0:3 verloren Daniel Seemann und die TSG Balingen das Hinspiel bei Astoria Walldorf. Nun sinnen sie auf Revanche. Foto: Eibner

Regionalliga: Letztes Spiel gegen Astoria Walldorf im Zeichen von Abschieden. Bei uns im Liveticker!

TSG Balingen – FC Astoria Walldorf (Samstag, 14 Uhr). Einmal müssen die Fußballer der TSG Balingen in der Regionalliga Südwest noch ran. Danach wird dann eine grandiose Saison mit einer großen "Deckel-drauf-Party" gefeiert.

Doch ehe der Anpfiff gegen den Tabellennachbar erfolgt, wird es wohl erst mal emotional: Denn neben den Youngstern Pascal Schoch und Niklas Schäuffele werden mit Kapitän Manuel Pflumm, Jörg Schreyeck und Stefan Vogler, drei Spieler verabschiedet, die in den vergangenen Jahren das Gesicht und die Erfolge der Mannschaft maßgeblich mit geprägt haben.

"Es war eine Ehre für mich, diese Jungs dreieinhalb Jahr e trainieren zu dürfen. Die Drei haben eine Ära bei der TSG Balingen geprägt. Da werden die Emotionen hoch kommen und sicher auch das eine oder andere Tränchen fließen", sagt der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein. "Nicht nur ihnen, sondern auch unseren Fans, die uns die ganze Saison toll unterstützt haben, wollen wir mit einer starken Leistung und einem Sieg gegen Walldorf einen guten Abschied bereiten", gibt der 46-Jährige als Devise für das letzte Saisonspiel gegen den Tabellennachbarn aus.

"Das 0:3 in der Vorrunde war eines der schlechtesten Saisonspiele. Dafür wollen wir uns revanchieren. Zudem ist es immer besser, mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu gehen. Dann lässt es sich auch besser feiern, als bei einer Niederlage, wenn du erst einmal ein paar Frust-Biere trinken musst, um in Stimmung zu kommen. Wir wollen alles das Spiel noch einmal genießen, und danach geht es in die wohl verdiente Sommerpause." Die wird allerdings nicht zu lange ausfallen; wohl bereits Mitte Juni wird Volkwein seine Spieler wird zur Vorbereitung auf die neue Saison bitten, die Ende Juli beginnt. "Fünf Wochen Vorbereitung brauchen wir auf alle Fälle."

Aber das ist noch Zukunftsmusik; zunächst richtet sich der Fokus des Trainers und seiner Jungs auf die letzte Partie gegen Astoria. "Gegen Elversberg haben wir uns wieder einmal nicht für eine gute Leistung belohnt, weil wir das Runde nicht ins Eckige bekommen haben", sagt der Balinger Cheftrainer. "Das wollen wir gegen Walldorf besser machen und mit drei Punkten noch einen drauf setzen auf unsere Heimbilanz." Zudem ist Volkwein auch bestrebt, allen Spielern, die den Verein verlassen werden, noch einmal einen Einsatz gegen Astoria zu ermöglichen. "Mal sehen, mit welcher Startelf wir die Partie angehen werden", lässt sich der 46-Jährige nicht in die Karten blicken.

Eines ist für Volkwein aber gewiss: "Egal, wie das letzte Spiel verlaufen wird; Fakt ist, dass wir eine sensationelle Saison gespielt haben. Damit war nicht zu rechnen, dass wir bei fünf möglichen Absteigern bereits vorzeitig den Klassenerhalt fix machen würden. Dann können wir alle – der gesamte Verein – sehr stolz darauf sein."  Wer erfolgreich ist, der darf auch Feiern: Für das letzte Spiel haben die TSG-Verantwortlichen ein buntes Programm für die "Deckel-drauf-Party" zusammengestellt, die musikalisch gestaltet wird von bekannten Sängern und einem DJ. Um die Fans in Stimmung zu bringen, werden die Stadiontore der Bizerba-Arena ab 12 Uhr geöffnet.

Drei Fragen an

Manuel Pflumm

"Time to say Good Bye". Der Kapitän des Fußball-Regionalligisten TSG Balingen, Manuel Pflumm, wird seine Mannschaft gegen den FC Astoria Walldorf zum letzten Mal auf das Feld führen. Der 33-Jährige verlässt den Verein und wird in der kommenden Saison als Spielertrainer beim Bezirkslgisten SV Rangendingen fungieren. Vor seinem letzten Spiel in der 4. Liga äußert sich der Innenverteidiger zu seiner Gefühlslage und zu den anschließenden Feierlichkeiten.

