Rückschlag im Aufstiegsrennen für den FC 08 Villingen. Foto: Marc Eich

Oberliga: Maric-Elf zieht auswärts trotz Überzahl beim SGV Freiberg beim 0:2 den Kürzeren. Mit Video

SGV Freiberg – FC 08 Villingen 2:0 (0:0). Der FC Villingen musste sich in seiner zweiten Begegnung nach der Winterpause im Verfolgerduell beim zuletzt starken SGV Freiberg mit 0:2 geschlagen geben.

Und dies obwohl die Nullachter 45 Minuten lang in Überzahl agierten. Trotz der vierten Saisonniederlage wurde der zweite Platz behauptet.

Für die Partie auf dem Kunstrasenplatz im Wasenstadion hatte Coach Jago Maric im Vergleich mit Oberachern zwei Positionen verändert. Anstelle von Daniel Niedermann und Cristian Gilés waren Pablo Gil und Tobias Weißhaar in die Startelf gerückt. Bei Dauerregen starteten die Nullachter konzentriert in die Partie. Sie besaßen auch die ersten Möglichkeiten. Jedoch wehrte SGV-Keeper Pascal Nagel zunächst einen Weißhaar-Schuss (16.) von der Strafraumgrenze und ebenso einen Geng-Freistoß (17.) aus 25 Metern ab.

Auf der anderen Seite parierte 08-Torwart Christian Mendes einen Kopfball des Freiberger Torjägers Marcel Sökler (20.). Die aufmerksame Villinger Deckung ließ im ersten Durchgang kaum Chancen der Gastgeber zu. Bereits im Mittelfeld wurden die Angriffsversuche der Freiberger erfolgreich gestört. Vorne fehlte etwas die Durchschlagskraft. Wurde es einmal gefährlich, war daran der starke Tobias Weißhaar beteiligt. In der 44. Minute setzte er zu einem Solo an. Bevor er in den Strafraum eindringen konnte, schlug ihm Patrick Fossi von hinten in die Beine. Schiedsrichter Marvin Maier zückte ungeachtet der Freiberger Proteste sofort Rot. Den anschließenden Freistoß aus zentraler Position schoss Nedzad Plavci allerdings weit über die Latte.

Kurz nach dem Seitenwechsel vergab nach einer Ceylan-Flanke Benedikt Haibt per Kopf die mögliche Villinger Führung. Zehn Minuten später lenkte Nagel einen Wehrle-Schuss gerade noch drüber. Ansonsten wirkten die Nullachter einfach nicht mehr konsequent genug. Die durch die Unterzahl beflügelten Freiberger setzten immer wieder Nadelstiche und wurden für ihren Einsatz belohnt. Nach einer Kutlu-Ecke köpfte Steven Kröner zum 1:0 ein (65.).

08-Coach Maric reagierte. Er schickte Manuel Stark sowie Cristian Gilés aufs Feld. Dessen Schuss ging in der 75. Minute hauchdünn vorbei. Anschließend kamen mit Danilo Cristilli und Pietro Morreale weitere frische Kräfte. Es nutzte alles nichts mehr. Denn nach einem zu ungenauen Ceylan-Pass stoppte Pablo Gil im Strafraum den kurz zuvor eingewechselten Savion Marotta per Foul. Den fälligen Strafstoß setzte Sökler mit seinem 19. Saisontreffer zum 2:0-Endstand in die Maschen.

Nach dem Abpfiff gab es große Sorgen bei den Villingern. Stjepan Geng wurde per Rettungswagen ins Klinikum nach Ludwigsburg eingeliefert. "Er konnte sich in der Kabine nicht mehr an die letzten eineinhalb Stunden erinnern", berichtete Assistenztrainer Claudio Sukale. Geng wurde eingehend untersucht. Er wird sicherheitshalber noch bis Montag im Krankenhaus bleiben. Bis jetzt können Folgeschäden wohl ausgeschlossen werden.

SGV Freiberg: Nagel – Schimmel (78. Marotta), Pischorn, Zagaria, Fausel – Gentner, Fossi, Kröner, Kutlu (88. Schlimgen) – Pollex 68. Wojcik), Sökler.

FC 08 Villingen: Mendes – Serpa (70. Stark), Ovuka, Gil, Ceylan – Weißhaar, Wehrle (84. Morreale), Geng (81. Cristilli), Kaminski (70. Gilés) – Haibt, Plavci.

Tore: 1:0 (65.) Kröner, 2:0 FE (80.) Sökler.

Gelbe Karten: Kröner, Fausel / Ceylan

Rote Karte: Fossi (44.).

Schiedsrichter: Marvin Maier (Offenburg).

Zuschauer: 350.

Trainerstimmen

Zlatan Bajramovic, Karlsruher SC II:

"Das war ein gerechtes Ergebnis in einem sehr intensiven Oberliga-Spiel. Es war unser Ziel, hinten sicher zu stehen und Nadelstiche zu setzen. Ende der ersten Halbzeit hatten wir dann richtig gute Aktionen und erzielen auch das 1:1. In der zweiten Halbzeit ging es dann phasenweise hin und her. Ab der 70. Minute war es sehr zerfahren und es gab viele Fouls. Meine Jungs haben es sich verdient, einen Punkt mitzunehmen."

Jago Maric, FC 08 Villingen:

"Das war ein sehr intensives Spiel. Wir haben es nicht geschafft, wie in den vergangenen Heimspielen aufzutreten. Bei Karlsruhe waren zudem fünf Spieler aus dem Profikader dabei. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden. Meine Jungs haben alles versucht. Ich kann mit dem Ergebnis sehr gut leben. Die Rote Karte von Stjepan Geng war sehr bitter. Ich bin noch entspannt. Wir sind lediglich einen Punkt hinter dem Tabellenführer."

Nullachter Topspieler

Ginaluca Serpa

Ginaluca Serpa ist wegen seines Traumtores gegen den KSC II der Mann des Tages auf Seiten der Villinger. Der fulminante Treffer nötigte sogar Gäste-Coach Zlatan Bajramovic Bewunderung ab. "So ein Tor passiert nicht so oft. Da habe selbst ich applaudiert", berichtete er. Für 08-Coach Jago Maric war der Treffer "sensationell". Auch Serpa selbst freute sich über sein erstes Saisontor. "Es war aber schade, dass wir nicht gewonnen haben. Aber ich konnte wenigstens etwas zum Unentschieden beitragen", meinte der Außenverteidiger.

Er widmete den Treffer seinem Vater. Dieser war vor Kurzem aus dem Krankenhaus entlassen worden und hatte sich ein Tor seines Sohnes gewünscht. In Backnang wurde Serpa noch gelb-rot-gefährdet ausgetauscht. Gegen den KSC II fand er zu seiner gewohnt soliden Leistung zurück. "Wir sollten mit dem Punkt zufrieden sein", meinte der 22-Jährige. Er hofft, dass er nun im Pokal-Viertelfinale den nächsten Treffer nachlegt. "Wir sind fit und werden Vollgas geben."