Das Trainergespann des BSV 07 Schwenningen: Arvin Davitian (links) und Emrah Sarikaya wollen ihre Mannschaft in die Bezirksliga führen.Foto: Frei Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball: Trotz stark verjüngtem Kader sieht man sich beim BSV 07 Schwenningen auf gutem Weg

Der BSV 07 Schwenningen gehört zu den Mannschaften, die mit großen Ambitionen in die Saison gestartet sind und dabei auf einem guten Weg waren, dann aber durch die Auswirkungen von COVID 19 ausgebremst wurden.

So verharrt der Traditionsverein als Spitzenreiter der Kreisliga A 2. An der anvisierten Rückkehr in die Bezirksliga kann erst im kommenden Frühjahr weiter gearbeitet werden. Unter dem Trainergespann Emrah Sarikaya und Arvin Davitian wurde ein Umbruch in der Mannschaft eingeleitet. Auch wenn im altehrwürdigen Gustav-Strohm-Stadion zumindest die Tribüne noch an Zeiten in der 2. Bundesliga erinnert, Mittelfristig gehen die Bestrebungen dahin, zumindest wieder Landesligaluft schnuppern zu können.

Die Zwangspause nutzen Davitian und Sarikaya für eine Zwischenbilanz. "Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für diese Saison zu erreichen, auch wenn wir wissen, dass wir noch mehr rausholen können und werden." Auf die Frage, ob die Mannschaft die Qualität habe, die Rückkehr in die Bezirksliga zu realisieren, meint Emrah Sarikaya: "Ja, der BSV hat die Qualität. Wir haben trotz des jungen Kaders vor Beginn der Saison das Ziel Aufstieg formuliert, da wir davon fest überzeugt waren und es auch sind."

Alle ziehen mit, um das Ziel zu realisieren

Um dieses Ziel realisieren zu können würden auch alle mitziehen, was sich insbesondere in einer entsprechenden Trainingsbeteiligung zeige. Dazu BSV-Coach Arvin Davitian: "Von Mai bis Ende Juni haben wir unter der Corona-Verordnung schon fleißig und zahlreich trainiert. Für den Teamgeist war es enorm wichtig, da das Team quasi noch in der Kennenlernphase war und diese Zeit deutlich Früchte getragen hat. Wir haben in den ersten drei Monaten pro Woche drei Einheiten eingebaut, damit jeder Spieler die Möglichkeit hatte, mindestens zweimal zu trainieren. So hatten wir vier folgende Entwicklungsphasen: Kennenlernen, Konfrontation, Fertigung und Leistung."

Der Kader des BSV Schwenningen hat sich ziemlich verändert, es kamen viele junge Spieler dazu. Dennoch sprechen die beiden Trainer von einer "gesunde Mischung", auch wenn sie von der Seitenlinie eingreifen und lenken müssen. "Wir haben 18 neue Spieler davon zehn, die unter 23 Jahren sind. Im Kader besteht eine gute und gesunde Mischung. Für das Trainerteam ist jeder Spieler wichtig, versuchen wir in jeder Einheit stetig den Teamgeist zu fördern", erklärt Arvin Davitian und Emrah Sarikaya ergänzt: "Wir sind auch in der Breite gut aufgestellt, bisher konnten wir Ausfälle gut auffangen. Taktische Flexibilität von Team und Spielern ist daher sehr wichtig, um so die Balance zu schaffen."

Auffallend ist, dass der BSV Schwenningen bislang die wenigsten Gegentore bekam (Torverhältnis 29:5). Ist die Defensive die Stärke, bzw. die Basis des Erfolges? Dazu erklärt Davitian: "Harte Arbeit und Geduld haben sich nach dem großen Umbruch bisher ausgezahlt. Jeder im Team arbeitet gegen den Ball, von der offensiven Reihe bis zur ersten Reihe. Coachen und Kommunizieren auf dem Feld ist das A und O. Markus Rösner, Patrick Markovic, Kim Tursak und Benni Röseke sind hierfür die Säulen im Team. Wir haben fünf Gegentore bekommen; davon waren zwei Elfmeter (was für uns allerdings keine Elfmeter waren), ein Freistoßtor sowie lediglich zwei Gegentreffer aus dem Spiel heraus. Man muss auch noch dazu sagen, dass unser Torwart Markus Rössner eine bockstarke Saison abliefert."

Der BSV Schwenningen ist noch ungeschlagen, büßte aber daheim bei zwei Unentschieden Punkte ein. Sieht danach aus, dass die Gästemannschaften im Gustav-Strohm-Stadion äußerst defensiv auftreten. Tut man sich dann schwer? Emrah Sarikaya weiß: "Es war schon seit vergangener Saison klar, dass die meisten unserer Gegner mauern werden gegen uns. Daher galt es für uns darauf hinzuarbeiten und der Mannschaft Lösungsmöglichkeiten mitzugeben, um genau für diese Hindernisse gewappnet zu sein. Disziplin in der taktischen Vorgabe ist das oberste Gebot. Seitingen-Oberflacht hat als Team gut verteidigt, wobei wir trotzdem sehr gute Möglichkeiten zu Beginn der Partie hatten. Natürlich hat aufgrund des coronabedingten Ausfalls gegen SG Fridingen/Mühlheim in der Vorwoche der Rhythmus gefehlt und auch eine Rolle gespielt. Gegen Trossingen war nicht der Gegner verantwortlich, sondern nur wir. Aus unserer Sicht auch das schwächste Spiel, gerade in Punkto Torausbeute. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, von daher ist ein Punkt zuhause gefühlt eine Niederlage."

Quartett an der Spitze nur drei Punkte getrennt

In der Spitzengruppe steht ein Quartett, dass nur durch drei Zähler getrennt ist. Entschieden ist daher nicht nur vom Zeitpunkt noch lange nichts. Wer die größten Konkurrenten für den BSV Schwenningen im Aufstiegsrennen werden könnten, meinen Arvin Davitian und Emrah Sarikaya einvernehmlich: "Wir selbst", und unterstreichen damit ihre wichtige Aufgabe, die Spannung und Konzentration in ihrer Mannschaft immer hochzuhalten. Denn die Verfolger SV Tuningen, FC Frittlingen und SV Seitingen-Oberflacht seien ernstzunehmende Widersacher.