Chancen, das Spiel frühzeitig zu entscheiden, hatte der VfL Nagold genug. Hier können der Holzgerlinger Schlussmann Malte Bonertz und Moritz Ewald (Nummer 21) gegen Valentin Asch (Nummer 4), Nicolai Brugger (Nummer 22) und Lysander Skoda (verdeckt) klären. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: Nagolder Gegentreffer zum 1:1 gegen die Spvgg Holzgerlingen fällt in der Schlussminute

Mit großen Erwartungen sind die Fußballer des VfL Nagold mit einer Woche Verspätung in die Landesliga gestartet, erfüllt haben sich diese allerdings nur zum Teil. Das 1:1 gegen die Spvgg Holzgerlingen fühlt sich eher wie eine Niederlage an.

Am 2. Spieltag der Landesliga bekamen die Zuschauer auf den sieben Plätzen – die Partie zwischen dem TV Darmsheim und dem FC Holzhausen wird erst am 4. September ausgetragen – lediglich 21 Tore zu sehen. Drei, vier mehr wären alleine im Reinhold- Fleckenstein-Stadion beim Landesligadebüt des VfL Nagold möglich gewesen.

Während der Verbandsligaabsteiger den zwei verlorenen Punkten nachtrauert, übernahm der VfB Bösingen – 24. August in Nagold – mit einem überraschenden 2:0-Sieg in Böblingen die Tabellenführung. Neben den Böblingen patzten auch die als Mitfavoriten gehandelten SV Zimmern (1:3 beim SV Nehren) und der FC Gärtringen (0:3 beim Aufsteiger SV Tuttlingen).

Ebenso wie die Tuttlinger feierten auch die Aufsteiger TSV Ehningen (5:1 gegen den SSC Tübingen) und der SV Seedorf (2:1 gegen den FC Rottenburg) ihre ersten Siege. Den Sieg, den hatte der VfL Nagold gegen die Spvgg Holzgerlingen praktisch schon so gut wie sicher in der Tasche. Nach dem völlig verdienten Führungstreffer von Luka Kravoscanec hatten es die Nagolder allerdings verpasst, einen zweiten nachzulegen.

"Das war eine deutliche Steigerung", zeigte sich VfL-Trainer Armin Redzepagic mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, zumal Torchancen in Hülle und Fülle da waren. Natürlich kann nicht aus jeder Chance ein Treffer werden, aber einige von denen, die der VfL mehr oder weniger sträflich liegen ließ, lagen über der 100-Prozent- Marke. Ohne Berk Özhan, Matthias Rebmann, Chris Wolfer, Marco Quiskamp und Elias Bürkle fehlten dem Nagolder Coach beim ersten Saisonauftritt gleich fünf Stammspieler. An ihrer Stelle gaben Heinrich Vegelin und Daniel Leding, aus der eigenen Jugend gekommen, sowie Niklas Schäuffele und David Weinhardt ihr Landesligadebüt beim VfL Nagold.

Später debütierten mit Walter Vegelin, Max Mocanu und Justin Nebert drei weitere Eigengewächse. Das war dann unter dem Strich etwas zu viel an Verjüngung, zumal es zu diesem Zeitpunkt "nur" 1:0 gestanden hatte.

Als Armin Redzepagic in der Schlussphase nach David Weinhardt und Luka Kravos-canec auch noch Lysander Skoda vom Feld nahm, standen in Punkto Routine nur noch Nicolai Brugger, Valentin Asch und Niklas Schäuffele auf dem Platz.

Da brachte es wenig, dass Redzepagic – sehr zur Freude der Nagolder Fans – Bubacarr als Stürmer einwechselte. Dieser hatte nach vorne in den verbliebenen acht Minuten (einschließlich Nachspielzeit) zwar einige gute Szenen, für die Defensivarbeit ist der gelernte Torhüter jedoch nicht erschaffen.

Die bis zur 80. Minute gut funktionierende Defensivordnung konnte nicht gehalten werden. Wenn dann obendrein vorne solche klare Chancen wie die in der 89. Minute nicht genutzt werden, dann muss man sich nicht wundern, wenn man am Ende statt der Taube nur einen Spatz in der Hand hält.