Jubel bei den Spielern des FC 08 Villingen: am Ende fegten sie die Gäste mit drei Toren Vorsprung vom Platz. Foto: Eich

Oberliga: Klarer 4:1-Heimsieg im Derby gegen Bahlingen. Gäste nach 57 Minuten in doppelter Unterzahl. Mit Video

FC 08 Villingen – Bahlinger SC 4:1 (1:0). Leichtes Spiel hatte Villingen im Südbaden-Derby. Gegen ab der 57. Minute nur neun Bahlinger hieß es am Ende 4:1. 08-Top-Stürmer Nedzad Plavci durfte am Mittwoch nicht auflaufen.

Schlechte Nachricht vor dem Anpfiff: Nedzad Plavci, 08-Top-Torjäger, konnte seinem Team gegen den bisherigen Tabellensechsten nicht helfen. "Bis jetzt liegt noch keine Wertung des Verbandssportgerichts vor. Also ist der Spieler gesperrt. Ich gehe aber davon aus, dass bis zum Samstag – dann empfängt Villingen das Team aus Spielberg – eine Entscheidung fällt", gab Thorsten Kratzner, der stellvertretende Geschäftsführer des SBFV, am Mittwoch preis.

Plavci, der in Rielasingen und in Villingen Verträge für die kommende Runde unterschrieben hat, war vom Bezirksgericht deshalb bis zum 8. Juni gesperrt worden. Dagegen haben die Nullachter Berufung eingelegt.

Für Plavci durfte Damian Kaminski von Beginn an stürmen. Weiter rotierte 08-Coach Jago Maric Kapitän Benedikt Haibt raus, für den Stjepan Geng im Mittelfeld auflief. Zudem spielte Daniel Niedermann in der Innenverteidigung. Dafür rückte Pablo Gil für Manuel Stark auf die rechte Außenverteidigerposition.

Das haben die Trainer zum Spiel gesagt:

Die rund 700 Zuschauer sahen eine einseitige Partie. Villingen bestimmte von Beginn an das Spiel, erspielte sich Chancen. Bahlingen fiel nur durch Nicklichkeiten auf. 08-Torhüter Christian Mendes konnte ruhig zuschauen, wie die Villinger ihre Kreise zogen. Die logische Konsequenz war das frühe 1:0. Nach einer guten Ecke von Cristian Gilés hatte Dragan Ovuka den Ball geschickt verlängert.

Antreiber Tobias Weißhaar köpfte ohne Mühe das Spielgerät ins Netz. Auch in der Folge hatten die in der Defensive stabil stehenden Nullachter das Spiel völlig unter Kontrolle. Bis zur Pause sprangen allerdings nur noch Halbchancen durch den starken Tevfik Ceylan (25./27./33.) und Gilés (30.) heraus. Als dann in der Nachspielzeit BSC-Akteur Serhat Ilhan zum wiederholten Male ausgeteilt hatte, schickte ihn der gute Schiri Lukas Heim unter die Dusche. Da waren es nur noch zehn Bahlinger.

Villingen nutzte die numerische Überlegenheit zu Beginn der zweiten Hälfte geschickt aus, ließ Ball und Gegner laufen. Nach einer Traumkombination über Weißhaar und Ceylan erhöhte Kaminski auf 2:0 (56.). Dies ärgerte den Bahlinger Trainersohn Felix Higl (57.) wohl so sehr, dass er nach einem Pfiff gegen ihn den Ball wegwarf.

Vor den Augen des Referees – viel dümmer geht es nicht. Da waren es nur noch neun Kaiserstühler. Als wenig später Bene Haibt (60.), früh für den am Sprunggelenk verletzten Daniel Wehrle gekommen (Wehrle fehlt wohl am Samstag), das Ergebnis auf 3:0 stellte, sah es nach einem Kantersieg aus.

Doch die Nullachter schalteten danach einige Gänge zurück. So kam Bahlingen per Elfmeter – der einzige BSC-Torschuss des Abends – durch Zaid Boukemia (88.) zum Ehrentreffer. Den Schlusspunkt besorgte aber der eingewechselte Luca Crudo (89.), dem mit seinem ersten Oberliga-Tor der 4:1-Endstand gelang.

Trainerstimmen:

Jago Maric, FC 08 Villingen: "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Von der ersten Minute an hat man gesehen, dass sie aggressiv und mutig sein wollte. Es freut mich sehr, dass die Mannschaft an sich glaubt. Wir werden unseren Weg machen. Es war heute auch nicht einfach, auf dem Platz zu spielen. Einen Dank an die Stadt, dass sie den Platz so hinbekommen hat. Jetzt müssen wir uns die zwei Tage gut erholen."

Alfons Higl, Bahlinger SC: "Das war ein verdienter Sieg von Villingen. Sie waren aggressiver und spielerisch besser. Wenn du dann in Rückstand bist, wird es gegen Villingen ganz schwierig. Wenn du dann mit zwei Mann in Unterzahl bist, geht es nur noch um Schadensbegrenzung. Wir sind total enttäuscht aufgrund des Ergebnisses und der Undiszipliniertheiten. Der Schiedsrichter hatte einen schlechten Tag – genauso wie meine Elf."

Statistik:

FC 08 Villingen: Mendes – Gil (61. Tsimba-Eggers), Ovuka, Niedermann, Serpa – Weißhaar, Geng (73. M. Chiurazzi), Wehrle (14. Haibt), Ceylan – Gilés, Kaminski (78. Crudo). Bahlinger SC: Bergmann – Respondek (46. Nopper), Adam, Häringer, Ilhan, Sautner (60. Bührer), Keller, Alihoxha, Klein, Onwuzurumba (46. Boukemia), Higl.

Tore: 1:0 Weißhaar (9.), 2:0 Kaminski (56.), 3:0 Haibt (60.), 3:1 Boukemia (88.), 4:1 Crudo (89.).

Schiedsrichter: Lukas Heim (Waghäusel).

Gelbe Karten: –/Häringer, Klein. Ampelkarten: – /Ilhan, Higl.

Zuschauer: 700.

Seite 2: Unser 08-Topspieler

Nur der Elfer ärgert Niedermann

In Göppingen wurde 08-Akteur Daniel Niedermann bei der 0:2-Niederlage eingewechselt, bei der Heimpartie gegen den Bahlinger SC durfte er von Beginn an ran. Er rechtfertigte das Vertrauen von Coach Jago Maric. "Ich habe ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, weil mir auch die Spielpraxis etwas gefehlt hat", meinte der Innenverteidiger über seine eigene Vorstellung.

Er habe aber seine Zweikämpfe gewonnen und auch das Aufbauspiel sei in Ordnung gewesen. Dass er den Elfmeter für die Bahlinger verursacht hatte, ärgerte ihn natürlich. Niedermann räumte aber ein, dass es ein Strafstoß gewesen ist. "Am Ende hat dann bei mir etwas die Kraft und die Konzentration gefehlt", meinte er.

Jedoch sei die Leistung der gesamten Mannschaft sehr gut gewesen. "Wir haben gegen Göppingen einige Sachen schlecht gemacht und hatten uns gegen Bahlingen einiges vorgenommen. Wir wollten einfach anders auftreten und zeigen, dass wir eine Heimmacht sind." Die Platzverweise gegen Bahlingen hätten seiner Mannschaft natürlich auch in die Karten gespielt. Jetzt hofft Niedermann, dass er so überzeugt hat, dass er auch am Samstag gegen Spielberg von Beginn an dabei ist.