Beim Schneetreiben am Samstagnachmittag während der Partie zwischen dem SV Villingendorf (blaue Trikots) und SC Wellendingen hatten die Gastgeber den besseren Durchblick und kamen zu einem 5:1-Erfolg. Foto: Müller

Bezirksliga: Beim "Schneewalzer im Mai" rutscht SC Wellendingen mit 1:5 aus.

Winterliches Schneetreiben zum Spielbeginn am Samstagnachmittag in Villingendorf. Umso weiter sich der Anpfiff hinauszögerte, sich eine geschlossenen Schneedecke auf dem Platz bildete, desto geringer wurde die Lust der Kicker, der roten Lederkugel nachzujagen.

Doch als es los ging, hatte der SV Villingendorf schnell den Durchblick. Die Partie begann mit halbstündiger Verspätung, da der Schiedsrichter des Kreisliga B-Spiels zuvor zu spät in Villingendorf auftauchte. In der Anfangsphase waren beide Mannschaften noch gut dabei, versuchten ein flottes Spiel aufzuziehen. Doch nach etwa zehn Minuten war zu erkennen, dass der SV Villingendorf deutlich besser mit den Bedingungen zurechtkam.

Während der SC Wellendingen vor allem in der Defensive zunehmend Standschwierigkeiten hatte, zeigten sich die Gastgeber beweglicher und agierten mit Steilpässen in die Tiefen der Gästeabwehr, die immer wieder Gefahr vor dem Tor von SCW-Torwart Patrick Lehmann heraufbeschwörten. So in der 12. Minute, als Florian Ehnis aus der Mitte Vincent Krüger bediente, der beim Abschluss noch knapp verzog. Kurz darauf scheiterte Ehnis selbst.

Doch in der 14. Minute war die Führung des SV Villingendorf fällig. Nach idealer Flanke von Patrick Kläger über rechts in den Gästestrafraum bewies Vincent Krüger perfektes Timing, reichte eine leichte Touchierung mit dem Kopf, und die rote Kugel landete über den heraus eilenden SCW-Torhüter zum 1:0 im Netz. Nach demselben Muster beider Protagonisten fast der zweite Treffer in der 19. Minute., konnte diesmal Lehmann klären. Doch eine Minute darauf war wieder Krüger der Sieger, der auf 2:0 für die Gastgeber erhöhte. Mit dem 3:0 in der 22. Minute war bereits die Vorentscheidung gefallen. Nach einem Konter durch Vincent Krüger, der Christian Höllerich in Szene setzte, konnte SCW-Spielertrainer Sebastian von Au nur auf Kosten eines Foulelfmeters klären. Den verwandelte Florian Ehnis, allerdings erst im Nachschuss, zum 3:0, da Torhüter Lehmann zunächst stark parierte.

In der ersten halben Stunde war von den Gästen wenig zu sehen, das für Gefahr des SVV-Kastens hätte sorgen können. Auch wenn man gut mitspielte, gab es spätestens im Villingendorfer Strafraum kein Durchkommen. Erst bei einem Freistoß von Marius Seemann sowie im nächsten Angriff durch Patrick Schneider erreichte der SC Wellendingen eine Torannäherung, ohne dass jedoch SVV-Keeper Florian Harter eingreifen musste. Nachdem Christian Höllerich unmittelbar vor dem Gästestrafraum gefoult wurde, ergab sich eine gute Freistoßposition für Marc Müller (39.), in der mehr drin war. Dafür lieferte der Kapitän des SV Villingendorf unmittelbar vor dem Pausenpfiff eine Präzisionsflanke vor das Gästetor. Vincent Krüger scheiterte an der Querlatte, doch Sebastian Mauch behielt die Übersicht und traf aus dem Gewühl zum 4:0-Pausenstand.