Am Samstag tragen Sie zum letzten Mal das Trikot der TSG Balingen und führen die Mannschaft auf den Platz. Wird es emotional werden und wie ist Ihre persönliche Gefühlslage?

Das wird am Samstag ein komisches Gefühl für mich. Das letzte Mal ins Stadion und in die Kabine – zwölf Jahre hat das zu meinen Gewohnheiten gehört. Wie emotional es wird, kann ich noch nicht sagen; da lasse ich mich überraschen.

Das letzte Saisonspiel bestreiten Sie mit ihrer Mannschaft gegen Astoria Walldorf. Was habt Ihr Euch vorgenommen?

Unser Ziel ist es ganz klar, drei Punkte zum Abschluss zu holen. Das wäre toll, unsere erste Regionalligasaison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden.

Nach dem Abpfiff wird dann sicherlich bei der "Deckel-drauf-Party" gefeiert. Fahrt Ihr auch dieses Jahr zum Abschluss wieder nach Mallorca?

Na logisch werden wir nach dem Spiel gebührend Feiern. Und selbstverständlich fahren wir danach wieder nach "Malle". Das gehört einfach dazu, mit den Jungs, mit denen ich in den vergangenen zwei Jahren so viele Erfolge gefeiert habe und mit denen mich so viel verbindet, noch einen perfekten Abschluss auf der Insel hinzulegen. Da freuen wir uns alle jetzt schon riesig darauf.

FC-Astoria Walldorf

Manchmal ist Fußball nicht erklärbar

Befreit aufspielen im Saisonfinale in der Balinger Bizerba-Arena kann der FC Astoria Walldorf. Denn ebenso wie Gastgeber TSG Balingen haben die Kraichgauer den Klassenerhalt schon längst in der Tasche.

Damit war vor sechs Monaten nicht zu rechnen, lagen die Astorianer nach dem 20. Spieltag Anfang Dezember mit 17 Zählern auf Rang 17 und überwinterten so auf einem Abstiegsplatz.

Doch die FC-Vernatwortlichen um Geschäftsführer roland Dickgießer bewahrten die Ruhe, hielten an Cheftrainer Matthias Born fest und verzichteten auf spektakuläre Transfers. Für die beiden Abgänge Christopher Hellmann (USA) und Salvatore Varese (Neckarsulm) rückten die Talente Minos Gouras und Mark Goß aus der eigenen U23 in den Profikader hoch.

Zwar setzte es zum Start ins neue Jahr zwei deutliche Pleiten beim FC Homburg (0:3) und gegen die SV Elversberg (0:5), doch mit dem 1:0-Erfolg beim VfB Stuttgart schafften die Astorianer die Trendwende und blieben auch in den folgenden vier Spielen beim FSV Mainz II (1:1), gegen den SSV Ulm (2:1), den SC Hessen Dreieich (5:0) und beim FSV Frankfurt (1:0) ungeschlagen und entfernten sich so aus der Abstiegszone. Die 0:2-Derbyniederlage gegen die TSG Hoffenheim II brachte die Born-Truppe nicht aus dem Konzept: mit Punktgewinnen beim SC Freiburg II (2:2) und beim 1. FC Saarbrücken (0:0) sowie einem Sieg gegen Eintracht Stadtallendorf sammelten die Kraichgauer kräftig Punkte und machten mit dem 1:0-Erfolg beim TSV Steinbach-Haiger am 32. Spieltag den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt. "Manchmal ist Fußball nicht erklärbar", konnte es FC-Trainer Born auch nur schwer in Worte fassen, warum seine Mannschaft Spiele, die in der Vorrunde noch knapp verloren gegangen waren, nun zu ihren Gunsten entschied. So fiel es denn auch nicht ins Gewicht, dass das letzte Heimspiel der Saison gegen meister SV Waldhof Mannheim mit 0:3 verloren ging.

Fakt ist, dass der FC Astoria Walldorf in der kommenden Saison zum sechsten Mal in Folge in der Regionalliga Südwest spielen wird. Und so stellte der FC schon früh die Weichen für die neue Spielzeit: Mit Max Lieberknecht (TuS Mechtersheim), Neffe von Duisburgs Trainer Thorsten Lieberknecht und Morris Nag (SV Waldhof Mannheim) stehen schon seit längerem als Neuzugänge fest. Zudem verpflichtete Walldorf Jimmy Marton vom Oberligisten FC Nöttingen.

Doch es gibt auch namhafte Abgänge. Mit Erik Wekesser (Ziel unbekannt) verliert der FC seinen Torjäger, der bislang 15 Mal traf. Verlassen werden den Verein auch die Routiniers Jürgen Rennar, Benny Hofmann und Marcus Meyer.