Lange Zeit hatte die Abwehr des SV Seedorf (Tobias Bea, Yannik Scheck und Marco Lenz) die Angreifer des VfL Mühlheim (Philipp Wolf, links) gut unter Kontrolle. Foto: Schleeh

Landesliga: Auch wenn Aufsteiger in Mühlheim den Sieg verspielte, stimmt Leistung die Trainer zufrieden.

Mit einem Teilerfolg kehrte der SV Seedorf vom "Ettenberg" zurück. Dabei hätten es drei Punkte sein können, mit denen man die Situation entscheidend verbessern hätte können. Nicht das erste Mal, dass es dem SV Seedorf nicht gelungen ist, eine 3:1-Führung ins Ziel zu retten.

Schlimmer erwischte es den Aufsteiger am 4. Spieltag, zuhause gegen den SSC Tübingen, als man nach einer Stunde ebenfalls 3:1 in Front lag und doch noch in der Schlussphase abgefangen wurde, sogar mit 3:4 unterlag. Das Team der Spielertrainer Tobias Heizmann und Tobias Bea könnte mindesten vier Punkte mehr auf dem Konto haben, sehe die Situation damit weitaus freundlicher aus. Anstatt Schlusslicht der Landesliga 3 befände sich der SV Seedorf auf einem Nichtabstiegsplatz. Auch wenn in der Anfangsphase der Saison alles noch eng beieinander liegt, psychologisch wäre das ein entscheidender Vorteil für die junge Truppe von der Eschach. Gerade vor dem Derby beim VfB Bösingen.

So gilt es weiterhin die Ursachen aufzuklären, weshalb der SV Seedorf schon am 7. Spieltag in dieser prekären Lage ist. Waren es in den ersten Spielen die vielen Chancen, die der Aufsteiger ungenutzt ließ, betonen beide SVS-Spielertrainer mehrfach: "Das vorrangige Ziel ist, Gegentore zu vermeiden" – befindet sich hier für Bea/Heizmann der Schlüssel zum Erfolg. Das klappte bislang recht gut, zumindest bevor es in die Schlussphase eines Spiels geht. Dann schwindet die nötige Konzentration. Auf dem "Ettenberg" lief es von Beginn an gut für den SV Seedorf. "Wir sind gleich gut auf dem Platz gewesen", so Tobias Bea. In der ersten Halbzeit kam der VfL Mühlheim lange nicht zum Zug, hatte seine größte Torchance erst kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Nach der Pause, als durch die beiden schnellen Tore zum 1:1-Zwischenstand mehr Temperament in die Partie kam, auch weil der VfL Mühlheim gegenüber dem ersten Durchgang engagierter spielte, erkannte Bea: "Da haben wir dann zum richtigen Zeitpunkt unsere Tore gemacht." Erfreulich dabei vor allem, wie schnell Tom Ritzel, der bislang pausierte, wieder drin war, nur zwölf Minuten nach seiner Einwechslung seine Torgefährlichkeit bestätigte. Nachdem Tobias Heizmann das 3:1 nachlegte und es doch nicht für den "Dreier" auf dem "Ettenberg" reichte, macht Tobias Bea weniger Kopfzerbrechen. "Sicher fehlt uns im Moment etwas das Glück, doch das gleich sich über die Saison aus und dann holen wir unsere Punkte."

Wie wertvoll Marco Lenz für den SV Seedorf ist, zeigte der Neuzugang vom FV 08 Rottweil bei seinem ersten Einsatz des Aufsteigers. Dadurch kann sich Heizmann wieder verstärkt in die Offensive einschalten, den Lenz spielte einen soliden Part an der Seite von Tobias Bea. "Um so breiter unser Kader ist, desto flexibler sind wir. Es kommt noch der eine oder andere dazu, dann sind wir noch variabler. Auch wenn es bitter ist, dass wir den Sieg aus der Hand gaben, man hat gesehen, dass wir es können und daran müssen wir auch festhalten", zeigte sich der Spielertrainer mit der Leistung insgesamt zufrieden.

Auch wenn man beim VfL Mühlheim gern den ersten Heimsieg klar gemacht hätte, war Maik Schutzbach, Spielertrainer der Gastgeber, nicht ganz unglücklich, da es "nur" ein Remis wurde. "Ich bin froh, für uns fühlt es sich wie ein gewonnener Punkt an, für Seedorf sicherlich eher wie eine Niederlage. Wir haben nicht nur eine gute Moral gezeigt, sondern ich finde es super, dass wir die Kraft nochmals aufgebracht haben. Auch die eingewechselten Spieler haben noch mal Wind rein gebracht. Es hat mir richtig gut gefallen, wie wir den Ball laufen lassen haben. Von daher ist der Punkt auch verdient", so Schutzbach.