Regionalliga: Ungeschlagener Zweiter aus Offenbach kommt nach Balingen.
Mit den Offenbacher Kickers gastiert heute Abend einer der traditionsreichste Fußballvereine Deutschlands in der Balinger Sparkassen-Arena: Die Fußballer vom Bieberer Berg stiegen zwischen 1968 und 1983 vier Mal in die Bundesliga auf; OFC-Präsident Horst Gregorio Canellas war es, der den Bundesliga-Skandal 1970 aufdeckte. Nach einigen Jahren in der 2. Bundesliga zählten die Kickers 2008 zu den Gründungsmitgliedern der 3. Liga. Doch nach finanziellen Problemen belam Offenbach nach der Saison 2012/13 keine Lizenz für die 3. Liga und musste in die Regionalliga Südwest absteigen.
Immer träumten die Fans der Offenbacher Kickers in den folgenden Jahren von der Rückkehr in den bezahlten Fußball, daraus wurde aber nichts. Zwar wurden die Hessen dort in der Saison 2014/15 überlegen Meister, scheiterten dann aber in der Aufstiegsrelegation am 1. FC Magdeburg.
Nach einer weiteren Insolvenz 2016 stellte sich der Verein mit der Wahl der so genannten "Kickers-Freunde" ins Präsidium im Juni vergangen Jahres erneut neu – mit dem Ziel, in drei Jahren den Sprung in die 3. Liga zu schaffen. Nach dem es in der abgelaufenen Saison zunächst nicht so gut lief, wurden in der Winterpause mit Angelo Barletta vom FC Bayern Alzenau ein neuer Cheftrainer sowie sechs neue Akteure für die Rückrunde verpflichtet. Diese fiel jedoch vorzeitig der Coronavirus-Pandemie zum Opfer. Vor der neuen Spielzeit gab es beim OFC erneut einen personellen Umbruch: Zehn Spieler verließen den Klub; 13 Neue kamen.
Zwar verlief der Saisonauftakt mit dem 0:0 gegen den Bahlinger SC enttäuschend. Danach kamen die Kickers aber ins Rollen: Mit Siegen gegen die SG Sonnenhof Großaspach (2:0), dem FK Pirmasens (2:0) und die TSG Hoffenheim II (3:0) eroberte Offenbach den zweiten Platz, punktgleich mit dem SC Friburg II.
So reisen die Kickers nun ungeschlagen und noch ohne Gegentor nach Balingen und könnten sich mit einem Sieg ganz oben festsetzen. Doch OFC-Coach Barletta warnt: "„Wir wissen, was auf uns zukommt. Balingen ist ein anderes Kaliber als Hoffenheim. Die kommen komplett aus dem Kollektiv, mit einer starken Mannschaftsleistung. Da müssen wir viel reinlegen, um zu bestehen."
