Nach dem 7:2-Sieg im WFV-Pokal beim 1. FC Heiningen geht es nun für Simon Klostermann und die TSG Balingen in der Regionalliga wieder um Punkte. Erster Gegner ist der VfR Aalen. Foto: Eibner

Regionalliga: Kicker von der Eyach starten am Samstag mit Heimspiel gegen VfR Aalen. 

Jetzt geht’s wieder los: In ihre dritte Saison in der Regionalliga Südwest starten die Fußballer der TSG Balingen am morgigen Samstag. Auftaktgegner um 14 Uhr in der heimischen Bizerba-Arena ist der VfR Aalen.

Nach fast neunwöchiger Vorbereitung und siebenmonatiger Pause in der Liga, bedingt durch die Coronavirus-Pandemie geht es für die Balinger nun wieder um Punkte.

Dass die Eyachstädter überhaupt noch in der Regionalliga Südwest spielen, ist dem vorzeitigen Abbruch der Vorsaison geschuldet, der es mit sich brachte, dass es keine Absteiger gab. Allerdings tummeln sich nun 22 Mannschaften in der neuen Saison in der Vierten Liga des Südwesten. Mit 42 Spieltagen und bei sechs Absteigern wartet eine knallharte Spielzeit auf TSG-Cheftrainer Martin Braun und sein Team, bei dem es in der Sommerpause einige personelle Rochaden gab.

"Unser Ziel ist es, dass wir uns kontinuierlich verbessern und mehr Punkte zu holen, als in der vergangenen Runde", gibt Trainer Braun als Saisonziel aus. Der 51-Jährige sieht seine Mannschaft für die strapaziöse Saison gewappnet. "Ich glaube, dass für unsere Möglichkeiten eine sehr gute Mannschaft haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir in der Lage sein werden, viele Gegner zu ärgern und auch das eine oder andere Spiel zu gewinnen. Ob es dann über 42 Spieltage reicht, werden wir sehen. Das ist schwer vorherzusagen."

Zum Auftakt wartet mit dem Ex-Drittligisten VfR Aalen gleich ein namhafter Gegner, den die TSG aber in guter Erinnerung hat, denn in der Vorsaison gewannen die Eyachstädter im Ostalb-Stadion mit 2:1.

Die Auftaktpartie gegen den VfR Aalen gibt es bei uns im Liveticker

"Natürlich wäre es super, wenn wir am Samstag gegen Aalen gewinnen würden, denn das wäre ja auch ein gutes Zeichen dafür, dass die Mannschaft in einem guten Zustand ist", sagt Braun. In den bisherigen Pokalspielen, von denen die TSG nur das Finale des vorigen Wettbewerbs gegen den SSV Ulm verlor (0:3), hatten die Braun-Schützlinge ansprechende Leistungen gezeigt; wie etwa im Achtelfinale am vergangenen Mittwochabend mit dem 7:2-Erfolg beim Verbandsligisten 1. FC Heiningen. "Das war eine gelungene Generalprobe, wenngleich wir wissen, dass der Gegner zwei Klassen unter uns spielt. Aber trotzdem muss man in Heiningen erst mal sieben Tore schießen. Ich denke, das können wir auch mitnehmen in das Spiele gegen Aalen, dass wir die Fähigkeit haben, über mehrere Stationen gefährlich vor das Tor zu kommen, und dass wir mehrere Leute haben, die Tore schießen können. Ich denke, wir können am Samstag mit einem guten Gefühl ins Spiel gehen", sagt Braun.

Der Balinger Cheftrainer weiß aber, dass keine leichte Aufgabe auf sein Team zukommt. Denn Aalen gelang mit dem 1:0-Erfolg gegen Titelmitfavorit TSV Steinbach-Haiger gleich eine Überraschung. "Für mich war das keine große Überraschung", erklärt Braun. "Der VfR hat bereits mit den klaren Siegen gegen die bayerischen Regionalligisten FC Memmingen (6:0) und VfB Eichstätt (4:0) sein Potenzial gezeigt. Mit Alessandro Abruscia hat Aalen einen Spieler verpflichtet, den wir im Leben nie hätten verpflichten können. Das zeigt, welche Möglichkeiten der VfR hat."

Dennoch ist der Balinger Übungsleiter zuversichtlich. "Wir müssen schauen, dass wir von Beginn an konzentriert sind. Das haben wir in den vergangenen Wochen oft recht gut gemacht. Unser Ziel ist es, zum Einen Fußball zu spielen, zum Anderen aber auch defensiv stabil zu sein."

In Sachen Startaufstellung lässt sich der ehemalige Bundesligaprofi nicht in die Karten blicken. "Nach dem Abschlusstraining werde ich erst mal schauen, wie alle die Belastung überstanden haben und welche der Jungs genesen sind, die zuletzt nicht dabei waren. Viele der Spieler, die zuletzt in Heiningen am Ball waren, haben gezeigt, dass sie sehr ernst zu nehmende Optionen in Sachen Startaufstellung sind. Eine endgültige Entscheidung, wer gegen Aalen auflaufen wird, fälle ich wahrscheinlich erst am Samstagmorgen."

