Der Marbacher Florian Ehmann (links) hat in dieser Szene gegen den Obereschacher Nikolas Schreiner das Nachsehen. Foto: Sigwart

Bezirksliga: Coach Michael Henseleit lobt Team – und tritt gleichzeitig auf die Euphoriebremse. 

Mit drei Punkten Vorsprung grüßt Tabellenführer FV Marbach vor den letzten sechs Spieltagen weiterhin von der Tabellenspitze. Trainer Michael Henseleit lobt seine Elf.

"Klar – ich bin zufrieden. Und zwar mit meiner Mannschaft und mit der derzeitigen Situation."

Der Marbacher Erfolgstrainer arbeitet am nächsten Kapitel seines "Trainer-Märchens" beim Klub aus dem VS-Stadtbezirk. Henseleit, der den Verein möglicherweise innerhalb von fünf Jahren zum dritten Aufstieg von der Kreisliga B bis in die Landesliga führt, will davon im Moment nichts wissen. Sein unbändiger Ehrgeiz macht ihn bescheiden, zudem wachsam: "Noch ist nichts entschieden. Wir haben nur drei Punkte Vorsprung auf den FC Gutmadingen", konstatierte er nach dem glücklichen 2:1-Derbysieg beim SV Obereschach.

Mit einem engen Spiel hatte der FVM-Trainer gerechnet. "Dies hatte sich in den vergangenen drei Partien abgezeichnet, die wir mit 2:1, 1:0 und 1:0 gewonnen haben." Was er damit meint, erklärt er direkt im Anschluss: "Die Gegner kennen uns inzwischen, also unsere Offensivstärke, die Spielstärke im Mittelfeld. Nicht selten werden unsere Stürmer gedoppelt, im Mittelfeld sogar mit Manndeckung agiert", hat sich seine Elf aber längst auf die defensive Spielweise der Kontrahenten eingestellt. "Jetzt geht es ins letzte Saisonfünftel. Da geht es, wenn man Meister werden will, nicht mehr darum, schön zu spielen, sondern die Spiele, die engen Partien, alle zu gewinnen."

Henseleit nimmt daher ein 2:1 – wie eben in Obereschach – "einfach mit". Seine Elf zeigte sich mit einem abseitsverdächtigen Treffer und einem Elfmeter-Tor in der Nachspielzeit sehr effektiv. "Wir brauchen wenige Möglichkeiten zu Treffern, wir spielen geduldig und lauern auf die Chancen."

Die Marbacher sind zudem ballsicher und spielstark. Wie sonst war es zu erklären, dass der Spitzenreiter auf einem mit Schnee bedeckten Kunstrasen Ball und Gegner mit Kurzpassspiel hat laufen lassen. "Da muss ich meine Jungs loben. Sie haben es trotzdem mit Risiko gespielt, sind so selbstbewusst, dass sie keine langen Bälle geschlagen haben."

Obereschachs Trainer Michael Schnee sah sich indes vom Schiedsrichter benachteiligt. "Wir haben wenige Chancen zugelassen, beide Gegentore müssen nicht fallen. Wir haben es gut gemacht gegen Marbach", so der Ex-Landesliga-Spieler des SV Zimmern, der sich mit dem Fußball in Südbaden längst angefreundet hat. "Es ist anders als in Württemberg beim FC Frittlingen oder dem FSV Denkingen, aber mir gefällt es hier in der Liga sehr gut."

Gefallen tut derweil Michael Henseleit, "dass wir bei den jüngsten Siegen gegen Bonndorf, Fützen und Obereschach jeweils nur zwei Chancen zugelassen haben. Wer oben mitmischen möchte, der braucht eine stabile Abwehr." Der Coach lobt so die komplette Defensive um Matthias Gießler, Julian Körber, Marcel Schuller und Michael Effinger. Diese Spieler organisieren – auch verbal – das spielstarke Mittelfeld mit Manuel Tränkle, Fabio Mauch, Dominik Fischer und Cihan Turan. "Wie diese in Obereschach das Pressing abspulten, war sehr gut." Dazu ist die Offensive mit Torjäger Marco Effinger, Florian Ehmann oder Stefan Henseleit immer für Treffer gut.

Mit zehn Spielen ohne Niederlagen – und zuletzt sechs Siegen in Folge – ist der FVM für das Restprogramm bestens gerüstet. Dieses hat es mit den drei Topspielen gegen Tennenbronn, Königsfeld und in Gutmadingen in sich. Dazu kommen noch die Derbys gegen Pfaffenweiler und die DJK Villingen, zudem geht es zur DJK Donaueschingen II.