Manuel Stark, Cristian Gilés, Nedzad Plavci und Matthias Demmer (von links) wurden am Sonntag von Gaetano Cristilli (Mitte) verabschiedet. Foto: Marc Eich

Relegation zur Regionalliga: Bei Villingern herrscht vor Spiel in Pirmasens Zuversicht. FK-Coach Peter Tretter beeindruckt.

Der Tag nach dem furiosen 8:1 des FC 08 gegen den FC Bayern Alzenau. Die Vorbereitungen für den Showdown im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga Südwest in Pirmasens (Mittwoch, 18.30 Uhr) laufen. Dabei spielt eine "Dorfschenke" eine große Rolle.

Bottenbacher Straße 64

Bottenbacher Straße 64, 66954 Pirmasens-Winzeln. Dort ist das Hotel-Restaurant "Dorfschenke" beheimatet. "Und dort haben wir uns von Dienstag bis Mittwoch eingebucht", freut sich Mario Ketterer, dass sich die "Klingelbeutel-Aktion" am Sonntag im VIP-Zelt gelohnt hat. "Ein großes Dankeschön an alle Spender. So können wir in Pirmasens übernachten, uns so perfekt auf das entscheidende Spiel am Mittwoch vorbereiten", blickt der Sportliche Leiter der Villinger auch deshalb optimistisch auf die Partie in Pirmasens.

Die Vorbereitung

Die Nullachter werden sich also am Dienstagabend nach dem Training und einem gemeinsamen Abendessen auf in Richtung Westrand des Pfälzerwaldes machen. "Nach einem späten Frühstück ist am Mittwoch wohl noch ein Spaziergang geplant. Möglich ist auch, dass Fitnesscoach Claudio Sukale für die Spieler noch Stabilitätsübungen anbietet", gibt Ketterer einen Einblick in die Planungen.

Gegen 14 Uhr serviert die "Dorfschenke" dann Spaghetti zum gemeinsamen Mittagessen, um 16 Uhr geht es mit dem Mannschaftsbus zum Sportpark Husterhöhe, wo 2,5 Stunden später das Spiel angepfiffen wird.

Gegen 20.20 Uhr wird dann am Mittwoch Klarheit herrschen, ob Pirmasens oder Villingen in die Regionalliga Südwest aufgestiegen ist.

FK-Trainer spioniert

"Ich sehe Villingen nach der Leistung am Sonntag als leichten Favoriten an", war Peter Tretter, der Coach des FK Pirmasens, nach dem Kantersieg der Nullachter gegen Alzenau beeindruckt. "Die Villinger haben viel Selbstvertrauen gesammelt, zudem konnten sie nach dem 3:0 Kraft sparen", fuhr Tretter mit einigen Sorgenfalten vom Friedengrund zurück nach Pirmasens. Dies lag aber nicht nur am Auftritt der Villinger, sondern auch an der personellen Lage. "Mit Jonas Singer, der sich im Abschlusstraining vor dem 0:0 in Alzenau einen Muskelriss zugezogen hat, und Yannick Grieß, der in Alzenau mit einem Mittelfußbruch früh vom Feld musste, fehlen uns am Mittwoch zwei absolute Stammspieler", gibt Tretter preis.

Die Qual der Wahl

Dagegen konnte es sich Jago Maric leisten, Nedzad Plavci erst nach 63 Minuten einzuwechseln. "Es war klar, dass nur zu 100 Prozent fitte Spieler von Anfang an auflaufen", verwies der 08-Trainer auf den Zehenbruch des Torjägers. Plavci kam in der 63. Minute, die Nullachter führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 5:0, für den wieder einmal überragenden Kapitän Benedikt Haibt, der mit einem Doppelpack den Oberliga-Aufsteiger mit 2:0 in Führung gebracht hatte.

Stolzer Kapitän

"Es freut mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Ein Spielführer muss vorangehen. Das war aber eine ganz starke Teamleistung. Noch haben wir nichts erreicht", weiß Benedikt Haibt, dass für die Nullachter bei einer Niederlage in Pirmasens der Traum von der Regionalliga platzen würde. "Und in Pirmasens wird es ein ganz anderes Spiel", weiß der Kapitän auch um die körperliche Stärke von "die Klub", wie die Pfälzer genannt werden.