Info in Sachen Corona

»Vernunft und Abstand sind oberstes Gebot«

Auch beim Saisonstart der Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen gelten die Rahmen der Coronavirus-Pandemie getroffenen Hygienemaßnahmen und Regelungen.

»Insgesamt haben maximal 463 Zuschauer Zutritt in die Balinger Bizerba-Arena«, sagt der Geschäftsführer des TSG, Jan Lindenmair. »Die Maximalgrenze beträgt 499, abzüglich der jeweils 18 Spieler der beiden Mannschaften.« Im Vorverkauf seien die Tickets normal verkauft worden. »Jeder hat seine Sitzplatzkarte bekommen, da wir ja im Vorfeld nicht genau wussten, wie viele Karten wir aufgrund der Corona-Pandemie genau verkaufen dürfen«, sagt der Geschäftsführer. »Wir haben uns jetzt dazu entschieden, für die Zeit, in der die corona-bedingten Beschränkungen gelten, die Leute, die ein Sitzplatzticket haben, innerhalb der möglichen Sitzplätze, die die Coronaverordnung hergibt, eine freie Auswahl haben. Das heißt, es gibt Sitzplätze, die nicht besetzt werden dürfen und die auch entsprechend gekennzeichnet sind. Das wird dann auch von unserem Ordnungsdienst kontrolliert.« Lindenmair hält es für möglich, dass sich die Sachlage – je nach Fortschreiten oder Abklingen der Pandemie in den nächsten Wochen wieder ändert. »Deshalb haben wir auch auf personalisierte Tickets verzichtet. Ob wir auch an der Tageskasse Karten verkaufen, kann ich nach jetzigem Stand nicht sagen«, so der Geschäftsführer weiter, »die Chancen sind aber eher gering.«

Für die Fans gilt nicht nur beim eintritt in die Bizerba-Arena die Maskenpflicht, sondern auch auf der Tribüne, ebenso in den Anstellschlangen vor den Verkaufsständen und den Toiletten. Zudem werden alle Besucher registriert, um in einem Infektionsfall die Infektionsketten nachvollziehen zu können. »Die Registrierung ist zum einen digital möglich, zum anderen aber auch mit der Eintragung in Listen«, sagt Lindenmair. Ansonsten gelte das größte Gebot: Genügend Abstand halten! »Ich hoffe auf das Verständnis aller Beteiligten an so einem Heimspieltag und die entsprechende Vernunft«, sagt Lindenmair. »Wir haben zwar weniger Karten und einige Regeln, die es einzuhalten gilt. Aber wenn da jeder mitmacht werden wir trotzdem schöne Spiele haben.«

Info zur Regionalliga-Saison

Neue Spielzeit mit noch vielen Ungewissheiten

Vorhang auf zur Saison 2020/21 in der Regionalliga Südwest, die am Wochenende diesmal eine ganz besondere Spielzeit startet.

Denn nach dem corona-bedingten Abbruch der Vorsaison tummeln sich nun gleich 22 Mannschaften die ein Mammutprogramm von 42 Spieltagen zu bewältigen haben. Gleichzeitig wird das sportliche Geschehen weiterhin beherrscht von der noch immer grassierenden Coronavirus-Pandemie. Eingeschränkte Zuschauerzahlen, besondere Hygienekonzepte, alles Dinge, mit denen sich die Vereinsverantwortlichen zusätzlich zum normalen Spielbetrieb noch beschäftigen müssen. So musste beispielsweise der FC Bayern Alzenau zum Auftakt sein Heimrecht tauschen, da die erste Mannschaft zwar zum hessischen Fußballverband gehört, ihre Spiele aber in Bayern bestreitet. Da laut bayerischer Corona-Vorschrift keine Mannschaften aus anderen Bundesländern in Bayern spielen dürfen, muss Alzenau, das eine Ausnahmegenehmigung beantrag hatte, die aber vom Bayerischen Innenministerium abgelehnt wurde, zunächst auf Heimspiele verzichten. Erst am 14. September will die Politik erneut über die Regelung diskutieren.

Bereits vor dem offiziellen Start in die neue Runde gestartet sind bereits sechs Klubs. Da der SSV Ulm, der TSV Steinbach-Haiger und die SV Elversberg als Pokalsieger ihrer Landesverbände in der ersten Runde des DFB-Pokals am 12. September am Ball sind, wurden diese Begegnungen des zweiten Spieltages vorgezogen. Dabei wurden zwei der drei Titelanwärter kalt erwischt: Ulm musste sich beim TuS Rot-Weiß Koblenz mit einem 0:0 begnügen und Steinbach-Haiger verlor sogar beim VfR Aalen mit 0:1. Einzig Topfavorit Elversberg startete mit einem 1:0-Sieg gegen den FC Gießen.