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Sasa Kalajdzic hält den VfB Stuttgart auf Kurs

Aufsteiger VfB Stuttgart ist in der Bundesliga angekommen. Ein Erfolgsgarant der Comeback-Könige ist Torjäger Sasa Kalajdzic.

Sein Trikot schenkte Sasa Kalajdzic unter tosendem Applaus einem jungen Fan. Insgesamt 9500 Zuschauer jubelten dem Torjäger von Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart nach dem nächsten Schlussspurt frenetisch zu. "Wir haben Mentalität und Courage, das haben wir gezeigt", sagte der 23-Jährige nach dem 1:1 (0:1) gegen den favorisierten Europa-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen.

Dem Österreicher, der erstmals von Trainer Franco Foda in die Nationalmannschaft berufen wurde, gelang in der 76. Minute der viel umjubelte Ausgleich. "Ich bin in Richtung der zweiten Stange gelaufen", sagte er, "und dann ist mir der Ball perfekt auf den Kopf gefallen". In der Bundesliga hat Kalajdzic damit eine Torquote von 100 Prozent, in seinen ersten drei Partien traf er jeweils einmal. "Er tut uns gut", lobte auch Sportdirektor Sven Mislintat seinen etwas unverhofften Torgaranten.

Noch nicht bei voller Leistungsstärke

Denn in der vergangenen Saison fiel Kalajdzic mit einem Kreuzbandriss lange aus, nur durch die Verletzung von VfB-Leistungsträger Nicolas Gonzalez rückte er schneller als gedacht in die erste Reihe. Umso schöner sei es, "dass er jetzt schon eine gewisse Effektivität reinbringt", sagte Mislintat und ergänzte mit einem Lächeln: "Es wird auch Zeiten geben, in denen er zwei Spiele nicht trifft. Wenn nicht, nehmen wir es auch."

Bei voller Leistungsstärke ist Kalajdzic trotz seiner starken Vorstellungen noch nicht. "Kann er nicht sein, nach der langen Verletzungszeit", sagte Mislintat. Von seiner Nominierung für die Nationalmannschaft hatte Kalajdzic erst über Umwege erfahren. "Franco Foda hat mich nicht erreichen können, weil ich in der Vorwoche Probleme mit meinem Handy hatte. Ich habe erst am Vortag der Veröffentlichung von der Sekretärin des Verbands von meiner Nominierung gehört", sagte er der "Bild am Sonntag".

Mislintat sehe bei Kalajdzic "wie bei allen" aber noch das Potenzial für Verbesserungen. In der "Gesamtbetrachtung der ersten drei Spiele" fühle sich das trotzdem schon "echt gut" an. Die Schwaben sammelten vier Punkte und haben mit sieben Treffern die viertbeste Offensive der Liga.

Das freute auch Trainer Pellegrino Matarazzo, dessen Mannschaft definitiv "in der Lage ist, in der Bundesliga zu spielen". Vor allem nach dem Seitenwechsel ist der VfB eiskalt, sechs der sieben Tore fielen in der letzten halben Stunde. "Wir haben wieder einen tollen Charakter gezeigt, das ist eine Frage des Willens", sagte Matarazzo.

Mislintat lobte indes die "Mentalität des Underdogs", und Kalajdzic ging mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause: "Das gibt einem Zuversicht für die nächsten Spiele."