Theorie am Flip Chart: Trainer Sven Schröder bereitet sein Team auch taktisch auf die Bezirksligaspiele vor. Foto: Haag

Bezirksliga: Sven Schröder kommt mit neuer Spielphilosophie zum Verein. Ligaverbleib ist das Ziel

Mit Sven Schröder ist ein Trainer zum SV Mitteltal-Obertal gestoßen, der auf den ersten Blick ein unbeschriebenes Blatt im Trainergeschäft zu sein scheint. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Schröder folgt auf Markus Neuchel, der nach sieben Jahres im oberen Murgtal seine Sachen packte und den es zum Ligakonkurrenten nach Dornstetten zog. Schröder war zuvor bei seinem Heimatverein als Jugendtrainer aktiv. Dort wurde ihm von seinen Vorgängern auf dem Trainerposten, Markus Neuchel und Jürgen Poppeck, eine Zukunft als Aktiventrainer prognostiziert. Die Zukunft ist nun Gegenwart, mit vielen Ideen im Gepäck und hoch motiviert geht der in Schopfloch lebende 38-Jährige seine Trainertätigkeit bei den Murgtälern an.

Die erste Pflichtspielniederlage im ersten Rundenspiel gegen den VfR Sulz sollten ihn und seine Mannschaft nicht aus der Bahn werfen. Der Tenor des Auftaktspiels war rundum positiv. Die Gastgeber waren dabei ein mehr als gleichwertiger Gegner gegen Sulz, scheiterten nur an ihrer Abschlussschwäche und am gut aufgelegten Sulzer Keeper. Ironie des Schicksals war, dass das Team trotz der bis dato besten Saisonleistung am Ende mit leeren Händen dastand. Auch die beiden Siege im Pokal bei der SpVgg Freudenstadt und danach bei der "Zweiten" Dornhans waren bereits ein Achtungserfolg für die Mannschaft und sein neues Trainerteam.

Sven Schröder zur Seite steht Michael Schmelzle als spielender Co-Trainer, den aber wieder sein Verletzungspech eingeholt hat. Die Handschrift Schröders ist nach wenigen Wochen im Spiel der Murgtäler bereits ablesbar: "Wir wollen vom Hauruckfußball wegkommen. Die meisten Mannschaften in der Bezirksliga sind uns spielerisch und taktisch im Vorteil. Diesen Rückstand gilt es aufzuholen."

Rebmann auf Stippvisite

Erste positive Ansätze sind nach wenigen Trainingswochen bereits unübersehbar, und seine Spieler profitieren dabei von dem abwechslungsreichen Training, das auch Überraschungen bot. So lud Schröder Bernd Rebmann zu einer Trainingseinheit. Rebmann, der zuvor mehrere Jahre zusammen mit Andreas Hug die SG Ahldorf-Mühlen als Spielertrainer mitbetreut hatte, stellte der Mannschaft sein von ihm entwickeltes fußballspezifisches Zirkeltraining vor und ließ es ausprobieren und kam sehr gut an.

Großes Plus war und ist beim SV Mitteltal/Obertal die gute Jugendarbeit. Kai Sattelberger, Daniel Gaspar und Mathis Schleh haben ihr Talent bereits in der Vorsaison noch als A-Jugendliche unter Beweis stellen können und befinden sich jetzt im ersten Aktivenjahr. Pascal Göcks, der zuvor beim Lokalrivalen in Klosterreichenbach auf Torejagd ging, wird zukünftig zusammen mit seinem Bruder Nico Göcks das Angriffsduo der Murgtäler bilden und womöglich die Lücke schließen, die durch das Karriereende von Mitteltal-Obertals Kapitän und Torjäger Chris Burkhardt entstanden ist.

Ligaverbleib ist das Ziel

Ebenfalls aufgehört hat mit Florian Gigler eine weitere wichtige Stammkraft. Ungeachtet dessen dürften die ersten Auftritte dem neuen Trainerteam und der Mannschaft Mut für die kommenden Aufgaben machen, dass der ins Auge gefasste Ligaverbleib nicht unmöglich ist. Beim ersten Rundenspiel gegen Sulz fehlte nicht viel. Mit der Partie geht es im Ligaalltag bereits am Donnerstag gegen den Lokalrivalen SV Baiersbronn weiter.