Über die sozialen Netzwerke zeigt sich VfB-Kapitän Christian Gentner optimistisch. Foto: dpa

Fußball: Verletzter VfB-Kapitän versendet "gute Nachrichten". Stuttgarter in Gladbach auch ohne Badstuber.

Der erste Auswärtssieg in der Fußball-Bundesliga wäre das passende Geschenk zum Dienstjubiläum von Hannes Wolf.

Am Tag nach dem Duell mit Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend (18.30 Uhr/Sky) ist Wolf genau ein Jahr Trainer des VfB Stuttgart – und braucht im Vorfeld der Partie nach der schweren Kopfverletzung von Kapitän Christian Gentner neben einer sportlichen Lösung vor allem seine menschlichen Qualitäten im Umgang mit der Mannschaft.

Wolf bedauert Gentners Ausfall: "Er hat in der Mannschaft sehr viel Gutes verbreitet"

"Es geht mir sehr gut!! Ich habe wie bereits berichtet den ein oder anderen Bruch im Gesicht, aber nichts, was nicht wieder zu korrigieren wäre", berichtete Gentner am Montag in einem Post in den sozialen Netzwerken. "Nach den Bildern, die ich mittlerweile auch gesehen habe, sind das wirklich gute Neuigkeiten!"

Gentner hatte sich beim 1:0 gegen den VfL Wolfsburg am Samstag durch einen Zusammenprall mit VfL-Keeper Koen Casteels eine schwere Gehirnerschütterung sowie Frakturen des Augenhöhlenbodens, der Nase und des Oberkiefers zugezogen. "Deshalb nur die Fotos von der linken Seite, da die andere Gesichtshälfte noch nicht wirklich vorzeigbar ist!", scherzte Gentner in seinem Beitrag.

Mehrere Monate muss Wolf deswegen auf den Mann verzichten, der zum Erfolg in seinen ersten zwölf Monaten im Profifußball viel beigetragen hat. "Er hat uns immer unterstützt. Wir haben ihn auch gefordert, aber er hat das komplett aufgenommen und immer alles gegeben", sagte Wolf. "Er hat in der Mannschaft sehr viel Gutes verbreitet – und uns in den Spielen geholfen mit seiner fußballerischen Qualität. Vor allem die letzten Spiele waren krass, da hat er einfach top gespielt." Gegen Gladbach fehlt Gentner, der in 34 Spielen unter Wolf nur einmal nicht zur Startelf zählte, nun das erste Mal komplett.

"Wir werden uns nicht zurückziehen und kleinere Brötchen backen", sagte Wolf. Dass er die Mannschaft auch auf schwierige Situationen einstellen kann, hat er bereits bewiesen. Der 36 Jahre alte Ex-Jugendtrainer von Borussia Dortmund hat sich in den vergangenen zwölf Monaten im Verein großen Respekt erarbeitet. Weil er den Klub aus einer komplizierten Situation heraus zur direkten Rückkehr in die Bundesliga geführt hat. Und weil er auf dem Weg dorthin auch nach harten Entscheidungen von seinen Spielern stets respektiert worden ist. "Wir sind schon ein bisschen stolz darauf, dass wir ein Jahr hier sind. Und, denke ich, nie so richtig Unruhe hatten. Dass wir so arbeiten konnten und so viel Vertrauen hatten von der Mannschaft und vom Verein", sagte Wolf. "Ich denke schon, dass das ein gutes Jahr war."

Die Idee Wolfs hat das Team inzwischen verinnerlicht. "Er ist sehr detailversessen, er möchte seine Philosophie durchbringen. Das tut uns gut", sagt Abwehrspieler Timo Baumgartl. Man sehe Wolfs Handschrift in der Mannschaft. Auch Reschke sieht in dem Trainer viel Talent. Wolf sei ein "hoch interessanter, sehr intelligenter Trainer", der ein Gespür dafür habe, eine Mannschaft zu führen – eine "wunderbare Kombination", die den Verein entscheidend mittrage.Geht es nach Wolf, wird da noch einiges kommen: " Es war ein gutes Jahr bis hierhin, aber wir sind am Anfang." Seinen Vertrag hat er im Sommer auch erst bis 2019 verlängert.

Akolos Einsatz entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel

Neben Gentner muss der VfB gegen Mönchengladbach erneut auch auf Holger Badstuber verzichten. "Holger hat das erste Mal das Training mitgemacht, aber das ist zu nah am Spiel", berichtete Wolf am Montag. Der Innenverteidiger musste mit Beschwerden an den Adduktoren zuletzt pausieren. Über einen Einsatz von Chadrac Akolo will der Coach in den Stunden vor dem Spiel entscheiden. Der Torschütze beim 1:0 gegen den VfL Wolfsburg war am Samstag mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt worden.

Auch die Gladbacher sind nicht sorgenfrei. Sie bangen um Torhüter Yann Sommer, den eine Innenbanddehnung im Knie plagt.