Beim Verbandspokalspiel in Neuweiler ging es gegen die Young Boys aus Reutlingen durchaus zur Sache. Foto: Kraushaar

WFV-Pokal: Dirk Schumacher fällt bei der SG Neuweiler/Oberkollwangen voraussichtlich mehrere Wochen aus.

Die 1. WFV-Pokalrunde hat Spuren hinterlassen bei den drei beteiligten Mannschaften aus dem Kreis Calw – Spuren positiver und negativer Art. Die 2. Runde erreicht haben nur die Landesliga-Fußballer des VfL Nagold.

VfL Nagold gegen die TSG Balingen oder Landesliga gegen Oberliga, die Gäste aus dem Zollernalbkreis waren zwar Favorit, gewonnen aber haben die Nagolder. Matthias Rebmann (43.) und Pascal Reinhardt (55./67.) hatten die Nagolder 3:0 (67.) in Führung geschossen, ehe die zwei Ligen höher angesiedelten Balinger noch auf 2:3 verkürzen konnten und den Nagoldern eine heiße Schlussphase bescherten.

In den letzten Minuten lag sogar das 3:3 in der Luft. Doch mit Routine, Geschick und auch dem nötigen Quäntchen Glück hat es für die Nagolder schließlich doch gereicht. Am kommenden Samstag trifft das Team von Trainer Armin Redzepagic jetzt auf den Verbandsligaaufsteiger 2017, die TSG Tübingen.

Einen Kurzeinsatz der wirklich ganz kurzen Art hatte Michael Nebert, der in der 64. Minute für Fabian Mücke ins Spiel gekommen war. Vier Minuten war er auf dem Platz, da musste er verletzungsbedingt passen. Für ihn schickte Armin Redzepagic den vom FC Altburg gekommenen Dominik Pedro aufs Feld.

In Neuweiler traf der Bezirksliganeuling auf die TSG Young Boys Reutlingen und unterlag 1:2. Es war eine Begegnung mit Nachwirkungen für die SG Neuweiler/Oberkollwangen. Nach einer rüden Aktion eines Gegenspielers musste Dirk Schumacher verletzt vom Platz. SG-Spielleiter Lothar Gmeiner weiß um die Konsequenzen für die Mannschaft: "Er fehlt uns nun vier, fünf Wochen." Damit genau das passiert, was jeder vermeiden wollte.

Spielerisch war Lothar Gmeiner trotz des Ausscheidens aus dem Pokalwettbewerb zufrieden: "Kompliment an die ganze Mannschaft. Sie hat sich 90 Minuten voll reingehängt und gegen einen erfahrenen Landesligisten alles gegeben."

Auch in Gechingen hatten die Einheimischen in der Begegnung mit dem Verbandsligisten VfL Pfullingen die Außenseiterrolle angenommen, doch darin fühlten sich die Platzherren nicht unwohl. Ohne Leistungsträger wie Florian Gehring und Toptorjäger Bastian Bothner angetreten, machten die Gechinger das Beste aus der Situation. Auch wenn unter dem Strich nach 90 Minuten ein standesgemäßes 1:4 stand, die Mannschaft von Trainer Benjamin Maier hatte sich gut verkauft.

Die Frage, ob die Pfullinger, die 2016 in die höchste Liga in Württemberg aufgestiegen waren, gleich von Beginn an ernst machen würden, stellte sich nicht. Denn es waren nicht die Gäste, sondern die Gechinger, die richtig toll loslegten und mit einem Treffer von Fabian Schneider in Führung gingen.

"Abpfeifen", rief ein Fan der Platzherren dem Unparteiischen zu, noch bevor dieser das Spiel wieder freigegeben hatte. Doch diesen Gefallen konnte Schiedsrichter Jonathan Woldai aus Filderstadt dem Gechingen und einigen weiteren Anhängern nicht tun, denn es waren zu diesem Zeitpunkt nicht einmal vier Minuten gespielt.

Schade nur für die Platzherren, dass ihnen bei einigen weiteren guten Möglichkeiten das Schussglück versagt blieb und diese die an diesem Tag durchaus mögliche Überraschung nicht geschafft haben.

"Die Pfullinger haben eine starke Mannschaft, aber wir haben uns gut verkauft", resümierte der ehemalige Gechinger Fußball-Chef Eckhard Busch die 90 Minuten.

Klar war beiden Mannschaften, dass der Lohn für einen Sieg nicht nur der bloße Einzug in die 2. Pokalrunde war, sondern dass eben in dieser 2. Runde ein Heimspiel gegen den Drittligisten VfR Aalen auf dem Plan. Auf diesen echten Pokalknüller dürften sich jetzt die Pfullinger freuen.