Tobias Bea, Abwehrchef des SV Seedorf, musste auch mal unerlaubte Mittel anwenden, um die Angreifer des VfL Nagold (Luka Kravoscanec) auszubremsen. Foto: Müller

Landesliga: Bittere 1:3-Niederlage gegen VfL Nagold. Im Schlussspurt Punkt verspielt. 

SV Seedorf – VfL Nagold 1:3 (1:1). Erneut steht der SV Seedorf mit leeren Händen da, kassierte eine 1:3-Niederlage. Die wäre vermeidbar gewesen, wenn man die Chancen zur eigenen Entscheidung genutzt hätte. Besser machte dies der VfL Nagold mit zwei Treffern in den Schlussminuten.

Die Entstehung der spielentscheidenden Szene aus Sicht der Gastgeber nicht nur ärgerlich sondern bitter. Zwei Minute vor dem Ende blockte Marco Lenz rechts vor dem Seedorfer Tor VfL-Angreifer Chris Wolfer ab. Der kam zwar zum Abschluss, ging aber zu Boden und Schiedsrichter Richard Milz entschied auf Strafstoß. Heftige Diskussionen folgten, doch der Unparteiische blieb bei seiner Entscheidung. Niklas Schäuffele trat an und schoss den VfL Nagold in der 89. Minute mit 2:1 in Front.

Umstrittener Elfmeter sorgt für Hektik

Die Stimmung blieb gereizt, bis es zum Wiederanpfiff kam. Bei den Gastgebern war die Konzentration nicht mehr vorhanden, um in der Nachspielzeit nochmals zurück zu kommen. Für die endgültige Entscheidung sorgte Luka Kravoscanec, der sich an der linken Außenline gegen Sebastian Heim durchsetzte.

Während der SVS-Akteur vergeblich ein Foulspiel reklamierte, hatte Kravoscanec freie Bahn in den Sechszehner und vollendete mit einem Schuss ins lange Eck zum 3:1 für die Gäste. Dabei war bis auf die letzten fünf Minuten vom VfL Nagold in der zweiten Halbzeit kaum etwas zu sehen. Die Schlussphase bestimmte der SV Seedorf, war dem Siegtreffer deutlich näher als der ambitionierte Gast. In der 83. Minute setzte Kevin Kitiratschky hervorragend Tom Ritzel in Szene, doch dessen Schuss landete an der Querlatte des von Bubacarr Sanyang gehüteten VfL-Kastens.

Auch insgesamt gesehen stellte der SV Seedorf einen ebenbürtigen Gegner. Die Vorteile des VfL Nagold in spielerischer Hinsicht machte der Gastgeber durch viel Einsatz und Laufbereitschaft wett. Es wurde gut verschoben und die Räume eng gemacht. Der schmierige Untergrund war eher Gift für die Gäste, um feine Technik zu zelebrieren. Da war eher Geduld gefragt. Und nach 22 Minuten tat sich die entscheidende Lücke auf, als Niklas Schäuffele zu Chris Wolfer durchsteckte, hatte der freie Schussbahn, traf zum 1:0 des VfL Nagold. Eher unbeeindruckt zeigte sich davon der SV Seedorf, der seiner Linie treu blieb. Nach einer halben Stunde kam Yannick Scheck nach einem abgewehrten Freistoß in gute Schussposition, brachte aber zu wenig Druck hinter den Ball.

Da der VfL Nagold die nötige Konsequenz vermissen ließ, den zweiten Treffer nachzulegen, war es nicht überraschend, dass es nach 40 Minuten 1:1 stand. Einen gelungenen Angriff des SV Seedorf über Jonas Haag und Yannick Scheck vollendete Tom Ritzel zum Ausgleich. Und kurz vor der Pause sogar die Chance zur Führung der Gastgeber. Darius Gutekunst mit Ballbehauptung auf links gegen Dominik Pedro vom VfL Nagold und passte zu Jonas Haag in der Mitte, dessen Schuss im letzten Moment noch abgeblockt wurde.

Nach Pause SV Seedorf mit Chancenplus

Etwas verhaltener ging es in den zweiten Durchgang, hatte vor allem die Gäste etwas Mühe, wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Offensiv setzte der SV Seedorf immer wieder Akzente. So in der 54. Minute, als Jonas Haag nach Vorlage von Darius Gutekunst VfL-Torhüter Sanyang zu einer Parade zwang. Und auch in der 64. Minute wurde ein Schuss von Haag zur Ecke geklärt.

Erstmals ernsthaft eingreifen in der zweiten Halbzeit musste SVS-Keeper Fabian Dittmer nach 70 Minuten, nachdem er gegen Berk Özhan per Fußabwehr klärte. Als der SV Seedorf mit Beginn der Schlussphase die Schlagzahl erhöhte, drauf und dran war, die Partie zu seinen Gunsten entscheiden zu können, rächte es sich wie schon so oft, dass der Aufsteiger zu wenig Kapital aus seinen herausgespielten Möglichkeiten macht.