Die beiden Finalisten SF Gechingen (helle Trikots) und VfL Herrenberg sind für die WFV-Hallenmeisterschaft qualifiziert. Foto: Kraushaar

Frauenfußball: VfL Herrenberg wird Favoritenrolle bei Bezirkshallenmeisterschaft gerecht. Zwei Minusrekorde.

Der VfL Herrenberg ist neuer Frauen-Bezirkshallenmeister – ohne bei dem in Ebhausen ausgetragenen Turnier ein Gegentor zu kassieren. Beste Teams aus dem Kreis Calw waren die SF Gechingen und die Spvgg Berneck/Zwerenberg. Ansonsten gab es aber nicht viel zu feiern.

"Wer ohne Gegentor durch so ein Turnier kommt, der ist auch ein verdienter Sieger", kommentierte Steven Hinrich den 3:0-Erfolg seiner Mannschaft im Endspiel der Frauen-Bezirkshallenmeisterschaft gegen die SF Gechingen. Der Trainer des VfL Herrenberg hatte im Finale unter dem Strich "ein Spiel auf ein Tor" gesehen.

Bei der von der Spvgg Berneck/Zwerenberg gut organisierten Turnier in Ebhausen bestätigte Landesligist VfL Herrenberg seine Favoritenrolle. Nach dem Führungstreffer im Finale durch Leonie Kopp (3.) hatte Carolin Frasch, Annabell Peters und Stefanie Klein zwischen der fünften und siebten Minute beste Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Sie agierten jedoch zu überhastet oder scheiterten an der ausgezeichnet reagierenden Gechinger Torhüterin Miriam Fauser. In der 8. Minute dann die Vorentscheidung, als Carolin Frasch schön freigespielt wurde und aus kurzer Entfernung zum 2:0 einschießen konnte. Annabell Peters blieb es dann vorbehalten, mit dem Treffer zum 3:0 (9.) das Ergebnis aus Sicht des Landesligisten auch standesgemäß zu gestalten.

"Ich bin insgesamt mit der Leistung und der Qualifikation für das Endspiel sehr zufrieden", sagte Mouris Ayasse, Co-Trainer der SF Gechingen, "wir sind nicht die Hallenmannschaft, trainieren das auch nicht und hatten heute eine junge Mannschaft dabei, die sich vor allem defensiv sehr gut geschlagen hat."

Im Spiel um Platz drei traf die Spvgg Berneck/Zwerenberg auf die SV Böblingen. Der Bezirksligist war vor allem über die schnelle Celine Kröger brandgefährlich, scheiterte jedoch wie schon im Halbfinale gegen die SF Gechingen an seiner Abschlussschwäche. Kim Kettner konnte Titelverteidiger Berneck in Führung bringen, Edita Shamolli gelang der hoch verdiente Ausgleich. Bei zwei Konterchanen verpasste der Bezirksligist den Anschlusstreffer. Diesen Umstand bestrafte Kim Kettner mit ihrem zweiten Treffer, nachdem Valbona Ademi kurz zuvor nach einem Alleingang frei vor der Böblinger Torhüterin Daniele Pfeil für den Landesligisten vergeben hatte.

Allerdings fielen insgesamt wenig Tore, da auf die kleinen Handball-Tore gespielt wurde. Der Bernecker Trainer Peter Steeb kritisierte: "Wenn schon Futsal-Ball und -Regeln, dann wenigstens auf die großen Tore, damit es auch etwas Unterhaltung gibt."

Obwohl sich die Spielerinnen durch die Bank bemüht hatten, hielt sich die in Sachen Tore (bis auf wenige Ausnahmen) in Grenzen – und das, obwohl zwölf statt zehn Minuten gespielt wurde.

Ein Tiefpunkt wurde auch bei der Anzahl der Mannschaften erreicht – nur noch acht Teams nahmen an den Bezirksmeisterschaften teil. Auch bei den Zuschauern gab es einen neuen Minusrekord, so dass es nicht einfach werden wird, im nächsten Jahr einen Nachfolger für die Organisation zu finden.

Im Halbfinale waren die Berneckerinnen mit 0:2 am VfL Herrenberg gescheitert. Stefanie Klein (5.) und Jelissa Dias da Silva, die Carina Schanz im Bernecker Tor mit einem Torwarttor aus gut 18 Metern überraschte hatte, hatten den späteren Bezirksmeister nicht unverdient ins Finale geschossen. Die SF Gechingen hingegen benötigte neben der überragend haltenden Miriam Fauser auch eine Menge Glück. Trotz gefühlten Top-Torchancen für die SV Böblingen ging es in ein Sechsmeterschießen. Miriam Fauser wehrte alle drei Böblinger Versuche ab. Der einzige Treffer durch Alina Schneider beförderte den Regionenligisten ins Finale.

Weiter geht es nun bei den WFV-Hallenmeisterschaften am kommenden Sonntag in Löchgau, für die der VfL Herrenberg und die SF Gechingen qualifiziert sind. Die Gechingerinnen befinden sich ein einer Vorrundengruppe mit der Spvggg Stuttgart-Ost, dem FV Löchgau II, beiden Mannschaften des SV Hegnach und dem TSV Stuttgart-Mühlhausen. Beginn der württembergischen Meisterschaft ist 10 Uhr in der Sporthalle Greuth.

Ergebnisse

Bezirkshallenmeisterschaft

Vorrunde:

Berneck/Zwerenberg – Gechingen1:2

VfL Herrenberg – SV Böblingen3:0

VfL Herrenberg II – Haiterbach0:0

Jettingen – Bad Teinach-Zavelstein1:0

Haiterbach – Berneck/Zwerenberg0:3

Bad Teinach-Zavelst. – Herrenberg 0:6

SF Gechingen – VfL Herrenberg II0:0

SV Böblingen – SG Jettingen2:1

Herrenberg II – Bern./Zwerenberg0:1

SG Jettingen – VfL Herrenberg 0:2

TSV Haiterbach – SF Gechingen0:1

Bad Teinach-Zavelstein – Böblingen1:2

Abschlusstabelle Vorrunde

Gruppe A

1. Berneck/Zwerenb. 3 6 5:2 3 2. TSV Haiterbach 3 1 0:4 -4 3. VfL Herrenberg II 3 2 0:1 -1 4. SF Gechingen 3 7 3:1 2

Gruppe B

1. VfL Herrenberg 3 9 11:0 11 2. Bad Tein.-Zavelst. 3 0 1:9 -8 3. SG Jettingen 3 3 2:4 -2 4. SV Böblingen 3 6 4:5 -1

Halbfinale

SF Gechingen – SV Böblingen1:0

VfL Herrenberg – Bern./Zwerenb.2:0

Spiel um Platz 3

SV Böblingen – Bern./Zwerenberg1:2

VfL Herrenberg – Bern./Zwerenb.2:0

Finale

SF Gechingen – VfL Herrenberg 0:3