Dem Profiteam des FSV Frankfurt hatte die TSG Balingen wenig entgegenzusetzen. Foto: Kara

Regionalliga: Bauer-Elf verliert letztes Heimspiel des Jahres gegen den FSV Frankfurt mit 1:4. 

TSG Balingen – FSV Frankfurt 1:4 (1:2). Eine verdiente Niederlage hat es für Balinger Regionalliga-Kicker nach schwacher Leistung im Kellerduell gegen Frankfurt gesetzt. Damit gehen die Eyachstädter ganz schweren Zeiten entgegen.

Frankfurt deutete früh seine Gefährlichkeit an: Der überragende Mirco Born schoss nach vier Minuten nur knapp vorbei und in der 23. Minute verhinderte TSG-Torhüter Julian Hauser mit einer Fußparade das 0:1, nach dem Born aus kurzer Distanz zum Abschluss gekommen war. Drei Minuten später war es Carlos Konz, der gegen Ahmed Azaouagh in höchster Not klärte.

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Die Eyachstädter kamen nach einer halben Stunde das erste Mal gefährlich vor das Gehäuse des Gegners: Sascha Eisele schlug eine gut getimte Flanke in den Strafraum auf Tobias Dierberger, der völlig frei stand, aber neben das Tor köpfte. Wenig später war es wieder Dierberger, der sich auf der linken Seite gut durchsetzte und von der Grundlinie zurücklegte auf Patrick Lauble, der den Ball zur 1:0-Führung (35.) über die Linie drückte.

Doch während sich die Balinger Spieler noch freuten, schlugen die Hessen postwendend zurück: Der FSV überrumpelte die Balinger Defensive mit einem Pass auf die linke Seite zu Steffen Straub, der unbedrängt in die Mitte flankte, wo der eingelaufene Born wuchtig zum 1:1-Ausgleich (37.) einköpfte. Aber es kam noch dicker für den Tabellenvorletzten, der kurz vor der Pause erneut düpiert wurde. Timo Kunert spielte nach rechts zu Arif Güclü, der sich gegen Konz durchsetzte und vor das Tor passte, wo Straub zum 1:2-Halbzeitstand einschob.

Balingen kam im zweiten Durchgang gut aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich: Lauble tanzte auf der rechten Seite gleich zwei Mann aus und passte in den Strafraum; aber Nestor Djengoue klärte vor dem einschussbereiten Dierberger (54.). Vier Minuten später zirkelte Daniel Seemann einen Freistoß aus guter Position an der Frankfurter Mauer; aber auch am Tor vorbei.

Doch mitten in ihrer Drangphase fingen sich die Eyachstädter einen Konter ein; Konz grätschte im Strafraum gegen Straub, der ging zu Boden, und es gab Elfmeter, den FSV-Kapitän Dominik Nothnagel zum 3:1 (60.) für die Gäste verwandelte. Und als zwei Minuten später Jonas Fritschi nach einem unnötigen Foul auf höhe der Mittellinie die gelb-rote Karte sah, war der Drops gelutscht für die Gastgeber.

Denn Frankfurt nutzte die personelle Überzahl zu weiteren gefährlichen Vorstößen. So wie in der 65. Minute, als Güclü Born freispielte, der alleine Richtung Hauser auftauchte, den Ball aber über das Lattenkreuz chippte.

Zwei Minuten später wurde die TSG nach einem Ballverlust im Mittelfeld erneut ausgekontert. Güclü ließ Matthias Schmitz, der als letzter Mann auf verlorenem Posten stand, am Strafraum gleich zweimal aussteigen und schoss zum 1:4 ein. In der Schlussphase hatte Balingen Glück, dass der Sieg der Hessen nicht noch höher ausfiel, die ihre Kontermöglichkeiten nicht konsequent nutzten. So passte Denis Mangfic auf Güclü; doch Hauser rettete zur Ecke (70.). Glück hatte die TSG, dass der eingewechselte Muhamed Alawie nach 77 Minuten aus elf Metern über das Tor schoss, und Schmitz einen Schuss von Born (79.) noch von der Linie kratzte.

TSG Balingen: Hauser – Fritschi, Konz, Schmitz, Eisele – Dierberger (ab 64. Akkaya), Gaiser (ab 64. Epstein), Schuon, Cabraja – Seemann, Lauble (ab 75. Huss).

Tore: 1:0 Lauble (35.), 1: Born (37.), 1:2 Straub (44.), 1:3 Nothnagel (60./Foulelfmeter), 1:4 Güclü (67.).

Gelb-Rot: Fritschi (Balingen/62.).

Schiedsrichter: Timo Klein (Wiebelskirchen).

Zuschauer: 725.

Trainerstimmen

Bernd Bauer (TSG Balingen):

"Der Sieg war auch in der Summe hoch verdient für Frankfurt. Das Spiel hätte auch 6:1 oder 7:1 für den FSV ausgehen können. Ich bin sehr enttäuscht, und das habe ich auch der Mannschaft gesagt. Wir hätten mit dem 1:0 einen guten Spielverlauf herstellen können. Das hätte uns komplett in die eigenen Karten spielen können. Doch gefühlt 15 Sekunden später stand es schon 1:1. Die Gegentore und die Chancen, die wir in der zweiten Halbzeit zugelassen haben, sind aus Situationen entstanden, die du so in dieser Liga nicht machen darfst – sowohl im Verhalten eins gegen eins, als auch im Pressing. Wenn du solche Fehler machst gegen einen Gegner, der solche Offensivqualitäten hat wie Frankfurt, dann hast es auch verdient zu verlieren. Weil so kannst du nicht verteidigen."

Thomas Brendel (FSV Frankfurt):

"Wir sind sehr glücklich, dass wir gewonnen haben, das war keine einfache Aufgabe. Wir wussten, um was es geht. Bei einer Niederlage wären wir richtig unten rein gekommen. Ich glaube, der Sieg war völlig verdient. In der zweiten Halbzeit hätten wir noch mehr Tore machen können. Aber wir haben es souverän zu Ende gespielt."