Sie haben es geschafft: Der TSV Weitingen spielt nun wieder in der Kreisliga A. Foto: Mattenschlager

Aufstieg: TSV Weitingen ist angekommen. Verein ist auch gutes Beispiel für gelungene Integration.

Eutingen-Weitingen - In Weitingen ist Feierlaune angesagt. Der TSV feiert den Wiederaufstieg in die Kreisliga A. Die Weitinger Kicker haben nach mehreren vergeblichen Anläufen den Wiederaufstieg in die Kreisliga A2 geschafft.

Den Weitingern gelang zwar nicht die Meisterschaft, aber in zwei furiosen Relegationsspielen schaffte der Vizemeister der Kreisliga B2 den Sprung in die höhere Spielklasse.

Verdient haben es die TSV-Kicker auf jeden Fall. Eine beeindruckende Siegesserie zum Schluss der Verbandsrunde und zwei gewonnene Relegationsspiele gegen den Vizemeister der Kreisliga B3, die SG Empfingen II, mit 4:2 in Betra und einen noch deutlicheren Triumph mit 5:1 über den A-Ligisten SV Lichtenfels-Leinstetten in Bergfelden sind Beleg genug.

Zuvor wenig erfolgreich in der Relegation

Natürlich wäre der Aufstieg noch schöner gewesen, wenn die Meisterschaft gewonnen worden wäre. Letztlich wurde das Ziel aber auch mit dem zweiten Schritt in der Verlängerung der Relegation erreicht. Nur das zählt jetzt. Darin sind sich Vorstandschaft, sportliche Leitung und Mannschaft einig.

Den Weitingern war präsent, dass der TSV bisher aus drei Relegationen dreimal als Verlierer herausging. Damit war entweder der Abstieg oder der Nichtaufstieg verbunden. Einmal sogar sehr unglücklich im Elfmeterschießen und sehr unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidungen. Doch das ist nun endgültig Schnee von gestern, so die TSV-Verantwortlichen.

Im Rückblick denken die Weitinger Fußballer an die souveränen Meisterschaften 1999 in der Kreisliga B mit 21 Siegen in 22 Spielen und 2008 in der Kreisliga A, als man mit 15 Punkten Vorsprung vorne lag. Bereits zuvor gehörte der TSV vier Jahre der Bezirksliga an und mit Rang vier gelang dem TSV damals sogar die beste Platzierung einer Weitinger Fußballmannschaft überhaupt.

Damals wurden die triumphalen und konkurrenzlosen Meisterschafen jeweils mit einer einwöchigen "Festoktav" gefeiert. Gefestet wurde auch jetzt, nicht ganz so ausgiebig und etwas kürzer zwar, aber genau so fröhlich und stolz auf den Erfolg.

Das begann schon am Samstag nach dem Spiel in Bergfelden, ging weiter im randvollen "Gäu-Pub Krone" des früheren TSV-Fußballabteilungsleiters Bayram Gündem, wo sich zur Live-Musik von Tom Murray die Gäste auch draußen im Biergarten bis spät in die Nacht drängten.

Marius Goll übernimmt nun das Ruder

Danach wurde erst einmal ausgeschlafen und ausgeruht, bis man sich am Sonntag gegen Abend und Montagnachmittag wieder in der Krone traf und die EM verfolgte.

Der sportliche Erfolg ist auch "international" begründet, er hat nicht unwesentliche türkische Wurzeln. Der Anteil der türkischen Mitspieler ist beachtlich. Harun Türkoglu, Caglar Alkan, Serkan Gündem und Aykut Burhan (alle Weitingen), Eray Erbay (Eutingen) sowie Trainer Orhan Canpolat (Göttelfingen) trugen einen großen Anteil dazu bei. Gelungene Integration, wie sie hauptsächlich der Sport möglich macht.

Und, was für Sportvorstand Benny Schweizer und Abteilungsleiter Marius Goll besonders wichtig ist: Sie sind trotz Abstieg und verpatzen Wiederaufstiegen dem TSV treu geblieben und werden es auch in der Kreisliga A bleiben.

Spielertrainer Orhan Canpolat wird jedoch sein Amt aufgeben, seinen Pass aber weiterhin in Weitingen lassen, um bei Bedarf einspringen zu können. Sein Nachfolger wird Marius Goll, der schon in der Vorrunde seine Kickstiefel an den Nagel gehängt hat aufgrund mehrerer schwerer Verletzungen.