"Die Pirmasenser spielen im Vergleich zu Alzenau einen anderen Fußball. Darauf müssen und werden wir uns einstellen. Die Jungs sind heiß und konzentriert", erwartet 08-Übungsleiter Jago Maric im Sportpark Husterhöhe einen vor allem auch kampf- und zweikampfstarken Gegner.

Kompakte Pirmasenser

"Wir werden sicher nicht gleich mit offenem Visier loslegen. Wie immer wird es unser erstes Ziel sein, kompakt zu stehen. Dann sieht man, wie sich das Spiel entwickelt", blickt Peter Tretter auf die Partie, auf die sich die Villinger eben in der "Dorfschenke" vorbereiten.

Ausgeschlafene Villinger

Gäste loben in Bewertungsportalen vor allem die "gemütlichen Betten" des Hotels. Die Nullachter sollten also gut ausgeschlafen sein, wenn es am Mittwochabend zum großen Showdown kommt. 

08-Geflüster: Gaetano Cristilli hat noch einen großen Wunsch

 Verabschiedungen

Vor dem Anpfiff wurde am Sonntag ein 08-Quartett verabschiedet. Torhüter Matthias Demmer (unbekanntes Ziel), Nedzad Plavci (Rielasingen-Arlen), Cristian Gilés (SSV Reutlingen) und Daniel Niedermann (Stuttgarter Kickers) bekamen von Geschäftsführer Gaetano Cristilli Abschiedsgeschenke überreicht. Pablo Gil wurde nicht verabschiedet. "Mit ihm werde ich in den nächsten Tagen sprechen. Danach wissen wir, ob er bei uns bleibt – oder geht", sagte Mario Ketterer, der Sportliche Leiter der Nullachter, am Montag.

 Noch ein Wunsch

Auch Gaetano Cristilli wird bald ein Erinnerungsgeschenk an seine Zeit bei den Nullachtern in den Händen halten. "Ich werde bei der nächsten Hauptversammlung nicht mehr kandidieren", will sich Cristilli dann voll auf seine Bewerbung als Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen konzentrieren. "Zuvor wünsche ich mir aber, dass wir in die Regionalliga aufsteigen", betonte der geschäftsführende Vorsitzende des FC 08.

Fanunterstützung

Klar, dass auch die Pirmsenser Fans vom 8:1-Sieg der Nullachter gegen Alzenau beeindruckt waren. "Nur mit einem Sieg gegen den FC 08 Villingen – egal in welcher Höhe – schaffen wir den Sprung zurück in die Regionalliga. Wir brauchen deshalb eure Unterstützung! Streift euch das FKP-Trikot über und kommt in den Sportpark! Gemeinsam können wir es schaffen und diese schon jetzt sensationelle Saison mit dem Aufstieg krönen", wirbt der Vizemeister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auf seiner Facebook-Seite. "Ich hoffe, dass sehr viele Villinger Fans die Reise nach Pirmasens mitmachen", setzt auch 08-Trainer Jago Maric auf die Unterstützung der Anhänger.

 Klare Worte

Die Alzenauer ließen nach der 3:0-Führung der Villinger jede Gegenwehr vermissen. "Das ist dann auch eine Charakterfrage. Zum Glück ging es für Pirmasens und Villingen nicht um die Tordifferenz. So darf man einfach nicht auftreten", fand Bayern-Coach Angelo Barletta klare Worte. So herrschte auf der rund 330 Kilometer langen Rückfahrt nach Alzenau bei den Trainern, den Spielern und den rund 40 mitgereisten Fans des Tabellenzweiten der Hessenliga überwiegend Tristesse.

 18.30 Uhr

Übrigens – auf "Fussball.de" wird der Spielbeginn am Mittwoch mit 19 Uhr angegeben. Doch Mario Ketterer und Peter Tretter, der Coach der Pirmasenser, gingen am Montag fest davon aus, dass das Relegationsspiel um 18.30 Uhr angepfiffen wird.