Der SV Villingendorf (Dominik Doster und Denis Kimmich) kam gegen die SG Böhringen/Dietingen (rote Trikots) zu guten Möglichkeiten, dennoch fiel der Sieg mit 2:0 knapp aus. Foto: Schleeh

Bezirksliga: Martin-Elf zweitbestes Rückrundenteam. SG Böhringen/Dietingen setzt auf Heimspiele.

Dass der Kampf um Platz zwei längst nicht entscheiden ist, machten die Resultate des 24. Spieltags deutlich. Nun ist wieder der SC 04 Tuttlingen im Vorteil, allerdings hat der FV 08 Rottweil noch eine Nachholpartie zu absolvieren.

Ganz dicht dran ist der SV Villingendorf, der sich im erwartet schweren Heimspiel gegen die SG Böhringen/Dietingen durchsetzen konnte. Dennoch ist für SVV-Trainer Thiemo Martin der Relegationsplatz kein Thema. Für ihn aber wichtig: "Wir bleiben vorn dabei", sieht er sich mit seiner Mannschaft auf einem guten Weg. In der zumindest anfangs flotten Partie kam es schon nach knapp einer Viertelstunde zu einer entscheidenden Situation.

Beim Klärungsversuch gegen Denis Kimmich, der auf dem Weg zum Führungstreffer der Gastgeber war, wurde der SVV-Torjäger von Patrick Rau per "Notbremse" am Einschuss gehindert. Während SSV-Coach Martin aus seiner Perspektive die Entscheidung als "strittig" einstufte, gab es für Paolo Gallinaro keine Zweifel oder Kritik: "Die Rote Karte war berechtigt, in der Situation haben wir schlecht verteidigt. Das war ein Stellungsfehler aus der Mitte heraus", erkannte der Trainer der Gäste bereits bei der Entstehung die fehlende Zuordnung.

Und obwohl der SV Villingendorf zu einem Chancenplus kam, verstand es die SG Böhringen/Dietingen sehr gut, dagegenzuhalten, verteidigten die Gäste in Unterzahl aufopferungsvoll und hielten das Spiel offen. Die Feststellung von SVV-Trainer Martin, "dass Böhringen auch nicht viel gemacht hat", nur zu verständlich, auch aufgrund der hohen Temperatur, beschränkte sich die Truppe um Michael Merkt auf die Verteidigung, um vielleicht doch einen Konter erfolgreich abzuschließen. Vor eine ernsthafte Herausforderung wurde Florian Harter im Tor des SV Villingendorf jedoch nicht gestellt, hatte der Keeper kaum Gelegenheit, sein Können zu demonstrieren.

"Ich hab echt Respekt vor Böhringen gehabt, denn diese Spiele waren immer sehr knifflig für uns, aber ich finde, wir haben es von Anfang an richtig gut im Griff gehabt", so Martin. Auch wenn die knappe Führung des SVV durch den von Christian Höllerich verwandelten Foulelfmeter nie ernsthaft in Gefahr geriet, wäre es für Thiemo Martin beruhigender gewesen, "wenn wir mehr aus unserem Chancen gemacht hätten. Schon nach zwei Minuten müssen wir in Führung gehen und aus der Überzahl insgesamt hätten wir mehr machen müssen. Aber bei dem Wetter war es zäh", hatte der SVV-Coach auch Verständnis, dass sich die Spieler bei der sommerlichen Hitze im April schwer taten, um das Spiel ohne Ball zu forcieren. "Aber es ist in Ordnung, wir haben 2:0 gewonnen und sind vorn dabei", ließ Martin "Milde walten", der sonst strenger in der Bewertung der Leistung seiner Mannschaft ist. Kann aber auch daran gelegen haben, dass der Trainer des SV Villingendorf sich Tags zu vor in Stuttgart beim Spiel des VfB "verausgabt" hatte, was an seinen Stimmbändern nicht spurlos vorüberging, nachdem die Schwaben als Aufsteiger den Klassenerhalt vorzeitig perfekt gemacht haben.

Die Entwicklung in der Anfangsphase der Partie führte bei Paolo Gallinaro, Trainer der SG Böhringen/Dietingen, schnell zu der Erkenntnis, dass es in Villingendorf nichts zu holen gibt. "Bis das zweite Tor gefallen ist, haben wir das Spiel noch offen gehalten. Bei den ein oder zwei Chancen von uns haben wir aber Pech gehabt", so Gallinaro.

Die SG Böhringen/Dietingen konnte sich in den vergangenen Wochen zwar im unteren Mittelfeld stabilisieren, allerdings ist das Polster zur Abstiegszone nun auf zwei Punkte geschrumpft.

"Es wird schwer, deshalb müssen wir die Heimspiele gewinnen, bin ich mir sicher, dass wir da auch noch rauskommen", so der Coach der SG und fügt an: "Wir spielen in den nächsten Wochen gegen die Gegner aus der unteren Hälfte, da müssen wir punkten."