Marco Sumser (Nummer 11) traf zum 1:0 für Wittendorf. Foto: Wagner

Gerade mal 100 Zuschauer wollen bei widrigen Bedingungen das Keller-Duell zwischen dem SV Wittendorf und den SF Gechingen sehen. Aus Gechinger Sicht kein Wunder.

Die Ausganslage war klar: Ein Unentschieden wäre für beide zu wenig, nur der Gewinner kann sich noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt ausrechnen.

 

Ein Punkt nur aus drei wichtigen Spielen

Insbesonders für die SF Gechingen ging es am Ende der „Woche der Wahrheit“ mit nur einem Punkt aus den Spielen gegen den SC 04 Tuttlingen (1:1) und den SV Zimmern (0:1) um alles. Die Frage im Vorfeld war, ob für einen weiteren Kraftakt die Kräfte reichen. Sie muss nach den 90 Minuten im Wittendorf mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden.

Der Tabellenletzte war weder gedanklich noch in Sachen Schnelligkeit auf den Außenpositionen auf der Höhe. Einzig die Moral stimmte bis zur Spielunterbrechung wegen eines Gewitters (53.). Mit dem Tor von Patrick Möhrle – das sich Sven Götze ins eigene Nest legte (69.) – war auch die am Ende. Die SFG-Akteure blieben auf dem schwer bespielbaren Boden in der Rückwärtsbewegung immer öfter stehen.

Elfmeter im zweiten Anlauf

Ein Elfmeterpfiff brachte die endgültige Entscheidung. Allerdings auch erst im zweiten Anlauf. SFG-Torhüter Sven Götz hatte den scharf getretenen Ball von Lucas Haug zwar abgewehrt, dabei aber den „Hampelmann“ auf der Torlinie gespielt. Folgerichtig ließ Schiedsrichter Benjamin Maier den Strafstoß wiederholen, und diesmal verwandelte Haug unhaltbar zum 4:2 (74.). Dass dies der Endstand blieb, lag aber auch an Götz, der in der Schlussphase bei Chancen von Kai Totzl, Marco Sumser auf dem Posten war und einen Freistoß von Haug über die Latte boxte.

Verteidigung und Angriff tun sich schwer

Gechingen war auf dem unebenen Platz schwer ins Spiel gekommen. Die Innenverteidigung mit Dennis Carl und Kevin Hörner bekam kaum Zugriff, im Angriff taten sich Pascal Buyer, Jonathan und Salvatore Tommasi sowie Edison Behramaj schwer, den nötigen Grip zu bekommen.

0:1 fällt zu einfach

Die Führung der Gastgeber per Flanke über rechts und Kopfball Marco Sumser (8.) war zu einfach, ähnlich „fahrlässig“ ging Wittendorf mit der Bewachung von Salvatore Tommasi bei seinem Kopfball nach Freistoß aus dem Halbfeld (17.) um.

1:1 – und prompt wieder zurück

Statt nach dem Ausgleich in Ruhe das Spiel aufzubauen, kassierte Gechingen nur zwei Minuten später das 2:1 – wieder auf Flanke – durch einen Kopfball von Kai Totzl. Das muntere Toreschießen nahm in der 24. Minute seine Fortsetzung, als Marius Bürkle einen schlecht abgewehrten Eckball unter die Latte zimmerte.

Trainer Balasz Venter in Rage

„Wir kommen aus der Pause, haben zwei, drei gute Chancen, aber es fehlt der letzte Wille, das Ding über die Linie zu bringen“, war Balazs Venter in selten erlebter Rage zu sehen. Aber nicht nur sein Angriff brachte den SFG-Coach auf die Palme, auch die Abwehr bekam ihr Fett weg. „In so einer Situation muss ich das Leder halt mal nach Loßburg ballern“, regte sich Venter über das 3:2 durch Möhrle auf. „Da stehen vier Spieler und bringen den Ball nicht weg.“ Das 3:2 war aus seiner Sicht der Knackpunkt. „Das kannst du dann auf dem von Schnee bedeckten Boden nicht mehr aufholen“, so Venter.

SV Wittendorf – SF Gechingen 4:2 (2:2)

SF Gechingen: Sven Götz (Tor) – Maximilian Kern, Dennis Carl, Kevin Hörner (61. Max Lutz), Calvin Redzepagic, Marius Bürkle (54. Marvin Schuh), Andreas Kiwaranoglou, Pascal Buyer (86. Domenico Pellino), Salvatore Tommasi, Edison Behramaj, Jonathan Tommasi.

Tore: 1:0 Marco Sumser (8.), 1:1 Salvatore Tommasi (17.), 2:1 Kai Totzel (19.), 2:2 Marius Bürkle (24.), 3:2 Patrick Möhrle (69.), 4:2 Lucas Haug (74.).

Schiedsrichter: Benjamin Maier, Tobias Schön, Constantin Knödler.

Zuschauer: 100.