Zum Matchwinner aus Wittendorfer Sicht wurde Henry Seeger, der quer durch den Strafraum dribbelte, dabei Tobias Bea und Yannik Schleck stehen ließ und zum späten 2:1 traf. Foto: Burkhardt

Landesliga: Kellerduell gegen Seedorf nach umstrittenem Platzverweis mit 2:1 gewonnen.

Auf den letzten Drücker hat Wittendorfs Henry Seeger mit seinem Treffer in der Nachspielzeit das Kellerduell gegen den SV Seedorf entschieden.

SV Wittendorf – SV Seedorf 2:1 (0:1). Der Jubel war im Lager der Gastgeber riesengroß, wenn auch die drei Punkte den Abstieg der Szellem-Truppe nicht werden vermeiden können. Das Spiel war nichts für schwache Nerven und hätte auch gut und gerne 5:5 ausgehen können. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Spiel die Schwächen beider Mannschaften gnadenlos aufdeckten. Vorne war man zu ineffektiv im Ausnutzen eigener Torchancen, und hinten ließen beide Abstiegskandidaten einfach zu viel zu.

Den Zuschauern beider Lager war es egal, denn sie sahen eine kurzweilige Partie mit Chancen hüben wie drüben fast im Minutentakt. Die Torhüter Lucas Finkbeiner vom SV Witttendorf und sein Pendant auf Seedorfer Seite, Fabian Dittmer, ragten dabei in beiden Mannschaften heraus und waren neben der chronischen Abschlussschwäche beider Mannschaften der Hauptgrund dass es bei drei Treffern am Ende blieb.

Der erste Stich gelang den Gästen. Seedorf wurde in der 8. Minute ein Freistoß knapp vor der Strafraumkante zugesprochen. Diesen verwandelte Kevin Kitiratschky, der bei seinem 0:1 von der löchrigen Wittendorfer Mauer profitierte. Die Seedorfer mit ihren beiden baumlangen Spielertrainern Tobias Bea und Tobias Heizmann im Abwehrzentrum waren über die Außenbahnen verwundbar. Patrick Haug (18.) scheiterte am überragenden Gästekeeper, und Lysander Skoda machte es kurze Zeit später auch nicht viel besser. Auf Seedorfer Seite ragte der dribbelstarke Johannes Wenz heraus, der in der 18. und 27. Minute alleine auf das Wittendorfer Gehäuse zusteuerte, aber Lucas Finkbeiner nicht überwinden konnten. Dem stand ein Pfostentreffer von Chris Klein (28.) gegenüber, dem dabei auch das notwendige Glück im Torabschluss nicht vergönnt war.

Die zweite Halbzeit nahm an Dramatik noch zu. Nachdem Johannes Wenz die Wittendorfer Abwehr mit einem einfachen Trick düpierte, aber abermals an Finkbeiner scheiterte, blieb auch auf der Gegenseite der mögliche Ausgleichstreffer aus. Henry Seeger legte wohl zu uneigennützig für Sergej Rube auf, der am Seedorfer Keeper scheiterte. Die Partie nahm zudem an Hektik zu, auch weil der Schiedsrichter Christian Pittner vor allem die einheimischen Fans mit nicht nachvollziehbaren Entscheidungen gegen sich aufbrachten. In der 78. Minute lieferten sich Wittendorfs Abwehrspieler Stefan Joos und Seedorfs Angreifer Johannes Wenz ein Laufduell kurz vor der Strafraumkante der Gastgeber. Wenz ging zu Boden und Schiedsrichter Pittner entschied sofort auf Notbremse und zeigte dem Wittendorfer Abwehrspieler den roten Karton. Wütende Wittendorfer Proteste folgten.

In Unterzahl gelang den Gastgebern dennoch noch die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Lysander Skoda überwand den Seedorfer Keeper nach Zuspiel von Chris Klein mit seinem platzierten Kopfball. Danach suchten beide Mannschaften die Entscheidung. Bereits in der Nachspielzeit gelangte Wittendorfs Keeper Henry Seeger an den Ball und sein Sololauf an Freund und Feind vorbei krönte er mit dem 2:1-Siegtreffer der Gastgeber.