Nach dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart II wollen Jonas Meiser und die TSG Balingen auch beim SSV Ulm nicht leer ausgehen. Foto: Kara

Eine wahre Herkulesaufgabe wartet auf die Fußballer der TSG Balingen in der Regionalliga Südwest: Sie gastieren am Freitagabend um 19 Uhr beim noch ungeschlagenen Tabellenführer SSV Ulm.

Die "Spatzen" sind nach neun Spieltagen bislang das Maß aller Dinge: Als einziges Team in der Regionalliga Südwest noch ohne Niederlage, erst zweimal musste der SSV Punkte abgeben, und mit nur vier Gegentoren verfügt der Primus über die mit Abstand beste Defensive der Liga.

Da bekommen die Eyachstädter ein richtig "dickes Brett" zu Bohren. Das weiß auch der Balinger Cheftrainer Martin Braun: "Tabellenführer nach neun Spieltagen ohne Niederlage – das ist eine klare Aussage. Wir wissen, dass es gegen eine sehr gute Mannschaft geht." Der 53-Jährige kennt die Vorzüge der "Spatzen"genau. "Nur vier Gegentore bislang, das ist schon eine extrem gute Quote, und trotzdem ist der SSV auch noch vorne sehr gefährlich. Ulm hat einfach eine gute Mischung zwischen defensiver Stabilität und offensiver Gefährlichkeit. Sie haben gute Einzelspieler, die auch aus einer guten Aktion etwas Entscheidendes kreieren können, verfügen über ein starkes Passspiel und sind bei Standards gefährlich"

Dennoch, im Büßer-Hemd müssen Braun und sein Manen nicht im Donaustadion auflaufen. Schließlich ist die TSG seit vier Spielen ungeschlagen und hat gute Leistungen, wie zuletzt beim 1:1- gegen den VfB Stuttgart II gezeigt. "Uns ist schon bewusst, dass, wenn wir sehr gut spielen, auch gegen die sehr guten Mannschaften etwas holen können, das haben wir immer wieder gezeigt", sagt Braun, der aber die Kräfteverhältnisse dennoch realistisch einschätzt: "Wir wissen aber auch, es muss von uns ein sehr, sehr gutes Spiel sein, und vim Gegner vielleicht ein weniger Gutes. Dafür müssen wir arbeiten." So wie in der Vorsaison, als die TSG mit einem 2:1-Erfolg die Punkte aus dem Donaustadion entführte.

Der ehemalige Bundesligaprofi weiß, worauf es am Freitagabend ankommen wird. "Ulm hat den Gegnern bisher sehr wenige Chancen zugelassen; von daher wäre es gut, eine gewisse Effizienz beim Verwerten der Möglichkeiten an den Tag zu legen. Für uns heißt das, wieder gut zu arbeiten."

So sieht es auch Defensivspieler Jonas Fritschi, der gegen den VfB Stuttgart II den 1:1-Ausgleich erzielte. "Ulm bist bislang sehr konstant und macht es den Gegnern im Moment sehr schwer. Deshalb brauchen wir einen richtig guten Tag; wenn wir so einen erwischen, können wir aus Ulm auch etwas mitnehmen. Voraussetzung dafür ist aber wieder so eine Mannschaftsleistung, wie in den vergangenen Spielen, in der wir alle Alles reinwerfen. Wenn uns das gelingt, werden wir sehen, ob es zu etwas Zählbarem reicht."

Personell kann der Balinger Coach nahezu aus den Vollen schöpfen; bis auf die langzeitverletzten Luca Leon Kölsch und Elias Wolf sind alle Mann an Bord. "Unsere Personalsituation ist schon sehr gut aktuell", sagt der 53-Jährige, der es "für sehr gut möglich" hält, dass die Startformation im Vergleich zum Spiel gegen den VfB Stuttgart II etwas geändert wird. "Ich schaue immer, was zum Gegner passt und dass die Belastung etwas verteilt wird."