Das Tor des Tages ging auf das Konto von David Roller, der in der noch jungen Saison mit jetzt vier Treffern auf Platz sechs der Torjägerliste rangiert.

Freude in Breitenberg

Während die Stammheimer nach dem Abpfiff mit leeren Blicken vom Platz schlichen, herrschte beim Aufsteiger Freude pur. Die Mannschaft hat im sechsten Spiel den dritten Sieg eingefahren und steht aktuell auf Tabellenplatz sieben. Der VfL Stammheim wartet nach fünf Spielen nach wie vor auf den ersten Saisonsieg.

Einen Sieg hat bislang die Mannschaft der SG Neuweiler/Oberkollwangen eingefahren. Am Sonntag beim Gastspiel hat es für den Tabellenvierzehnten mit dem erhofften Punktgewinn in Schönaich aber nicht geklappt. Die Schönaicher landeten einen 3:1-Sieg. Marco Kern hatte die Gäste aus Neuweiler zwar schon nach einer knappen Viertelstunde in Führung gebracht, zu mehr sollte es für das Team von Spielertrainer Gero Bodamer aber nicht reichen.