Direkt nach Wiederbeginn war der SC Wellendingen besser im Spiel, konnte Aktionen nach vorn inszenieren. So kam Patrick Schneider über rechts in aussichtsreicher Position zum Abschluss, verzog aber am langen Eck. Erneut Schneider (57.) prüfte SVV-Keeper Harter, der den flachen, tückischen Ball nur abwehren konnte und ein Abwehrspieler zur Ecke klärte. Auch wenn die Gäste kurzzeitig etwas zwingender in ihren Offensivaktionen wurden, an der Grundauslegung der Partie änderte sich wenig. Über weite Strecken verlagerte der SV Villingendorf das Geschehen in die Hälfte des SC Wellendingen, kam zur Doppelchance durch Höllerich und Ehnis in der 63. Minute. Nach einem schönen Spielzug über mehrere Stationen machte es Florian Ehnis in der 71. Minute besser und erhöhte auf 5:0 für die Gastgeber.

Schönheitsfehler aus Sicht des SV Villingendorf war der Gegentreffer zum 5:1 in der 74. Minute. Marius Seemann tankte sich nahe der Grundlinie über links in den SVV-Strafraum und wurde von Denis Holzwarth regelwidrig gestoppt. Seemann selbst trat an und verwandelte den Foulelfmeter.

Diese Szene machte insgesamt auch deutlich, dass sich der SC Wellendingen nie aufgab und um eine Resultatsverbesserung bemüht war. So zwang Seemann SVV-Torhüter Florian Harter in der 86. Minute zu dessen einzig ernsthaften Eingreifen, als der Keeper zur Ecke klärte. In der Schlussphase hatte jedoch der SV Villingendorf ein deutliches Übergewicht, erspielte sich etliche Möglichkeiten und hätte durchaus einen höheren Sieg feiern können.

SV Villingendorf: Florian Harter – Patrick Hezel, Sebastian Mauch, Florian Ehnis, Marc Müller, Vincent Krüger, Christian Höllerich, Hannes Müller (36. Marc Hohnwald), Patrick Kläger, Marc Weindinger (74. Julian Schuhmacher), Denis Holzwarth (80. Tobias Herrmann).

SC Wellendingen: Patrick Lehmann – Dennis Griesser (62. Güngör Aygan), Andreas Griesser, Sovichea Kao, Patrick Schneider, Marcel Grimm, Sebastian von Au, Dominik Süss (17. Andreas Hahn), Marius Seemann, Ömer Aygan, Richard Titer.

Tore: 1:0 (14.), 2:0 (20.) Vincent Krüger, 3:0 (22./FE) Florian Ehnis, 4:0 (45.) Sebastian Mauch, 5:0 (71.) Florian Ehnis, 5:1 (74./FE) Marius Seemann.

Schiedsrichter: Julian Schmid (Fischerbach);

Zuschauer: 40.

Trainerstimmen

Thiemo Martin (SV Villingendorf):

"Ich muss die Mannschaft loben, sie hat es gut gemacht. Ich hab gesagt, dass wir Tiefe brauchen im Spiel, und das hat sie gut umgesetzt. Unsere Tore sind aus diesen Situationen heraus entstanden. Klar, war es bei den Verhältnissen schwer zu spielen, aber für meinen Geschmack war es noch vertretbar. Mir wäre lieber gewesen, es geht 4:0 aus anstatt 5:1. Das Gegentor hat bisschen gestört. Aber sonst haben die Jungs hinten alles weggeräumt, gut verteidigt. Die Mannschaft hat im Kollektiv zusammen gehalten, umgesetzt, was wir wollten."

Sebastian von Au (SC Wellendingen):

"Wenn man innerhalb von zehn Minuten drei Gegentore bekommt, wird es natürlich schwierig. Davor war es eigentlich ausgeglichen. Der Gegner hat es einfach besser geschafft, den Ball in die Tiefe zu spielen, während bei uns der Ball immer hängen blieb. Es war ein umkämpftes Spiel und Villingendorf hat es einfach cleverer gemacht."