Jetzt kann der EM-Titel kommen: Die deutschen Nationalspieler wie Timo Werner präsentieren sich ab sofort in neuem Zwirn. Foto: adidas/dpa

Nationalmannschaft: Mit frischem "Style" soll es für Jogis Jungs in eine bessere Zukunft gehen.

Auch zum letzten Länderspiel-Doppelpack des Jahres bleibt der Bundestrainer von Absagen nicht verschont. Doch Löw zweifelt nicht am EM-Ticket, hofft noch auf Platz eins.

Das Trikot für die Sommer-Mission 2020 ist schon in den Geschäften, das Europameisterschaft-Ticket müssen sich Joachim Löw und sein Team erst noch endgültig sichern. Auch wenn der Bundestrainer zum Qualifikations-Abschluss erneut auf mehr als ein halbes Dutzend seiner EM-Kandidaten von Marco Reus bis Niklas Süle verzichten muss, lässt er keine Zweifel zu. "Meine Vorgabe an die Mannschaft heißt: Wir wollen beide Spiele gewinnen. Wir haben die Qualität, und wir haben die Möglichkeiten."

Zum Ausfall-Sextett schon bei der Berufung haben sich inzwischen noch der Dortmunder Routinier Reus und der große Leverkusener Hoffnungsträger Kai Havertz gesellt. Der Berliner Unglücksrabe Niklas Stark (Nasenbeinbruch) ist vor der Ankunft am Dienstag beim Treffpunkt in Düsseldorf ebenfalls in medizinischer Behandlung.

Eigentlich hatte Löw die Hoffnung, dass er nach dem Absage-Festival im Oktober zumindest mit den damaligen Kader weiterarbeiten kann: "Manche Automatismen können dann besser funktionieren." Das ist nun ins EM-Jahr verschoben wie auch die endgültige Entscheidung darüber, ob Ex-Weltmeister Mats Hummels angesichts der Abwehrprobleme für das EM-Turnier in zwölf europäischen Städten doch noch reaktiviert wird.

Mit der Präsentation der neuen EM-Trikots mit Nadelstreifen warteten der DFB und sein Partner Adidas nicht mehr so lange, bis das Nationalteam am Samstag ( 20.45 Uhr/RTL) gegen Weißrussland oder dann im letzten Spiel drei Tage später gegen Nordirland die EM-Teilnahme perfekt machen kann. Schon in der ersten Partie des letzten Länderspiel-Doppelpacks 2019 in Mönchengladbach treten die Tor-Garanten Serge Gnabry und Co. mit den neuen Shirts an.

Das klassische Weiß mit dünnen, schwarzen Querstreifen in Pinselstrichoptik und den vier WM-Sieger-Sternen soll an die Erfolgszeiten der DFB-Auswahl erinnern. Die alten Leibchen von der blamablem WM 2018 in Russland sind aussortiert. Die auffallenden schwarz-rot-goldenen Ärmelstreifen am Trikot für 2020/21 sieht Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff als "ein schönes Statement, mit dem wir auch dem Wunsch vieler Fans nachkommen".

Für Bayern-Profi Gnabry, der beim 3:0 in Estland ausgefallen war, hat das Trikot einfach "Style". Zehn Treffer in elf Partien stehen für Gnabry zu Buche. Viel wichtiger aber ist für den junge deutschen Kader, nach einem durchwachsenen Länderspieljahr noch einmal positive Signale in Richtung EM zu senden.

Die aktuelle Entwicklung der Mannschaft sei schwierig, räumte Bierhoff ein: "Der Prozess hat gut angefangen, im Moment ist es problematisch." Auch Löw sieht das Team in der derzeitigen Umbruchphase hinter seinem Plan zurück.

Löw und Bierhoff hoffen noch auf Platz eins. Der könnte bei der EM-Auslosung am 30. November in Bukarest vermeintlich leichtere Vorrunden-Gegner bringen. "Für uns heißt es, sich zu qualifizieren und zu schauen", sagte der Bundestrainer.